UPDATE 03.06.07: Die IKEA-Sisal-Matte „SINDAL“ scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Pflanzenschutzmittel imprägniert zu sein. Dies muss ich annehmen, nachdem nach 14 Tagen immer noch kein Gräslein auf der Matte nebst eingearbeiteter Blumenerde gewachsen ist!
Ab und zu habe ich ganz „verrückte“ Ideen. Die meisten werden verworfen, weil ich mir einrede keine Zeit dafür zu haben. Oft warte ich aber auch, bis ich „zufällig“ über eine der Bestandteile stolpere. Bei der Idee „Die Wandwiese“ ging ich heute an die Umsetzung. Wie ich auf die kuriose Idee kam und um was es sich dreht? Ein Versuch der Erklärung: Ich erwarte nicht, dass man/frau es versteht. Auch weiss ich noch nicht, ob „Die Wandwiese“ überhaupt funktioniert.
Also: Es geht drum „Mehr Grün!“ in meine Wohnung zu bringen. Was mich beim üblichen „Grün“ einfach stört: Topfpflanzen nehmen Platz weg. Stehen auf dem Boden rum, oder auf Schränken. Bekommen nie richtig Licht und gehen bei mir immer ein. Schnittblumen kaufe ich allein schon deswegen nicht, weil die nach drei Tagen die Köpfe hängen lassen. Die Freude daran währt nur kurz. Also brauche ich etwas, was eben keinen Platz wegnimmt. Ergo: „An die Wand damit“. Ausserdem sollte etwas robustes sein. So beuge ich dem Übel „Verliert Blätter und geht ein“-Syndrom vor. Was ist robuster als eine Blumenwiese? Eine Blumenwiese! Millionen Quadratkilometer Blumenwiesen allein in der Schweiz können nicht irren! Und Blumenwiesen müssen überhaupt nicht gedüngt werden. Einfach ab und zu giessen und wachsen lassen.
Der zweite Grund: Ich finde Bilder an der Wand einfach langweilig. Tote flache Gegenstände an der Wand, die nur verstauben. Nach 14 Tagen hat man sich an den Anblick gewöhnt und keiner schaut mehr hin. Aber eine Blumenwiese? Die sieht immer anders aus. Sogar wenn diese dann im Herbst eingehen sollte 😉
Aber es müssen noch einige Probleme gelöst werden: „Blumenwiesen“ wachsen vertikal auf einem horizontalen Untergrund. Wie bekomme ich eine lebende Blumenwiese dazu vertikal an der Wand zu hängen, ohne dass die Erde nicht gleich nach dem Aufhängen am Boden landet. Das nur soviel für die Kollegen mit dem Gedanken „Nimm doch einen Rollrasen“. Der ist schon mal zu dick und wie bitte soll ein fertiger Rollrasen an der Wand befestigt werden. Zwei Mal minus ergibt in diesem Fall kein Plus. Also muss ein anderer Lösungsversuch her.
Somit dachte ich an eine Sisalmatte. Nur so eine Sisalmatte sollte auf etwas wasserundurchlässigem befestigt werden, damit beim regelmässigem Besprühen mit Wasser nicht gleich die Wand versaut. Sisal klebt nicht mit dem Gewicht einer kleinen Wiese auf glatten Oberflächen. Antackern an der Wand hilft auch nicht – siehe Durchnässen. Somit war mein Fundstück im Ikea mit dem findigen Namen „SINDAL“ genau das Richtige! Eine Sisalmatte, welche unten silikoniert ist. So reissen beim späteren Bekleben auf eine wasserundurchlässige Unterlage zur Wandbefestigung die Fasern nicht aus – hoffentlich; denn die Idee „Mehr Grün!-Projekt No. 1 – Die Wandwiese“ befindet sich ja noch in der Testphase. Sozusagen ein „Green-Startup“.
Also, wohlan, lasst uns beginnen. Was für Zutaten habe ich heute besorgt: „SINDAL“ – die Sisalmatte bei IKEA (für 4,50 Franken). Dann beim „MIGROS Garten-Center“ eine Tüte „Blumenwiesen-Samen“ (8,50 CHF), eine kleine Tüte „Sommerblumenmischung“ (1,10 CHF) und einen 5-Liter-Beutel mit Zimmerpflanzenerde (1,40 CHF). Etwas Plastikfolie wäre noch ratsam, um ein kleines Gewächshaus zu basteln. Im warmen/feuchten spriessen die Samen besser. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ein Nudelsieb zum gleichmässigen Verteilen der Samen sollte man sich nebst einer Schere und einem mit Wasser gefüllten Messbecher bereit legen. Sonst läuft man sich einen „Wolf“ auf dem Weg zwischen Küche und Balkon. Dann benötigt man nur noch einen Balkon und einen Glastisch *lach*.
Dann legt man „SINDAL“ – die Sisalmatte – auf den vorbereiteten Glastisch. Anschliessend wässert man diese gleichmässig gut ein. Danach schnappt man sich die Blumenerde und verteilt diese möglichst dünn und drückt bzw. reibt diese mit den Händen in die Sisalmatte ein. Dann nimmt man die Blumenwiesen-Samen und schüttet eine gemütliche Portion davon in das Nudelsieb. Dabei sollte man das Nudelsieb bereits über die mit Erde versehene Sisalmatte halten. Sonst verteilen sich die Blumenwiesen-Samen am Balkonboden. Mit leichtem Schütteln des Nudelsiebes die Samen auf der Matte gleichmässig verteilen. Windrichtung dabei mit einrechnen. Anschliessend als Zugabe die „Sommerblumenmischung“ mit der Hand über die Matte verstreuen. Danach sollte man nur noch mit einem Handsprüher (z.B. einer sauber gewaschenen Fensterreinigerspray-Dose) die Samen samt Matte gut wässern.
Zum Schluss geht es ans „Gewächshaus bauen“. Als Folie kann man alles nehme, was halbwegs durchsichtig ist. Also Einkaufsbeutel oder so. Mir fiel eine Maler-Abdeckfolie in die Hände, welche ich irgendwann mal gekauft und noch nicht verbraucht hatte. Davon schnitt ich ein genügend grosses Stück ab. Nach dem Motto „Darf’s a bisserl mehr sein?“. Da die Folie durch Kondensation feucht wird, sollte diese nicht auf den Samen und der Erde aufliegen.
Ein Rahmen wäre gut, nur hatte ich keinen. Somit behalf ich mir mit den alten Deckenhaltern meiner alten Wohnzimmerhalogen-Leuchte. Diese klemmte ich unter die Sisalmatte, damit diese sicher stehen. Anschliessend breitete ich die Folie vorsichtig darüber aus und steckte die Aussenseiten leicht gespannt unter die Sisalmatte. Gewächshaus fertig. Das „Mehr Grün!-Projekt No. 1 – Die Wandwiese“ geht in die Startphase. Laut Beschreibung auf der „Wiesenblüten-Samen“-Tüte dauert es 20-30 Tage bis die Samen keimen. Somit heisst es „Abwarten und giessen“. Schau mer mal!
Morgen gehe ich an die Umsetzung von „Mehr Grün!“-Projekt No. 2″. Hierzu muss aber erst einmal mein Akkuschrauber laden. Warum? Das erfahrt Ihr morgen. 😉
UPDATE 03.06.07: Die IKEA-Sisal-Matte „SINDAL“ scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Pflanzenschutzmittel imprägniert zu sein. Dies muss ich annehmen, nachdem nach 14 Tagen immer noch kein Gräslein auf der Matte nebst eingearbeiteter Blumenerde gewachsen ist!