Urlaub Koh Samui 03.03.2008 – „On the way to Big Buddha“ Ab in den Dschungel oder der Weg ist das Ziel

3. März 2008

Das Wetter und die „Abendveranstaltung“ gestern liess uns wie beschrieben a) spät aufstehen und b) die Motorräder nicht bewegen. Ergo: Wenn die Sonne scheint, musst Du aufstehen. Sagte ich bereits, dass angeblich im März der Sommer auf Koh Samui anfängt? Die Trockenzeit steht am Höhepunkt. Und: Tatsächlich! Als ich gegen 8:30 Uhr das erste Mal bewusst erwachte und aus dem Fenster blickte, sah ich die Sonne und blauen Himmel. Nur aufstehen konnte ich irgendwie nicht.

Erst als es gegen 9 Uhr an der Tür klopfte, rappelte ich mich hoch. Das muss Christian sein. Er stand vor der Tür. Frühstücken stand auf dem Plan und dann ab in die Berge. Ich duschte und zog meine Klamotten an. Mike rüsselte immer noch. Somit weckte ich ihn gegen 9:30 Uhr und verschwand zum Frühstücken. Mike kam wenig später noch etwas verschlafen nach. Wir sassen auf der überdachten Terrasse des Strandrestaurants und fühlten ein erhöhtes Flüssigkeitsdefizit. Auf deutsch: Wir verspürten deutlich einen „Brand“. Die erste Zigarette schmeckte scheusslich. Für Nichtraucher eh unverständlich, da eine Zigarette für diese Personengruppe eh grässlich riecht. Auch bei Rauchern gibt es solche Tage.

Die Liegen vor dem Restaurant belegten wieder die selben „Dauercamper“, wie Chris die Handtuchwerfer nannte. Mike kam langsam zu sich; denn er sinnierte darüber nach „Wie man nur 3 Wochen mit seiner Freundin/Frau am Strand liegen könnte, jeden Tag! Grässlich! Langweilig!“ Kein Wunder, dass wir schon den ein oder anderen Herren beim Vorbegehen an einer Bar auf dem „Roten Platz in Lamai“ oder auf dem Roller mit netter thailändischem Copiloten gesehen hatten – ohne Freundin/Frau. Aber ich sag nix 🙂 Das bleibt unter uns.

Gegen 10:30 Uhr trafen wir uns dann nach dem Packen des üblichen Überlebenspäckchens (Handtuch, Sonnenöl, Sonnenbrille, Digicam, Wasserflasche) die Supermoto-Teile (Chris den Roller) und starteten durch. Unser Reiseführer Chris schlug bereits Tags zuvor die Route „Lamai – Mountain View – Mae Nam“ vor. Somit bogen wir an der Hauptstrasse nach der scharfen Linkskurve rechts auf eine betonierte Landstrasse ab. Recht schnell wechselte die Aussicht von „besiedeltem Gebiet“ in „Palmenheine“, je weiter wir fuhren. Plötzlich war die betonierte Strasse zu Ende. Nun hiess es langsamer fahren, denn der Untergrund war weder eben noch trocken noch gleichmässig. Da es gestern sehr stark geregnet hatte, standen ab und zu grosse – und wie wir später feststellen mussten auch tiefere braune – Wasserpfützen quer zur Strasse. Manche erinnerten stark an eine Gebirgsbachdurchfahrt. Allerdings ist Gebirgswasser deutlich klarer.

Nach etwa 20-minütiger Schleichfahrt im 1. oder 2. Gang, welche dem Fahrer äusserste Aufmerksamkeit in Bezug auf die Strassenbeschaffenheit abverlangte,  kamen wir an einer Kreuzung an. Wo geht es nun hin? Kein Schild, kein Hinweis, gar nichts, rechts führte eine Strasse in den Urwald. Und rechts sah es genauso aus. Hier stellten wir dann fest, dass weder der PTA Chris, noch ich eine Touristenkarte vom Hotel eingesteckt hatten. Ok, Chris entschied: „Wir fahren links!“ Bei einer 50:50 Chance kann ja nur eine Möglichkeit die falsche sein. Und wir wählten schlecht; denn nach 20 Minuten Fahrt fanden wir uns vor der Hauptverkehrsstrasse in Lamai wieder.

