Nach dem Kurzurlaub auf Mallorca und dem damit verbundenen Kulturschock während der Rückreise, machte es uns schliesslich überhaupt nichts mehr aus zur monatlichen Ü30-Kultparty an der Uni-Mensa in Regensburg zu gehen. Schlimmer als im Flieger kann es nicht mehr werden. Denkste. Aber der Reihe nach.
Was kann an einem Rückflug sooo schlimm sein. Na, als Erstes der Rückflug an sich. Wir hetzen zum Airport. Eine Stunde vor Abflug erreichen wir den Checkin. Alles ganz locker, keine Schlange vor dem Schalter und auch beim Durchleuchten verläuft alles reibungslos. Wir hasten zum Gate und dann hatte der Flieger 40 Minuten Verspätung. Was tun? Beobachten und Kommentieren. Wir setzen uns etwas abseits auf eine Bank. Ein Pärchen schmust eng umschlungen – eine auf dem anderen sitzend. Ein Schnullerkind läuft jauchzend quer über den Gang an uns vorbei und spielt dann mit dem Getränkeautomaten. Nichts aussergewöhnliches eigentlich, nur die Wartenden sehen so anders aus. Nach 20-minütiger Verspätung beginnt das Boarding. Es dauert eine Ewigkeit, bis sich die Schlange am Schalter lichtet. Logischerweise verlangt die Boardingstewardess nochmals den Reisepass, was die Normalfamilie mit 2,25 Kindern vor uns noch nicht mitbekommen hat. Ach was, wir haben ja Zeit; denn am Ende der Gangway stehen wir ja wieder.
Das Einsteigen dauerte ewig, weil jeder erst Mal ganz in Ruhe seinen Platz sucht und immer noch nicht mitbekommen hat, dass die Sitzreihen von VORNE nach HINTEN durchnummeriert sind und Reihe 29 nicht kurz nach dem Cockpit sein kann. Mike und ich hatten Reihe 9 und stiegen nach geschlagenen 20 Minuten als letzte ein – dachten wir. Aber als wir das Flugzeug betraten kramten immer noch die Leute in den Gepäckfächern herum oder suchten sich für den wahnsinnig langen Flug (1 Stunde 50 Minuten) 5 bis 6 Zeitschriften aus den Fächern (Geiz ist geil!). Bei Reihe 9 angekommen stellen wir fest, dass ich rechts in der Mitte genau vor dem jauchzenden Schnullerkleinkind und dessen Vater sitze. Der mammelt schon die ganze Zeit, was Condor für eine Fluggesellschaft sei und ihn nicht mit der Schnullerbacke nach vorne in Reihe 1 lässt. Na toll. Mike hat es viel besser erwischt. Er sitzt direkt beim Gang – hat aber eine etwas vollschlanke Dame neben sich, welche natürlich sofort ein „Cola-light“ bestellt zu ihren Pommes – nein – zum Sandwich. Das Klapptischchen bleibt unbenutzt – aus Platzgründen.
Nachdem sich der Schnullerbacken-Vater ausgiebig bei einer der Stewardessen beschwert und diese es dann möglich macht, dass sich die Familie mit samt der Kinder in Reihe 1 niederlässt, keimt in mir Hoffnung auf einen angenehmeren Sitzpartner auf. Fehlanzeige. Ein hagerer beohrringter Jeansjackenträger Mitte 50 setzt sich Bierfahne-schwenkend neben mich. Dann fällt mein Blick auf die scheinbar schlafende Dame neben mir. Wenigstens hab ich Platz im Vergleich zu Mike. Während der Startphase rutscht der Kerl neben mir mehrmals hin und her und versucht sogar aufzustehen – mit angeschnalltem Gurt. Kaum haben wir die Reisehöhe erreicht, ordert der Jeansohrringträger sein erstes Bier – Entzugserscheinungen? Na, denn Prost. Und das beste: Das verschmuste Pärchen sitzt nur durch den Gang getrennt direkt vor mir. Händchenhaltend geniessen beide den Flug – hach, wie süss.
In München angekommen – viel zu spät – wird unserem Flieger der Terminal 2 zugewiesen. Das Gate ist vollkommen abseits und der Terminal menschenleer. Es ich dachte schon, dass der Münchner Airport zur Evakuierungszone erklärt worden sei. Kein Laufband lief und die Beleuchtungen waren grösstenteils ausgeschaltet. Nachdem wir unsere Koffer hatten, verliessen wir den Airport und wurden von Dad empfangen. Er wartete auch bereits seit einer Stunde und war zuerst im richtigen, dann falschen Terminal; nämlich im Terminal 1. Glücklicherweise durfte ich Dad’s BMW nach Regensburg lenken, so kam der 8-Zylinder auch mal wieder auf Touren und wir verkürzten so die Reisezeit.
Was kann eigentlich noch Schlimmeres kommen? Eigentlich nix mehr – dachten wir. Zu Hause angekommen, entleerte ich den Memory-Stick der Digitalkamera auf die mobile Festplatte – wie immer. Als ich die Bilder allerdings nachbearbeiten wollte, kam eine Fehlermeldung. Schnell fand ich heraus, dass zwar die Dateiinfos auf der Festplatte vorhanden sind, aber der Inhalt komplett fehlt. Klasse, die Bilder vom letzten Tag sind weg! Hurra! Neiiiin!
Himmeherrgottsakramentzefixhallelujanomal! Ach was, es ist ja erst 2 Uhr morgens. Da findet man doch locker irgendein kostenloses Recovery-Programm im Internet. Das Programm war schnell gefunden, aber die Rekonstruktion der gelöschten Daten auf dem Memorystick und das anschliessende Sichern brachten die Dateistruktur auf meiner mobilen Festplatte durcheinander. Schon glaubte ich an einen Festplattencrash. Das hatte ich ja erst nach dem Bali-Urlaub. Also Checkdisk ausgeführt. Und das dauerte und dauerte. Mike schlief leise rüsselnd auf dem Wohnzimmersofa. Selbst ein Erdbeben hätte ihn nicht mehr geweckt. Um 6 Uhr morgens beschloss ich in die Badewanne zu gehen. Ich las zwei Fachzeitschriften und entstieg nach 7 Uhr der Wanne in der Hoffnung „Der Checkdisk ist sicher fertig!“ Fehlanzeige: 28% Status. Egal, ich geh ins Bett. Um 13 Uhr stand ich auf und rannte zum Computer. Festplatte in Ordnung und Bilddateien gerettet. Alles fit für den Samstag.
Am Samstag Abend hatten wir zwei Dinge geplant: Abendessen im „Tapas“ am Ölberg mit Andrea und anschliessend kultmässig auf die Ü30er-Party zur Uni-Mensa. Was ich vergessen hatte: Einen weiteren Termin um 14 Uhr und ausserdem hatte uns Dad zum Kaffeetrinken um 17 Uhr eingeladen. Na klasse. Alles verschiebt sich. Kaum wieder in Regensburg, schon geht der Terminstress los. Abends trafen wir uns wie erwähnt mit Andrea. Zusammen mit Freundin Susanne wartete sie bereits im „Tapas“ am reservierten Tisch. Nur unwesentlich – 15 Minuten – zu spät trafen wir ein. Dann bestellten wir Wein, Wasser und Tapas, erzählten von Mallorca und träumten von Sonne. Auch wenn es in Regensburg etwas zu mild für Anfang Januar war. Gegen 23 Uhr sattelten wir die Hufe und fuhren zur Regensburger Universität.

