Chris klopfte pünktlich um 20 Uhr an unsere Tür. Wir packten unsere Sachen zusammen und verliessen das Hotelzimmer. Ziel: Den versprochenen Finderlohn in Form eines original italienischen Essens im neu eröffneten Restaurant „Marco Polo“. Vor dem Hotel bestiegen wir unsere Motorräder bzw. Roller und düsten los. Chris fuhr voran; denn er kannte sich am besten aus. Schon vor zwei Jahren besuchte er Koh Samui mit seinem Bruder Mario.
Alle Läden schlossen übrigens wegen eines Gedenktages. Vor 40 Tagen starb die Schwester des Königs. Morgen – am 02.03.2008 wird der Leichnam feierlich verbrannt, wie es in Thailand Sitte ist.
Wir bogen an der Hauptstrasse rechts ab und schwommen im Verkehrsgewühl mit. Dann ging es den Pass an der Chaweng Noi hinauf – und auf der anderen Seite wieder herunter. Chris bog dann rechts ab und plötzlich befanden wir uns mitten im Trubel der Chaweng Beach Road. Wir konnten nur noch Stop and Go oder vorsichtig seitlich an den Sammeltaxis und „normalen“ Taxis vorbei fahren. In Chaweng ist deutlich mehr los, als in Lamai. Was uns aber überhaupt nicht störte. Wir kurvten durch die Einkaufsstrasse und bogen dann irgendwann einmal ab.
Chris blieb dann stehen und meinte, dass es besser wäre das Motorrad stehen zu lassen. Ich schaute etwas verwirrt; denn ich hatte im Hinterkopf, dass das Restaurant „Marco Polo“ ausserhalb von Chaweng eben nach dem Pass stehen müsste . Ich zog die Visitenkarte heraus, die mir Ricardo gegeben hatte und zeigte sie Chris. Er schaute verwundert und meinte, dass wir da ja schon vorbei gefahren wären. Wir hätten uns den Trubel in Chaweng sparen können. Wir fuhren schnurstracks aus dem Nudeltopf heraus und befanden uns alsbald wieder auf der Hauptstrasse zurück Richtung Lamai.
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Der neu eröffnete „Marco Polo Resort“, in welchem sich das gleichnamige italienische Restaurant befindet liegt direkt gegenüber des „Implana Resort“ von Chaweng kommend vor dem Pass. Wir sahen den leicht beleuchteten Schriftzug auf einer etwa 4 x 4 Meter grossen Granitsteinplatte, bogen ab und parkten unsere Fahrzeuge. Der von Halogenstrahlern von unten beleuchtete Grasweg führt in Schlangenlinien durch einen Park auf eine Anhöhe. Dort befindet sich ein kleines Brückchen, das über einen Teich führt. Wir stiegen danach eine Treppe hinauf. Oben empfing uns Lydia und begrüsste uns. Sie bedankte sich herzlich für die Ehrlichkeit und bot uns einen Tisch an. Ausser uns befand sich niemand in dem wirklich schön eingerichteten Restaurant.
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Das rundherum offene Restaurant befindet sich unter einer überdachten Veranda etwas erhöht. Das Restaurant besteht aus mehreren quadratischen Pavillons, deren Dach von hölzernen Säulen getragen wird. Gemütliche Sitzgarnituren laden zum Verweilen ein. Nachdem wir uns setzten, kam kurz darauf Ricardo und begrüsste uns ebenso. Während wir mit ihm etwas plauderten, brachte uns Lydia die Speisekarten. Lautere leckere italienische Spezialitäten befanden sich in der umfangreichen Karte. Chris schlug vor Capacchio als Vorspeise zu nehmen und als Hauptgang Gnocchi Gorgonzola. Mike steht sowieso auf Gnocchi Gorgonzola und mir war die Auswahl auch recht; denn wir wollten nicht nicht durch eine vermischte Essenswahl zu viel Umstände machen. Zu trinken wählten wir unser Lieblingsgetränk, welches man weder in Regensburg noch in Zürich bisher so frisch findet: Mango-Saft!
