Zumindest vorerst geht die Schweiz direkt leer aus; denn der Euromillions-Jackpot wurde geknackt. Bei einer Gewinnchance von 1 zu 76 Millionen hatten gleich 3 Teilnehmer die richtige Zahlen und die korrekten Sterne markiert. Zwei der Gewinner kommen aus Frankreich und einer aus Portugal. Die Rekordgewinnsumme von 183 Millionen Euro wird also geteilt. Jeder erhält 95,4 Millionen Euro. Das dürfte auch noch reichen, odrrr? Aber vielleicht kann man ja den ein oder anderen Gewinner dazu bewegen in einen der steuergünstigen Kantone zu ziehen. Dann gewinnt die Schweiz doch noch indirekt. 😉
Feinstaub und kein Ende – Hauptverursacher Verkehr oder Industrie
4. Februar 2006Um meiner Vermutung „Hauptverursacher Industrie“ auf den Grund zu gehen bzw. einen Nachweis zu finden, durchsuchte ich soeben das Internet über eine bekannte Suchmaschine. Sofort bekam ich ein Dokument in die Finger auf den Bildschirm, welches meine Vermutung zu bestätigen scheint.
„Luftreinhaltungsplan für den Ballungsraum Rhein-Main“ Aus der Aufgabenstellung zitiere ich „…Der Luftreinhalteplan mit Massnahmenplan enthält eine Dokumentation der Belastungssituation sowie für die Messstationenstandorte mt festgestellter Immissionsgrenzwertüberschreitung eine emittentenbezogene Ursachenanalyse, die beschreibt, welche Emittentengruppen die erhöhten Immissionsbelastungen verursachen, und einen Massnahmenplan, der aufzeigt, mit welchen Massnahmen die Immissionsbelastung unter die Immissionsgrenzwerte abgesenkt werden kann…“
Auf Seite 32 von 84 wird in der Tabelle 10 „Emissionsbilanz für PM10 (Feinstaub) im Ballungsraum Rhein-Main“ aufgeführt, dass 2520 Tonnen Feinstaub jedes Jahr im Gebiet Rhein-Main erzeugt werden. 1300 Tonnen Feinstaub – also etwas mehr als die Hälfte bläst die Industrie in die Umwelt (51,6%). Der Kraftfahrzeugverkehr trägt mit 834 Tonnen zur Belastung bei (33,1%). Gebäudeheizungen liefern jährlich 285 Tonnen Feinstaub (11,3%). Die restlichen 4% erzeugen Schifffahrt (53 Tonnen/Jahr), Bahnverkehr (20 Tonnen/Jahr) und Luftfahrt (19,1 Tonnen/Jahr).
Somit scheint mir der Beschluss einiger Kantone die Feinstaubbelastung durch Geschwindigkeitsbeschränkungen für Kraftfahrzeuge kurzfristig merkbar zu reduzieren, nur ein Tropfen auf den heissen Stein zu sein. Über die Emissionen der Industrie spricht/schreibt kein Redakteur in der Tagespresse. Auf den Titelseiten wurden heute sogar Bauern als die scheinbar Schuldigen entlarvt, obwohl momentan kein einziger Traktor unterwegs ist, der Gülle auf die gefrorenen Felder ausbringt. Aber die Presse hat was für die Titelseite. Auch kein Politiker äussert sich zu diesem Thema konkreter. Warum auch – Polit- und Wirtschaftstrukturen sind auch in der Schweiz eng verwoben.
Tatsächlich ist die Massnahme „Temporeduktion“ nur eine volksberuhigende Sofortmassnahme. Langfristig muss eine deutliche Reduktion der Industrieabgase und der Feinstaubpartikelemission erfolgen, da über die Hälfte der Feinstäube hier „produziert“ werden. Diese Massnahmen sind jedoch kostenintensiv (Abgasfilter und Waschanlagen) und können nicht von heute auf morgen realisiert werden. Auch fehlen hierfür bisher nach meinem bisherigen Wissensstand sämtliche rechtlichen Grundlagen (Schadstoffausstossgrenzen), sowie wissenschaftliche Nachweise und Kontrollmechanismen. Gerne lasse ich mich aber von Fachleuten aufklären.
Ausserdem kommt noch ein anderer Aspekt aus der Untersuchung zum Vorschein: Die Schwefelmonoxid- und -Dioxid-Belastung ist 10 Mal höher als die Feinstaubbelastung! Somit hat Politik und Presse gleich im Anschluss an die Feinstaubdiskussion ein neues Thema – die NOx-Kriese! Oder es kommt es im Sommer zu einer neuen OZON-Debatte? Wir werden sehen. Es scheint auf jeden Fall billiger (aber populärer) zu sein, das „motorisch angetriebene Volk“ zu Massnahmen zu überreden, welche effektiv nur gering wirksam sind und langfristig das Prädikat „untauglich“ verdienen.
Übrigens: Auch in der Zusammenfassung des Berichtes zur Luftreinhaltung wird kein Wort über den Hauptfeinstaub- und Schwefeloxid-Erzeuger „Industrie“ verloren.
Feinstaub und kein Ende – Kanton Zug mit Tempo 80 für die Gesundheit der Bürger
4. Februar 2006Seit heute Mittag gilt im ganzen Kanton Zug die Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer. Nachdem der Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter seit Tagen deutlich überschritten wurde, entschloss sich der zuständige Sicherheitsdirektor zu dieser Sofortmassnahme. Eigentlich darf der Grenzwert nach der Luftreinhaltungsverordnung nur einmal im Jahr überschritten werden.
Allerdings ist meiner Meinung fraglich, ob diese Massnahme zu einer deutlichen Senkung der Feinstaubbelastung führen wird. Ursache für meine Zweifel ist, dass meiner Meinung der Feinstaub grösstenteils aus den Abgasen der Industrie und den Heizanlagen des Gewerbes und von privaten Liegenschaften stammt.
Mittlerweile haben 11 Kantone die Tempo-80-Sofortmassnahme ergriffen.
Feinstaub und kein Ende – Grenzwert bei 9 von 13 Schweizer Messstellen heute deutlich überschritten
4. Februar 2006Das 1. Januar 2006 gibt es das Schweizer Bundesamt für Umwelt BAFU. Auf der Website des BAFU wird aktuell die Feinstaubbelastung an 13 Messstellen erhoben. So wurde heute der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (ug/m3) von 9 Messstellen deutlich überschritten. Bei den Messwerten handelt es sich um das Mittel über den Zeitraum von 24 Stunden. An der Spitze lag heute Lausanne mit über 150 ug/m3 gefolgt von Bern mit etwas weniger Belastung. Dann kommt schon Zürich mit 130 ug/m3. Allerdings können die Messwerte nicht direkt miteinander verglichen werden, da die Messstationen unterschiedliche Standorte haben. In Bern und Basel steht die Station an der „Strasse“ – in Zürich im „Park“. Auch sind die Stationen auf unterschiedlichen Meereshöhen platziert (z.B. Jungfraujoch mit 3578 Meter)
Auf der Website des BAFU können die Messwerte für Feinstaub folgendermassen angezeigt werden
Ach ja, die Werte für OZON (wenn auch mittlerweile in Vergessenheit geraten) und der Giftgase (NO2) Stickstoffdioxid, (SO2) Schwefeldioxid, (CO) Kohlenmonixid, sowie Temperatur und Partikelkonzentration können pro Messstelle grafisch aufbereitet angezeigt werden.