Am Samstag Abend fuhren die Brother-Sperlichs in die Stadt. Wir parkten am Donaumarkt und latschten ohne wirkliches Ziel an der Porta Praetoria vorbei Richtung Altes Rathaus. Aus der „Galerie“ wummerte Musik auf die Strasse. Drei Leute standen in der Kälte und telefonierten vor der Tür mit dem Natel. Es war empfindlich kalt, aber das schien die nicht zu stören. Letztes Wochenende hatte ich gesehen, dass in den ehemaligen „Hallen“ der Disko Sudhaus hinter dem Hotel Orphée ein neues Lokal eröffnet hatte. Es nennt sich „Bodega vinos y tapas“. Also schwenkten wir hinter dem Hofbräuhaus nach links und betraten das Lokal. In der ehemaligen Tanzhalle ist es nun nicht minder laut, aber schön eingerichtet. An qadratischen Holztischen, an Weinfässern und an der Theke sitzen die Gäste und diskutieren. Am Eingang links steht eine Glasvitrine, in der die leckeren Tapas zum Ansehen und späteren notieren auf einen Zettel, bereitliegen. Wir ergatterten ein Weinfass mit zwei Barhockern und orderten je ein Glas Rotwein, wobei die Wahl sehr schwierig ist; denn die Auswahl ist riesig.
In Erinnung an das feine Hafenlokal auf Tenerife in Las Galletas und als Unterlage für den Wein ging ich zur Vitrine und schaute mir die herrlichen Tapas an. Ich nahm 2x die Nummer 60 (Hackfleischbällchen in scharfer Tomatensosse) und 2x die Nummer 68 (Rindfleisch in Rotweinsosse). Dazu reichte man Weissbrot und wir liessen es uns schmecken. Nach dem zweiten Glas bezahlten wir und verliessen das wirklich gelungene Lokal.
Da wir bei der Kälte nicht erst lange rumlaufen wollten, gingen wir Richtung Haidplatz und bogen in die Rote-Hahnen-Gasse ein. Dort schwenkte wir in die „Schinkenstrasse“ (Pustetpassage) und schlenderten in den „Club Scala„. Ein Plakat an der Tür zeigte, dass es heute „Independent and Electronic Music“ geben würde. Na dann schauen wir halt mal rein auf ein Bier. Wir bezahlten je 5 Euro Eintritt und stiegen die Treppe hinauf in die Tanzhalle. Um kurz vor Mitternacht waren noch nicht recht viel Gäste anwesend, so setzten wir uns an die Bar und bestellten zwei Bier. Die Musik war überraschend angenehm und die Lokalität füllte sich zunehmend. Es wurde aber nicht drückend voll.
Es passiert immer etwas kurioses. Deshalb sollte man immer seine DigiCam dabei haben. Rechts von Mike drängelte sich ein junger Kerl an die Theke. Er orderte ein Bier, bekam es, griff in die Tasche und zählte dem Ober lauter „Zehnerl“ auf die Theke. Dieser sah dem Kerl eine Weile zu und wurde immer ungeduldiger. „Sind wir hier im Aldi?“ – Mike lachte. Gegen 3 Uhr morgens verliessen wir das „Scala“ und machten uns auf den Weg ins warme Bett.