Katrin Wilde – Ein Deutsches Mädel aus dem Saarland moderiert bei Radio NRJ in Zürich

14. Oktober 2007

Moment bitte noch. Ich bin noch am Fakten-Sammeln. Bisher weiss ich, dass 22-jährige Katrin Wilde bei Radio NRJ (Energy) in Zürich als Moderatorin seit einigen Monaten arbeitet. Dieses hatte zu regem Medienrummel nicht nur in Zürich geführt.

Energy Zürich gibt den vielen Deutschen in der Limmatstadt eine Stimme: Ab sofort moderiert die Deutsche Katrin Wilde die Morgenshow des Senders gemeinsam mit den Moderatoren Roman Kilchsperger und Reto Peritz. Wie 20 Minuten schreibt, wird sie beispielsweise das Wetter verlesen und bei tagesaktuellen Themen mitmoderieren. Zudem berichtet sie über ihre Erfahrungen als neu in die Schweiz gezogene Deutsche. 

(Quelle: werbewoche.ch)

Auch in der Blog-Welt rauscht es. Beispielhaft die Diskussion bei 3rdfloor. Blogger und Moderator von Radio Zürisee Gerry Reinhard äussert sich mit der Überschrift „Der einzige Job, den kein Deutscher wegnehmen kann“ folgendermassen:

Ich finde es toll, ausländische Arbeitskräfte bei Jobs einzusetzen, wo man keine Schweizer findet. … Jetzt hat doch das Energieradio aus Zürich diese Deutsche als Moderatorin eingesetzt. Und sie schafft es innerhalb von einer Woche in fast alle Zeitungen: “Heute”, “20minuten” , in den Tagesanzeiger und in den “Talk Täglich” von Tele Züri (wie verzweifelt müssen denn die sein?). Dies, weil ihr Auto beschädigt wurde. Angeblich weil sie eine Deutsche ist.
Ich kann den Ärger über Deutsche schon verstehen, wenn sie Schweizern etwas wegnehmen, was sie gerne hätten: Parkplätze in der Innenstadt (gut, da regt man sich auch über fremde Autos aus anderen Kantonen auf) oder Krippenplätze. Doch zurück zum Thema: Mein Job scheint nicht mehr sicher zu sein. Falls sich diese deutsche Moderatorin im Energieradio behauptet, könnten schon bald nur noch deutsche Moderatoren bei uns eingesetzt werden. Viele kleinere Lokalradios würden damit einen Haufen Geld sparen. Da man Praktikanten noch nicht gleich moderieren lassen kann (eingestellt für ca. 500 Franken im Monat), holt man sich einen relativ guten Deutschen, der zum Minimallohn sein Bestes gibt. Mir kommt das Grauen…

Höre ich da etwa Neid, weil die Lady schon nach 3 Wochen in so jeder Tageszeitung und sogar im Fernsehen war? Woher weiss er die Entlohnung bei Radio NRJ (für Saarländerinnen)? Hat er sich selbst beworben? 🙂

Interessant finde ich die Äusserung des Chefredakteurs von „Radio Zürichsee“:

Tony Immer, Chefredaktor von Radio Zürisee, wird in absehbarer Zeit ebenfalls keine deutschen Moderatoren einstellen: «Das würde von den Hörern nicht geschätzt. Wir legen Wert darauf, dass unsere Moderationsleute aus dem Sendegebiet stammen.» Die lokale Verankerung sei für seinen Sender sehr wichtig, so Immer weiter. Bei Moderatoren mit anderen Schweizer Dialekten achte man darauf, dass sie von der Radio-Zürisee-Hörerschaft als angenehm wahrgenommen werden, wie beispielsweise der Berner Dialekt. Weniger goutiert werden Baseldeutsch und starke Ostschweizer Dialekte. «Ausserdem kanns auch mal zu praktischen Problemen kommen: Wenn ein Berner eine Meldung auf Mundart schreibt, versteht es der Zürcher kaum», erklärte Immer.

(Quelle: werbwoche.ch

Also bei den Dialektproblemen swissmade scheint Energy-Zürich-Geschäftsführer Dani Büchi der Saarländer Dialekt als angenehm zu empfinden?

Also Leute, macht mal halblang. Sooo billig sind die „Dütschen“ nun auch wieder nicht. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass Headhunter gezielt auf Mitarbeiterjagd sind/waren. Auch Abwerbungen hat es schon gegeben. Komisch, bei Schweizern, die in Deutschland arbeiten gibt es nicht so ein Aufheben. („Nik Niethammer wird neuer Sat.1-Chefredakteur“ Quelle tvmatrix.ch vom 05.10.2007, siehe auch ProSiebenSat.1 Medien AG)

Und lasst Euch mal nicht von der Masse an Mediengewalt ala „Mein neuer Job“ und sonstige Serien mit dem Motto „Deutschland wandert aus“ beeinflussen. Das ist eine selbst gemachte Medienwelle mit Kalkül. Abwarten, vielleicht kommt so eine Serie auch bald unter dem Titel „Schwiizer im Uusland“ auf einem Schweizer Kanal.

Immerhin leben rund 600.000 Schweizer im Ausland und werden „Die Fünfte Schweiz“ genannt. (Quelle EDA „Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten„) Da könnte eine Produktionsfirma schon Mal auf eine gute Idee kommen. Es gibt sogar eine spezielle Zeitung für Auslandsschweizer: „Schweizer Revue„. Die spezielle Website für Auslandsschweizer: „Swissinfo.ch„. Und sogar einen eigenen Musikkanal im Internet für die im Ausland lebenden Schweizer (Swissmusic). Empfehlenswert hierbei :

Hat schon mal jemand gefragt, warum Katrin Wilde sich entschlossen hat den Job anzunehmen? Antworten darauf wären wichtig, würd‘ ich meinen. Ausserdem entscheidet in diesem Fall das Hörer-Publikum durch die Quoten, odrrr?

Latest News 08.10.2007 (20min.ch): Katrin Wilde krankgeschrieben?

Hoffentlich lässt sich weder der Chefredakteur noch Katrin von dem Trouble beeinflussen.

Sammlung aktueller News über Katrin Wilde

Wer sich wirtschaftlich und politisch informieren möchte:

Mehr als 4.000 deutsche Wissenschaftler sind an Schweizer Hochschulen tätig. Der Anteil ausländischer Professoren an Schweizer Universitäten beträgt insgesamt rund 1/3. Daran haben deutsche Professoren in der Deutschschweiz mit rund 2/3 den weitaus größten Anteil. Deutsche Studenten stellen den größten Teil ausländischer Studierender an schweizerischen Universitäten vor Frankreich und Italien.

Mit 33% der Einfuhren und 20% der Ausfuhren war die BRD für die Schweiz auch 2005 der weltweit wichtigste Handelspartner.