Am Letzten Freitag – 30.11.2007 – gegen 14 Uhr fuhr ich zum vereinbarten Treffpunkt. Winterthur. Doch mein Benz spürte scheinbar, dass ich ihn allein lassen möchte; denn als ich den Benz bei der Ausfahrt Töss ausrollen liess, bekam ich einfach keinen Gang mehr rein – und raus?? Also liess ich an der Ampel die Kupplung schleifen und fuhr mit dem 5. Gang rechts ab in die Bushaltestelle. Kein Rütteln am Schaltknüppel half. Ich rief Juraj an und informierte über die passende Panne. Dann schaute ich auf das Navi: Noch 5 Kilometer bis zur Wohnung von Juraj. Das schafft ich mit dem 5. Gang nicht. Die Ampeln und die kleinste Steigung würden die Kupplung töten.
Trotzdem versuchte ich es noch einmal und tuckerte durch ein Wohngebiet zum Sulzerareal. In der Zürcherstrasse rollte ich auf einem Parkplatz aus und telefonierte erneut. Am anderen Ende meldete sich Chrigel. Er schlug vor mich abzuholen und eine befreundete Werkstatt zu benachrichtigen. Nach weniger als 10 Minuten traf Chrigel ein und nach weiteren 5 Minuten der Mechaniker. Der diagnostizierte eine stinkende Kupplung und das ausgehängte Schaltgestänge. Auf dem Rücken liegend fummelte er das Gestänge wieder zusammen. Schalten ging wieder, aber der Sicherungsring fehlte. Der Mechaniker setzte sich in mein Auto, ich mich in seinen und Chrigel führte mich in seine Stamm-Auto-Werkstatt „Radhof Garage„, welche wir nach weiteren 15 Minuten erreichten.
Sofort kam mein Benz auf den Operationstisch. Mit fachkundiger Hilfe versuchte man den Sicherungsring wieder anzubringen. Aber es fehlte das Orignalteil und der Auspuff war zu heiss. Somit beschlossen wir den Wagen über das WE in der Werkstatt zu belassen, am Montag den Ring zu besorgen und das gute Stück abends fertig zu machen. Olé! Abgemacht! Auf ging es mit dem Turbo-Audi-RS von Chrigel in die Wohnung von Juraj. Dort wartete neben Juraj auch der Bruder von Chrigel – Martin – schon gespannt auf uns. Die beiden assen allerdings vollkommen entspannt heisse Maroni. Wir tranken noch einen Kaffee, packten unsere Klamotten in den RS und nahmen anschliessend den Asphalt nach Regensburg unter die Räder.
Nach 3 Stunden 45 Minuten – also in einer erstklassigen Zeit – erreichten wir Regensburg. Da uns der Hunger quälte, steuerten wir sofort die erste Station auf unserer Wellness-Reise an: Den Auer-Bräu in Steinweg. Dort gibt es nicht nur original bayerische Schmankerl, sondern auch Kneitinger Bier. Zur Starkbierzeit muss natürlich der Kneitinger-Bock angetestet werden. Wir liessen uns das Mahl und das Bier schmecken. Zwischenzeitlich traf auch Mam ein und begeisterte die Schweizer Gäste mit kernigen Sprüchen und Geschichten aus Regensburg.
Frisch gestärkt für weitere Sehenswürdigkeiten checkten wir in unsere grosszügige Bleibe fürs Wochenende ein: Mike’s Ex-Wohnung am Hafen. Sofort danach ging es an die Erkundung der Regensburger Altstadt. Nach einem kurzen Rundgang steuerten wir eine weitere Regensburger Kultinstitution an: Das Zap.
Die Jungs fühlten sich sofort wohl in den Katakomben und setzten sich an der mittleren Bar fest. Dort entspannten wir bei gediegener Musik und nahmen den vergorenen Hopfensaft in halben Massen zu uns. Und wir blieben bis Badeschluss. Dann fuhren wir mit dem Taxi zurück und legten wir uns auf’s Ohr.
Der nächste Tag begann mit Frühstücken und ging nahtlos in „Schöppelen“ über. Wir steuerten gegen Mittag das Einkaufszentrum Arcaden an. Trotz Weihnachtszeit tummelten sich nur verhältnismässig wenige Kaufwütige dort. Juraj checkte den ersten Schuhladen und besorgte sich eine passende Winterbesohlung. Anschliessend wanderten wir bei leichtem Nieselregen zum Christkindlmarkt am Neupfarrplatz. Es machte aber keinen Spass im Regen Glühwein zu trinken. Deshalb gingen wir auf Herbergssuche. Besser gesagt: Wir entschieden uns zuerst eine gute Unterlage im Magen zu besorgen. Nachdem der Münchner Hof vollkommen besetzt und der Salzstadl verschlossen war, schlenderten wir über die historische Steinerne Brücke zum Restaurant „Alte Linde„. Im schönen Gastraum mit Blick auf Donau und Dom bestellten wir „Saure Zipfl“ und genossen das Ambiente.