Chris wunderte sich, woher der frische Spinat für die Gnocchi Gorgonzola wohl kommen mag. Ich vermutete, dass dieser, wie viele andere Gemüse sicherlich aus Bangkok angeliefert werden. Wir fragten aber bei Francesco nach. Er bestätigte, dass es oft schwierig ist, frische Zutaten für die italienischen Gerichte auf der Insel zu bekommen. Auch Grosshändler könnten z.B. Chicorée für den Salat manchmal nicht liefern. Aber sie hätten mittlerweile gute Kontakte und deshalb wäre das Mobile Phone auch so wichtig gewesen; denn da sind viele der Lieferanten gespeichert.
Lydia servierte die Mango-Säfte und gesellte sich zu Ricardo. Wir sahen uns um und Ricardo und Lydia erzählten, dass sie das Hotel bereits vor vier Jahren gekauft hätten. Der ganze bürokratische Aufwand und sonstige organisatorische Schwierigkeiten hätten die Eröffnung des Resort so lange verzögert. Sie würden schon seit dieser Zeit in der grossen Villa die sich gegenüber der Rezeption auf gleicher Höhe, wie das Restaurant selbst, wohnen.
Der grosse nun in der Nacht blau leuchtende Pool zwischen dem Apartmenthaus dahinter fiel uns sofort auf. Viele grosse Palmen stehen auf dem gepflegten Gartenareal. Neben dem Pool steht ein Pavillon, in welchem Massagen angeboten werden. Die Palmen selbst sind von unten beleuchtet. Das ganze Ambiente ist viel aufgeräumter und moderner als in unserer Anlage. Nur der direkte Strandzugang fehlt. Aber es ist ja nicht weit bis zum Chaweng Noi. Und die meisten Gäste wären eh selbst mobil. Sei es mit dem Roller oder dem Sammeltaxi. Kein Problem.
Wir diskutierten über die anfänglichen Probleme, welche eine Renovierung einer Hotelanlage mit sich bringt. Aber auch über herab fallende Kokosnüsse und die Folgen. Schon kleinere Nüsse, die aus 25 oder mehr Metern herunter fallen, hätten laut Aussage von Ricardo schon die Dachziegel durchschlagen. Deshalb werden die Früchte regelmässig vom Gärtner entfernt. Nicht auszudenken, was so eine „dumme“ Nuss bei einem Menschen für Verletzungen hervorrufen könnte.
Nach wenigen Minuten servierten uns Lydia und Ricardo die Gnocchi Gorgonzola auf grossen Tellern, welche ansehnlich mit sehr gut nach Gorgonzola riechenden Gnocchi befüllt waren. Gnocchi mit Spinat wohlgemerkt! Wir liessen es uns schmecken und diskutierten rege mit Ricardo und Lydia. Ich fragte, ob ich von den beiden, von der Anlage und falls gewünscht von einem Appartement einige Aufnahmen machen dürfte. Ricardo sprach sich kurz mit Lydia ab und bejahte dies. Ich kramte die Digicam heraus und teste die Funktion. Es war mir ja bereits einmal passiert, dass ich den Speicherchip im Laptop stecken liess. Seit dem befindet sich eine Reserver-Notfall-Speicherkarte in einem Seitenfach meines Geldbeutels.
Ich drückte auf den Einschaltknopf der Kamera und wartete, dass sich das Display auf der Rückseite zeigte. Doch es blieb schwarz! Ich liess vor Schreck die Gabel fallen und öffnete mit der zweiten Hand das Akkufach. Leer! Ich Dummy vergass vor der Abfahrt einen der beiden Akkus aus dem Lader zu nehmen! Das ist mir noch nie passiert! Und ausgerechnet jetzt und heute! Bei dem guten Essen! Chris und Mike lachten und ich ärgerte mich ohne Ende. Nun versteht man auch, warum es von diesem Abend kein einziges eigenes Foto im Beitrag gibt.