Im Eingangsbereich der Uni-Mensa brodelt es speziell an der Getränkeausgabe.

Der dümmste Anmachspruch des Tages.
Er: „Sog amol, kummst Du au vo Rengschburg?“
Sie: „Na, i kumm vom Woid daher, vo Nabburg“.
Er: „Und wos machst Du do?“
Sie: „Bled schaugn!“

„Beobachten und Kommentieren“ Die Lieblingstätigkeit von Andrea und Mike

Susanne flirtet mit der Kamera

Gotcha! Hab die Heike wieder erwischt! Und ich stelle es natürlich logischerweise auch unter Drohungen ins Web. Bätsch!

Zwei andere DJs in der Rockarena – dafür andere Musik und mehr Herumstehende. Wo? In der Rockdisko (Nach dem Motto „Area 51 – I have seen some Extraterrestrians“).

Blümchen-Bluse, Ponyhaarschnitt und Karohemd. Die Mode im Frühjahr 2007. Passt ideal zu „I’m your Turbolover“ von Judas Priest und Headbanging. (Na, heut ned. I hab Migräne!)

Dancefloor Bluesystem – oder auch Hosentürdlwetzerbereich oder „Hin und Mit“ genannt. Es roch nach Schweiss und die Musik verursacht Mittelohrkrebs. Foto schiessen und wieder raus.

Der „Mainfloor“ der Regensburger Ü30er-Party in der Unimensa. Das Beste von den 70ern bis zur Neuzeit. Was auffällt: Es stehen deutlich mehr Frauen rum und schauen den Jungs zu. Früher war das umgekehrt.

Nochmal der „Mainfloor“ der Regensburger Uni-Mensa aus einem anderen Blickwinkel. Man beachte: Leuchtende Erdfarben scheinen in diesem Frühjahr wieder im Kommen zu sein.
Ich glaube das nächste Mal setzen wir aus. Es muss doch noch etwas anderes geben…..
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