Also: Wenden und zurück zum Ausgangspunkt. Den Weg kannten wir ja schon. Dann kam wieder eine Abzweigung. Diesmal führte die Strasse entweder geradeaus oder nach links. Wir diskutierten gerade, als wir einen Suzuki-Jeep hörten. Dieser stoppte und ein netter Engländer stieg mit eben dieser Touristenkarte aus. Er und seine Frau wollten zum „Woodland Park View“. Gut, dass ist einfach. Hinter uns stand ausnahmsweise ein grösseres Schild. Auf diesem Stand der Name des Restaurants und die Kilometerangabe, nämlich auf den ersten Blick kurz erscheinende 5 Kilometer. Chris meinte, dass man über diesen Weg auch nach Mae Nam fahren könnte. Also nahmen wir die linke Abzweigung und fuhren den Sandweg entlang bergauf.

Dass die Infrastruktur in Koh Samui enormen Nachholbedarf besitzt und das Tourismusaufkommen und die Bautätigkeit bei Immobilien schneller wächst, als das Strassennetz darf an dieser Stelle genannt werden. Sei es die Elektrifizierung, oder das Abwassernetz. Das eine funkt und britzelt und sorgt für regelmässige Ausfälle – und das andere stinkt an manchen Orten (z.B. in Chaweng und Lamai) zum Himmel. Zur Strasse: Es hatte schlicht keine. Sand wechselte sich mit Geröll ab. Wie ein ausgewaschenes Flussbett die Steigungen. Wir waren zwar schneller, als der Suzuki-Jeep der beiden Engländer, aber uns kamen die 5 Kilometer wie eine halbe Ewigkeit vor.




Mir rutschte an einer morastigen Steigung die Kiste langsam und sanft unter dem Hinter weg. Mensch und Maschine passiert gar nix. Mike fiel im wahrsten Sinne des Wortes in eine der oben genannten tiefen Wasserpfützen. Dabei rutschte die Innenseite des rechten Unterschenkels an der Auspuffabdeckung (wohlgemerkt!) vorbei. Zum Sonnenbrand auf den Unterarmen kam somit noch eine leichte Verbrennung des Unterschenkels dazu. Er hob die in der Pfütze „abgesoffene“ Honda wieder senkrecht und prüfte seine Verletzung. Er winkte ab, stieg wieder auf und es ging weiter.

Dann balancierten wir unsere Maschinen teils stehend auf den Fussrastern über eine Steigung, deren Untergrund eher an ein ausgewaschenes Flüsschen erinnerte und erreichten eine Anhöhe. Dort fuhren wir direkt in einen hölzernen Unterstand. Bei klarem Wetter könnte man den gesamten Urwald bis hinunter nach Chaweng besichtigen. Leider sorgte der Dunst in der Luft nur für wenig gute Aussicht. Ich griff als erstes zur Wasserflasche und als zweites zur Zigarette. Erst einmal tief durchatmen. 5 Kilometer können doch nicht so weit sein! Während wir dastanden und über das Streckenteilstück diskutierten, holten die das Paar aus England uns ein. Sie blieben stehen und wir feixten etwas über den Unterschied zwischen 2 und 4 Räder. Der Engländer erzählte dann, dass er den Vierradantrieb nur mit Mühe aktivieren konnte. Und den hätte es dringend gebraucht.

Dann bestiegen wir drei wieder die Böcke und tuckelten das letzte Stück zum 1. Etappenziel: Das „Woodland Park View – Restaurant & Chalet“ gegen 12:30 Uhr und stellten die Motorräder auf dem Parkplatz ab. Wir schienen die ersten Gäste zu sein – neben dem Pärchen aus England. Die beiden sassen bereits auf der Veranda in Plastikstühlen und bestellten sich zur Seelenberuhigung je ein Singha-Beer. Wir setzten uns auch nach draussen und bestellten je eine Flasche Wasser. Mike wollte dringend einen Kokosshake probieren. Schliesslich kamen wir an tausenden Kokospalmen vorbei. „Kokos is finish!“ meinte die Bedienung. Wir schüttelten nur den Kopf. Dann kam die Bedienung mit den drei Wasserflaschen und meinte „Kokos ready!“. Mike grinste und ich meinte „Die haben grad welche vom Baum geholt!“ 🙂

Wir kamen mit den beiden Engländern ins Gespräch. Dabei erwähnte ich, dass Mike einen leichten Schaden vom Exhaust erlitten hatte. Die Dame kramte in ihrem Handtäschchen und holte eine Packung verschweisste Erfrischungstücher heraus. Diese bot sie Mike an, um die Wunde zu kühlen. Ich bastelte nach bester McGyver-Manier zusammen mit meinen irgendwann mal erworbenen 1. Hilfe-Kenntnissen einen schicken Verband, den Mike dann um die Wade gebunden bekam. Diesen überschüttete er vorerst zur Kühlung mit reinem Trinkwasser aus der Flasche. Es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt.

