Brüderchen Mike fuhr heute – Sonntag – mit zwei Kollegen zu einer Trafostation im Gelände der Hitzler-Werft. Die Trafostation musste abgeschaltet werden, da eine Reinigung anstand. Er rief mich an, ich solle meine Digicam mitnehmen, eine tote Katze wäre in der Trafostation. Makaber, aber ich fuhr trotzdem hin. Das „Katzen-Shooting“ entwickelte sich dann aber in eine Fotodoku mit dem Thema „Hitzler-Werft vor dem Abriss“; denn die Schiffsbauhallen werden demnächst abgerissen und sollen einer Lagerfläche für Schrottmaterial eine Händlers weichen.
Die Katze lag dort schon länger und musste einem Stromschlag bei 11 KV zum Opfer gefallen sein.
CSI-mässig wurde der Leichenfund vermessen und dokumentiert, um den Unfalltathergang zu rekonstruieren. Wie kann auch eine Katze so unvorsichtig sein, sich in den Traforaum zu wagen ohne den Hauptschalter zu betätigen. Tja….
Die Schalttafel auf im Werkraum muss ungefähr aus dem Jahr 1946 stammen. Man fühlt sich direkt in den Film von Charlie Chaplin „Moderne Zeiten“ oder an Jules Verne`s Klassiker „Die Reise zum Mond“ versetzt.
Amperemeter, riesige Hauptschalter, Drehräder für die Trafospannung – alles antik. Ich konnte gar nicht glauben, dass diese Gerätschaften tatsächlich noch intakt und noch in Gebrauch und Funktion sind.
Die Schalttafel Marke „antik“ steht in einem alten verlassenen Schweissraum auf dem Gelände der Hitzler-Werft.
Da wir auf den Rewag-Mann warten mussten, der die Anlage nach der Reinigung wieder einschalten sollte, ging ich das kurze Stück hinunter zur Donau. Dort liegt ein Betankungsschiff festgemacht direkt vor der Marina-Regensburg.
In der Marina-Regensburg liegen kleine und grössere Sportboote vor Anker.
Nachdem der Trafo wieder zugeschaltet war, begutachteten Mike, Kollege Peter (genannt „Somali“) und Willi die funktionierende, prähistorische Elektroanlage.
Ich dreht schon mal am Rad, welches die Trafospannung dereinst veränderte. Links die Maschine ist ein Notstromdiesel.
Anschliessend sahen wir uns noch die Schiffbauhallen der Hitzler-Werft an, welche demnächst der Abrissbirne zum Opfer fallen. Im Grunde genommen bin ich der Meinung, dass diese der Nachwelt als Industriedenkmal erhalten werden sollte. In Zürich hat sich der Schiffbau ja auch zu einem kulturell sehr wertvollen Bestandteil der Stadt entwickelt.
In der zweiten Schiffbauhalle liegen Anker herum und die Elektrik ist stark renovierungsbedürftig.
Im Ersatzteillager stapeln sich die Requisiten und sogar ein Biotop entdeckte ich in einer Ecke der Halle: Pilze spriessen bei den klimatischen Verhältnissen schon im April hier.