Aktion Schrottauto – Polizeigewerkschaft Bayern sucht dienstältestes Fahrzeug

20. Januar 2006

Eine meiner Lieblingssendungen ist „QUER“ des Bayerischen Rundfunks mit Christoph Süss (scharf „s“). Ich liebe die kritisch, ironischen und witzig kommentierten Beiträge aus dem Land der Bayern. Genau nach meinem Geschmack. Selbst die Sendung „Scheibenwischer“ muss da hinten anstehen. Nur der Nockerberg könnte „QUER“ karikaturistisch gefährlich werden.

Dieser Beitrag vom 19.01.2006 liess mich wieder extrem schmunzeln:
Die bayerische Polizeigewerkschaft schlägt Alarm: „Die Polizeifahrzeugflotte ist vollkommen veraltet“. Da verrecken Audis mit 320 000 Kilometer beim Einsatz mitten auf der Landstrasse – Ursache Lichtmaschine (und das mitten in der Nacht). Da springt eine alte Mühle nicht mehr an und die Beamten können nicht zum Einsatz fahren. Der gesamte Fuhrpark der Polizei in Bayern sieht eher aus wie ein Schrotthaufen, allerdings in weiss/grün mit blauen Lämpchen am Dach, die auch nicht immer funktionieren.

Deshalb hat die die Polizeigewerkschaft Bayern (GdP) nun die Aktion „Schrottkiste“ lanciert. Die Gewerkschaft der Polizei sucht bayernweit den noch im Einsatz befindlichen Dienstwagen mit dem höchsten Kilometerstand. Die GdP bittet alle Kolleginnen und Kollegen, den Kilometerstand des Dienst-PkW zu prüfen und gegebenenfalls Fahrzeuge mit mehr als 300.000 km samt Kennzeichen, Baujahr und Standort der GdP-Landesgeschäftsstelle mitzuteilen. Meldeschluss ist am 1. März.

Die GdP München führt eine eine Rangliste der eingesendeten Dienstwägen.

In der Führunggruppe liegt die Polizeidienststelle Amberg/Opf. (meine Geburtsstadt) mit einem VW LT 28 – von den Beamten auch liebevoll „Rostlaube“ genannt. Der Spitzenreiter ist in Amberg allerdings ein Audi mit über 575000 557000 Kilometer. Und der Audi läuft und läuft und läuft.

Die Gewinner bekommen einen BMW Z4 Roadster, damit sie auch mal ein neues gutes Auto fahren können. Allerdings nur für ein Wochenende lang. Danach dürfen die Beamten wieder in ihre Rostlaube steigen.


Frage an Radio Eriwan – Im Prinzip ja, aber…

20. Januar 2006

Frage an Radio Eriwan: "Stimmt es, dass ein sozialistischer Betriebsleiter einen sozialistischen Betrieb leiten kann?"
Antwort: "Im Prinzip ja, aber haben Sie schon mal einen Zitronenfalter gesehen, der Zitronen falten kann?"

Frage an Radio Eriwan: "Stimmt es, daß Stalin Witze über sich sammelt?"
Antwort: "Im Prinzip ja, aber zuerst sammelt er die Witzeerzähler."

Frage an Radio Eriwan: "Darf ein kleiner Parteifunktionär einen großen Parteifunktionär kritisieren?"
Antwort: "Im Prinzip ja, aber es wäre echt schade um den kleinen Parteifunktionär…"

In Jugendjahren fiel mir ein vergilbtes kleines Büchlein in die Hände "Radio Eriwan antwortet". Ich las es an und es gefiel mir. Verstanden habe ich damals noch nicht alles, aber ich lachte mich trotzdem kringelig. Es geht vordergründig um einen russischen Radiosender, dem politische Fragen gestellt werden. Durch die Zweideutigkeit der Frage, fällt es nicht schwer eine zweideutige Antwort zu geben. Die Fragestellung ist immer gleich – die Antwort beginnt auch immer mit "Im Prinzip ja, aber…".

Heute erinnere ich mich in manchen Situationen immer noch an dieses Büchlein und die Art der Antworten. Und deren Situationen gibt es viele…

Frage an Radio Eriwan: "Kann ich eine Steckdose mit diesem Aufbau betreiben?"
Antwort: "Im Prinzip ja, aber testen Sie vorher mit feuchten Fingern, ob tatsächlich Strom drauf ist…" – möchte man da sagen. Aber:
Antwort: "Nein, niemals! Denn das ist lebensgefährlich und grob fahrlässig!"


Bravo wird 50 – Hallo Dr. Sommer

20. Januar 2006

Am 26. August 1956 erschien im Münchener Kindler & Schiermeyer Verlag zum Preis von 50 Pf mit einer Startauflage von 30 000 Exemplaren die Nr. 1 einer neuen Zeitschrift: "BRAVO – Die Zeitschrift für Film und Fernsehen". Seitdem hat BRAVO wie kein anderes Medium ganze Jugend-Generationen geprägt. Bereits 1959 liegt die Auflage des inzwischen im Untertitel zielgruppengenauer in "Die Zeitschrift mit dem jungen Herzen. Film – Fernsehen – Schlager" umbenannten Heftes bei 523 000 Exemplaren. Sie wird weiter auf über eine Million Woche für Woche verkaufter Exemplare steigen.

Die erste Ausgabe ziert das Portrait von Marylin Monreo.

Generationen von Jugendlichen wurden nicht mehr von den Eltern aufgeklärt, sondern durch BRAVO. Ab Heft 43/1969 wurde das Thema Sexualaufklärung neben dem Starkult zu einem zweiten tragenden Element der BRAVO: „Dr. Sommer“ betrat die Bühne. Ein Redaktionsteam beantwortete so manche erste, aber meist witzige Frage. "Wird man durch Zungenkuss schwanger?"

Das waren noch Zeiten: Heft 48 aus dem Jahr 1980: Nina Hagen als Titelbild "Ich heisse Nina Hagen und liege manchem schwer im Magen", Autogrammkarte von AC/DC mit Interview und heissen Bildern, Starmagazin 32-Seiten über ABBA zum Herausnehmen, Rollschuhkurs für Anfänger, Starposter Pink Floyd und Vorschau auf den Kino-Film "KingKong".