Ich bin ein wirklich netter Kunde

21. Januar 2007

Sie kennen mich. Ich bin ein netter Kunde: Ich klage nie, egal, wie ich bedient werde. Ich gehe ins Restaurant und warte brav, bis mir ein Kellner einen Platz zeigt z.B. in einem Hinterzimmer oder gleich neben der Toilette. Ich wundere ich mich dann.. Noch dazu, wenn andere Tische die ganze Zeit frei bleiben. Oder wenn die Tische so nah beieinander stehen, dass nicht mal die Bedienung daran vorbei kommt. Manchmal warte ich lange bis eine Bedienung kommt, welche mir dann nur mitteilt, dass sie gerade für diesen Tisch nicht zuständig ist. Dauert es dann noch lange, bis mein Essen kommt und es dann verkocht schmeckt oder kalt ist, so esse ich es trotzdem. Nur dann bezahle ich gleich und gehe schnell wieder.

Gehe ich zu einer Autogarage, so denke ich auch an meine Mitmenschen. Werde ich von einem ungeduldigen Mitarbeiter bedient, der mir versichert alle Fehler in meinem Auto zu beheben, dann aber nur mein Auto wäscht und eine teuere Rechnung präsentiert, während die Fehler noch immer vorhanden ist oder nur kaschiert wird, so hat er damit einen Fehler gemacht. Ich finde nicht, dass es deshalb wert ist einen Aufstand zu machen. Dann bringe ich das Auto noch mal hin und frage, ob er eine Probefahrt nach der Reparatur gemacht hat. Entgegnet er dann, dass dies nicht nötig sei und nur noch mehr kosten würde, so lächele ich freundlich und fahre nach Hause.

Ich stampfe nie mit dem Fuss, spreche nie mit lauter erregter Stimme. Ich denke nicht daran, jemandem eine Szene zu machen, wie es andere Kunden vielleicht tun. Ich bin der schlechten Autogarage sogar dankbar! Denn so habe ich nun eine viel zuverlässigere Werkstatt gefunden, die alles tadellos und preiswert erledigt und die mir sogar kurzfristig Termine gewährt.

Wie gesagt: Ich bin ein netter Kunde! Wissen Sie aber auch, was ich noch bin? Ich will es ihnen verraten: Ich bin der Kunde der nie wieder kommt! Und bei vielen Gelegenheiten erzähle ich von meinen Erfahrungen – und schreibe zusätzlich darüber in meinem Blog. Das ist meine Rache dafür, dass man mich manchmal nicht als Kunde sieht. Und ich gehe nie wieder dorthin, wo man mich schlecht behandelt hat. Denn mein sauer verdientes Geld gebe ich nur dort gern aus, wo ich eine Gegenleistung bekomme. Für anderen Firmen ist es auf weite Sicht eine vielleicht tödliche Rache.

In der Tat kann ein Kunde wie ich ein Geschäft ziemlich zu Grunde richten – mit vielen anderen Kunden multipliziert. Es gibt nämlich auf der Welt viele nette Kunden, die wie ich handeln. Wenn man uns auf die Füsse tritt, gehen wir einfach woanders hin. Wir gehen dorthin, wo die Mitarbeiter freundliche, zuverlässig und pünktlich sind. Die anderen, die das nicht tun, verlieren an uns Millionen im Laufe eines Jahres – und manchmal sogar Arbeitsplätze.

Man sagt „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“. Ich lache, wenn ich beobachte wieviel Geld für Werbung ausgegeben wird, um mich zurückzugewinnen, während man mich schon am Anfang hätte gewinnen können.


Die besten Schweizer Werbebeiträge 2007

21. Januar 2007

Frisch vom RonOrp-Newsletter hereingekommen:

Der Art Directors Club ADC verleiht am 28. Januar wie jedes Jahr die Preise für die besten Arbeiten aus der Werbebranche und deren Umfeld. Wer selber gerne einmal jurieren würde, ist dazu eingeladen, sich von den rund 1’000 Arbeiten, die eingereicht wurden, ein Bild zu machen. Interessierte können bei einem Rundgang durch die Hallen im World Trade Center auch ihre persönliche Bewertung vornehmen.

Der Gewinner vom letzten Jahr 2006 ist übrigens „Swiss Lotto“ mit drei wirklich witzigen Werbefilmen.