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Nachdem sich der erste Ärger bei mir legte, schlug ich den beiden vor, dass wir an einem der nächsten Tage noch einmal vorbei schauen würden. Am besten, wenn die Sonne scheint. Oder am Abend. Oder gleich am Nachmittag bei Sonne ankommen und bis zum Abend bleiben. Ich ärgerte mich gleich doppelt, da ich an der Decke des Restaurants die grössten Geckos hingen, die ich je in meinem leben gesehen hatte. Gleich zwei Stück standen/hingen sich in einer Ecke gegenüber. Wir vermuteten schon, dass es sich um einen Paarungstanz handeln könnte – in vollkommener Untätigkeit; denn die beiden hingen für mehrere Minuten vollkommen regungslos nur etwa 10 Zentimeter entfernt voneinander. Mehrere andere kleinere Geckos, so wie ich sie kannte, hingen entweder kopfüber an der Decke oder im Winkel an der Schräge der Decke.
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Nach dem wirklich sehr leckeren Essen bekamen wir noch einen original italienischen Capuccino serviert. Dann zeigten uns Lydia und Ricardo die Anlage und zwei sehr schön im balinesischen Stil eingerichtete Appartements. Die Möbel liessen sich die beiden direkt aus Bali liefern. Jedes Appartement ist mit einem Kingsize-Bett ausgestattet. Die Nasszelle ist riesig und ein Safe pro Appartement ist Standard. In einem schönen balinesischen Schrank mit handgeschnitzten Türen befindet sich ein Fernseher. Aber wer braucht so etwas im Urlaub schon. Zusätzlich stehen zwei chinesische Seiden-Kimonos zur freien Verfügung. Im Appartement-Haus sind acht getrennte Appartements verfügbar. Die unteren vier mit direktem Park- und Poolzugang – die oberen vier mit einem grossen Balkon. Von oben hat man sogar Meersicht. Zusätzlich existiert noch ein grosses Appartement für bis zu 6 Personen im Erdgeschoss der grossen Villa. Und eine kleine Villa direkt am Parkplatz gehört ebenso zum „Marco Polo Resort“.
Schon während des Essens stellten wir fest, dass Lydia einen anstrengenden Tag hinter sich haben musste. Und der vorübergehende Verlust des Mobile Phones kam dann auch noch dazu. Deshalb verabschiedeten wir uns bald im Anschluss an die Führung durch die Anlage. Wir bestiegen unsere Motorräder und fuhren das kurze Stück zurück nach Lamai. Dabei kamen wir an dem Massagesalon in der Lamai Beach Road vorbei, welchen Chris am Tag zuvor besuchte.
Wir stellten die Motorräder vor dem Hotel ab und gingen das kurze Stück zurück. Chris und Mike meldeten sich für eine Oilmassage an und wurden von den Damen zu den Liegen geführt. Ich setzte mich zu vor den Massagesalon und bekam einen Kaffee angeboten. Den nahm ich nach der ausgiebigen Mahlzeit gerne an. Ich plauderte ein wenig mit den verbliebenen beiden Mädels und vertrieb mir so die Zeit, bis die beiden nach einer Stunde Massage breit grinsend und sichtlich entspannt aus dem Salon kamen. Dann verabschiedeten wir uns und liefen zurück zum Hotel. Morgen ist ein neuer Tag. Carpe Diem.
Mein Kamera-Akku lag übrigens friedlich im Bad neben der Ladestation, in welcher sich der Reserve-Akku befand.
PeterPan’s Reisefotos von Koh Samui:
PeterPan’s Hotel- und Restaurant-Tipp:
Marco Polo Resort & Italian Restaurant
6/2 Moo 3 – Chaweng Noi, Koh Samui
84320 Suratthani Thailand
Phone: +66 7741 3638
Fax: +66 7741 3640
Email: info@marcopolosamui.com
Web: www.marcopolosamui.com
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