Dann rief Mam an und bat um Unterstützung von „starken Männern“ bei den letzten Auszugsaktivitäten bei Mike’s Wohnung. Wir riefen ein Taxi, fuhren damit zu den Arcaden zurück und anschliessend zu Mikes Wohnung. Nach dem Essen tat etwas Bewegung und Anstrengung ganz gut. Direkt im Anschluss an die Räumungsaktivität ging es mit dem Taxi in die Innenstadt zum nächsten Wellness-Tagesordnungspunkt. Es regnete nicht mehr. Somit stand dem traditionellen Besuch des Christkindlmarktes nichts im Wege.
So liessen wir uns am Dom absetzen und wanderten zum „brennend heissen Glühweinstand“ auf dem Neupfarrplatz, an welcher wir uns aufwärmten. Original Regensburger Christkindlglühwein schmeckt am besten, wenn man dazu eine original „Knackersemmel mit allem“ geniesst. „Mit allem“ bedeutet: Essiggurkerl, süsser Senf und Kren. Das ist Wellness pur!
Wie auf den Bildern zu erkennen, schmeckte es den Schweizer Gästen hervorragend! Dazu gab es auf der Bühne noch original Weihnachtsmusik. Zum Beispiel gecoverte Songs von U2. Was will man mehr?
Auf dem Weg zur Gesandtenstrasse fiel uns die weihnachtliche Dekoration im Torbogen der Dresdner Bank auf. Dort hatte der „Lions Club“ einen Stand aufgebaut. Dort wärmten wir uns kurzerhand mit einem Tee plus Rum etwas auf. Die nächste Etappe war ein kurzer Gang durch die Altstadt inklusive historischer Erklärungen aus der Geschichte der Stadt. Am Haidplatz orderten wir eine „Grossraumknacker“, wie wir die die mehrsitzigen Taxis nannten. Nächstes Etappenziel: Ü30er-Party an der Unimensa. Das traf sich ja prächtig!
Dort angekommen, trafen wir alsbald auf „die Mädels“ Karina und Anette. Regina und Bettina weilten ja noch fernab der Heimat im wohlverdienten Urlaub. Wir übernahmen kurzerhand unseren Stammplatz und weihten Chris, Martin und Juraj in die Regensburger Gepflogenheiten ein. Man stösst zum Beispiel öfter mit der Bierflasche an. Und man kommt schneller ins Gespräch. Allerdings drängten die Jungs ab 2 Uhr in die Lokalität vom Vortag zurück zu kehren. Das „Zap“ ist einfach Kult.
Das heilige Gewölbe war gut gefüllt. Bei einigen Gästen liessen sich leichte Ausfallerscheinungen durch die Christkindlmarkt-Glühwein-Vorabfüllung nicht mehr verheimlichen. Wir hatten eine gesunde Konstitution und ausserdem durch die vorher zu uns genommene gesunde Unterlage ausreichend vorgesorgt. Und so hielten wir wacker durch bis das Licht ausging.
Um den Abend vollkommen abzurunden, steuerten wir nach dem Zap eine weitere Regensburger Institution an. Beim „Würstltoni“ frühstückten wir „original rengschburgerisch“. Allerdings warteten wir gewohnheitsmässig, bis das Partyvolk „abgefüttert“ war. Denn dann hat man Ruhe und kann gemütlich „Zwoa lange Braune mit allem, a Breznstangerl und an Kaffee“ am Tisch geniessen. Das weckt die Lebensgeister und bringt renkt den Magen wieder ein. Wie man morgens um 5 „Pommes weiss-rot“ essen kann, bleibt uns für immer verschlossen. *bäääh*
Wohl genährt bestiegen wir wieder eine „Grossraumknacker“ und fuhren zurück zum Hafen, um uns „auf’s Ohr zu hauen“ – nicht ohne vorher noch in der Küche bei einem Kaffee das Erlebte zu analysieren und zu diskutieren.
Leider ging war die Liegezeit recht kurz. Schon um 10 Uhr packten wir unsere Habseeligkeiten wieder in den Turbo-Audi-RS und düsten zur letzten Station auf unserer Regensburger Wellness-Tour. Mam hatte uns zum „Weisswurst-Essen“ eingeladen.
Mam zog zur Bewirtung der Schweizer Gäste sämtliche Register samt weihnachtlicher Dekoration und kredenzte Weisswürste und Brezn samt Händelmaier-Senf. Darauf hatten sich Chrigel, Martin, Juraj, Mike und ich schon das ganze Wochenende gefreut. Der Würstltopf war schnell geleert und der Vitamin- und Nährstoffhaushalt vollends ins Gleichgewicht gebracht. Nach einem abschliessenden Tässchen Kaffee begaben wir uns auf die Fahrt zurück ins die Schweizer Heimat. Teils ermattet und teils diskutierend erreichten wir Winterthur trotz Boxenstop in Lindau nach 3 Stunden und 45 Minuten. Aber das wird sicher nicht unser letztes „Wellness-Wochenende“ in Regensburg gewesen sein.
[…] anstrengend sein. Zwar nahmen wir uns vor dieses Mal nicht so ausgiebig in Erholungen zu schwelgen, wie letztes Jahr. Aber mit Wellness ist man hinterher deutlich besser in Form, odrr? Wir liessen es gelassen […]