Zitat aus einem Artikel von Maria Roselli vom 10.11.2005 (Quelle workzeitung.ch)
Der Justizminister und der Finanzminister: Im Bundesrat hocken gleich zwei alte Freunde des südafrikanischen Apartheidregimes. Von Maria Roselli, Kommentar: Mascha Madörin (Mascha Madörin ist Ökonomin. Seit den 70er Jahren ist sie aktiv in der Antiapartheidbewegung und eine der besten Kennerinnen der Verstrickungen des Bankenplatzes Schweiz mit dem Apartheidregime. )
Einer, der sich in den 80er Jahren mit Herzblut auf die Seite des Apartheidregimes gestellt hatte, ist Justizminister Christoph Blocher. Und einer, der mit dem Apartheidregime Geschäfte gemacht hatte, ist Finanzminister Hans-Rudolf Merz. Noch vor drei Jahren deckte er die Rassentrennungspolitik Südafrikas in einem Interview («Tages-Anzeiger»): «Es gab auch viele Leute, die die Apartheid unter dem Aspekt der Erziehung gesehen haben und nicht der Rasse.» 1989. Die «Schweizer Illustrierte » interviewt den damaligen SVP-Nationalrat und Patron der Ems-Chemie, Christoph Blocher. Zu Südafrika sagt er: «Man muss immerhin sehen, von allen afrikanischen Staaten ist Südafrika wirtschaftlich und sozial der bestfunktionierende Staat.» Längst hatte die Uno Diskriminierungen aufgrund ethnischer Herkunft als Menschenrechtsverletzungen verurteilt. Längst hatten sich auch zahlreiche Staaten den Uno-Sanktionen gegen Südafrika angeschlossen. Doch Südafrikafreund Blocher kümmerte das nicht. Seit Jahren kämpfte er zusammen mit dem Rechtsaussen- Propagandisten und heutigen SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer «gegen die weit verbreitete Desinformation über das südliche Afrika». Unter Desinformation verstanden Blocher und Schlüer nicht nur die Berichte linker Medien über die rassistische südafrikanische Politik, sondern auch die Berichterstattung international renommierten Medien wie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» oder des «Wallstreet Journal».
Und weiter…
1982 gründete Blocher die «Arbeitsgruppe südliches Afrika» (ASA), der er als Präsident vorstand. Und er hob deren Kampfpostille, das «ASA-Bulletin », aus der Taufe. Darin durften Militärs, Rechtspolitiker und Wirtschaftsführer wortgewaltig das südafrikanische Regime rechtfertigen. Zum Beispiel die zentralen Säulen der Rassentrennung. So zeigte das «Asa-Bulletin» laut dem «Magazin» Verständnis für den «Immorality Act». Dieser verbot unter Androhung von Gefängnisstrafen jegliche sexuellen Beziehungen zwischen Schwarzen und Weissen. Verständnis und Rechtfertigung auch für den «Bantu Education Act»: Dieser verordnete, dass Schwarze nur getrennt von Weissen unterrichtet werden sollten. Blochers und Schlüers «ASA-Bulletin» kritisierte die Entkolonialisierung Afrikas nach dem Zweiten Weltkrieg und rief zu einer «europäischen Neokolonialisierung zur Rettung des sterbenden Afrika» auf. Jahrzehntelang organisierte die ASA Reisen ins Apartheidland: «Auf den Spuren der Buren». Und sie zog gegen das Wahlrecht der Schwarzen ins Feld, gegen das «One man, one vote»-Prinzip. «‹Ein Mann, eine Stimme› würde Südafrika ökonomisch und sozial innert kürzester Zeit in ein Chaos stürzen. » Auch das gab Blocher noch 1989 der «Schweizer Illustrierten » zu Protokoll. Kein Wunder, hatte der südafrikanische Geheimdienst Freude an Burenfreund Blocher. Laut Historiker Hug hatten die Geheimdienstkontakte zwischen der Schweiz und Südafrika auch der Anbahnung von Rüstungsgeschäften gedient. Und auch da war Ems- Chef Blocher aktiv. So gelangte die Patvag Technik AG ZH, in deren Verwaltungsrat Blocher sass, mit einem Exportgesuch für Zünder an die interdepartementale Arbeitsgruppe für Fragen der Kriegsmaterialausfuhr.
Also irgendwann pack ich das jetzt langsam nicht mehr, was man so alles im Internet bei einer „kleinen Recherche“ so alles findet. Jetzt wird mir auch langsam der Zusammenhang mit dem Wahlplakat und den „Schwarzen Schafen“ klar.
Mehr Informationen hier:
www.workzeitung.ch/tiki-read_article.php?articleId=289
www.woz.ch/artikel/2005/nr44/schweiz/12442.html
www.snf.ch/NFP/NFP42%2B/index.html