Die Schweizer schwärmen im Sport für zwei Dinge: Schweizer Nati und Schweizer Nati. Und wir erinnern uns: Die nächste Fussballeuropameisterschaft findet eben in der Schweiz (und a bisserl au in Öschtriich) statt. Fährt man über Schweizer Strassen und Autobahnen und denkt an die vielen Geschwindigkeitsbeschränkungen und Blitzautomaten, so stellt man im Gegensatz dazu überrascht fest, dass die Schweizer ein weiteres Hobby haben: Rennen fahren! Nirgends wird so schnell von 0-50 km/h (Innerorts) und 0-120 km/h (Autobahn) beschleunigt wie hierzulanden. Und die PS-Dichte pro Fahrzeug ist meiner Einschätzung nach auch nirgends in Europa so hoch wie hier. Bei Fahrzeugen mit unterdurchschnittlichen Pferdestärken wird dann eben äusserlich mit Designelementen nachgeholfen.
Etwas verwirrt nahm ich schon vor Monaten die Information am Rande auf, dass die Schweizer ernsthaft darüber nachdenken einen Formel-1-Grand-Prix auszutragen. Nein, nicht nur das. Es liegen schon bereits ernsthafte Pläne vor eine Formel-1-Rennstrecke zu bauen! Dafür muss aber erst ein Gesetz geändert werden. Wie das genau heisst, weiss ich nicht. Es ist von einem „Verbot von Rundstreckenrennen seit 1958“ die Rede. Deshalb gibt es nur Punkt-zu-Punkt-Rennen, wie „Bergrennen“. Das Verbot war die Folge eines Unfalls auf der Rennstrecke im französischen Le Mans, bei welchem 1955 ein Rennwagen in die Haupttribüne fuhr und über 80 Zuschauer ums Leben kamen.
Das erste Rundkursrennen in der Schweiz fand am 26. August 1934 ausgetragen. Gewonnen hat dies der Deutsche Hans Stuck, dessen Sohn Hans Joachim Stuck heute noch aktiv Rennen fährt.
Der letzte „Grosse Preis der Schweiz“ wurde am 22. August 1954 auf der extra 20 Jahre vorher angelegten Rundstrecke durch den Bremgartnerwald bei Bern statt. Gleichzeitig war das auch der letzte Formel-1-Auftritt. Das Rennen gewann der legendäre argentinische Rennfahrer J. M. Fangio auf einem Mercedes Silberpfeil.
Erinnerungen an den Berner Grand-Prix
Dauer: [01’34“] Schweizer Filmwochenschau
Anlässlich des Abbruchs der Tribüne zum Berner Automobil-Grand-Prix berichtet die Schweizer Filmwochenschau über die «glorreichen Zeiten» der Berner Autorennen: Fahrer wie Rudolf Caracciola, Jean-Pierre Wimille, Alberto Ascari oder Juan-Manuel Fangio feierten auf dieser Strecke wichtige Erfolge.
Im September 2004 gab der Nationalrat mit 88 zu 75 Stimmen einer Initiative Folge, mit welcher der Aargauer SVP-Vertreters Ulrich Giezendanner die Wiederzulassung von Formel-1-Rennen verlangte. Die daraufhin von der Verkehrskommission (KVF) ausgearbeitete Gesetzesvorlage wurde nun nach mehrfacher Verschiebung vom Plenum angenommen.
Projekte für Rennstrecken in der Schweiz gibt es mehrere. Eines davon ist der Circuit Moudon-Lucens im Kanton Waadt. Das Konzept aus dem Jahre 2000 sieht eine Rundstrecke von 4,2 Kilometer Länge vor zwischen Lucens, Moudon und Curtilles. Weitere Projekte für Rundstreckenrennen gibt es im Wallis und im Kanton Jura. Nirgendwo ist die Finanzierung derart geklärt, dass man Sponsorennamen nennen könnte.
Wer die Genehmigungsphase eines solchen Projektes in der Schweiz kennt (Siehe Hardturmstadion), der weiss, welch langer Weg noch bis zum 1. Formel-1-Rennen der Neuzeit zu bewältigen ist.
Quellen:
und susch? Hemmer kei problem?!!
[…] Zeit keine Rundstreckenrennen mehr? Nein, das letzte “Rundstreckenrennen” fand am 22. August 1954 durch den Bremgarten bei Bern statt. Heute auf den Tag genau vor 53 […]