Wir bezahlten für die Getränke glatte 160 Baht und verabschiedeten uns von dem Pärchen aus England. Dann sattelten wir Pferde mit integriertem Verbrennungsmotor und es ging an den Abstieg – dachten wir; denn es ging zwar schön bergab, aber dir Strecke war nicht nur nicht besser als die des Aufstiegs, sondern auch noch die falsche. Zwei Kokosgrossagrarier am Palmenrainrand machten uns auf unseren Irrtum aufmerksam. Wir wendeten flugs und es ging zurück zur Kreuzung nach dem netten Bergrestaurant. Leider ging es dort dann erst einmal wieder mal weniger steil, mal wieder etwas mehr steil, den Berg hinauf! Wir wollten endlich mal etwas bergab – und wir sehnten uns nach der holprigen Betonstrasse in Lamai/Chaweng. Das Bild oben zeigt übrigens eine Kautschuk-Plantage nebst Sammelbecher an den Bäumen und Häuschen zum Verweilen. Allerdings war an „Gummi-Geben“ bei der Vorbeifahrt nicht zu denken.

Als uns dann endlich die kurvige von Abflussrinnen durchzogene Strasse kurz bergab zu führen schien, ging es danach gleich mal im Winkel von ca. 40 Grad wieder bergauf. Zuerst probierte es Chris mit seinem Roller mit Vollgas und Anlauf. Er schaffte das Stück zu unserer Überraschung. Mike mit seiner Supermoto inkl. Strassenbereifung besass den Vorteil, dass er einmal eine niedrigere Sitzposition und zweitens längere Beine hat, wie ich. „Nur nicht stehenbleiben“ dachte ich und „nur nicht in eine Spurrinne kommen. Mit beidem hatte ich Pech. Auf halbem Weg soff mir die Kiste ruckartig ab – die Stollen der Hinterräder zogen einen feinen Strich hinter mir in das lose Geröll. Ich konnte die Kiste abfangen, aber bei dem Gefälle nicht absteigen. Glücklicherweise erschien dann Mike und er schredderte die Kiste die letzten Meter bis zu einem flacheren Stück. Ich stieg zu Fuss das steile Stück hinauf, was so schon schwierig war, trotz festem Schuhwerk.

Biesen beiden Bildern sieht man leider das Gefälle der Steigung nicht, aber die netten Abflussrinnen erkennt man deutlich. Wir hatten Glück, dass es während wir unterwegs waren nicht zu regnen begann. Dann wären wir verratzt gewesen. Ich möchte mir diese Wege im nassen zustand nicht unbedingt vorstellen, geschweige denn mit Geländekisten (Chris mit Roller) befahren.

Als wir die Anhöhe erklommen und die „Bergstrasse“ besiegt hatten, musste eine Pause her. Die Anhöhe heisst übrigens „Koh Samui Everest View“ – nicht umsonst wie wir meinen. Nur die Jaks fehlten. Bei der Pause schlossen wir sofort Freundschaft mit dem jungen Hofhund des Aussichtsrestaurants und beschnupperten uns gegenseitig. Nur: Wer zum Henker fährt hier rauf? Wir!

Von nun an ging es bergab. Die Strassenbeschaffenheit änderte sich nur leider nicht. Mit Motorbremse im 1. Gang Slalom-Fahren war angesagt. Steile Streckenstücke mit teils quer laufenden Abflussrinnen wechselten sich mit verpfützten Senken ab. Wir sehnten uns nach der Betonstrasse und hielten dann an, als wir diese endlich erreichten. Fasst wären wir abgestiegen und hätten diese geküsst. Die zivilisierte Welt hatte uns fast wieder.

Als wir durch die ersten Häuserzeilen fuhren mit Werkstätten und Geschäften freuten wir uns ohne Ende. Nur wo waren wir gelandet? Wie heisst bitte der Ort? Wir fuhren im üblichen Verkehr hinter irgendwelchen Taxis und Lastern her. Als ich eine Pharmacia sah, hielt ich kurz darauf an. Mike konnte sich dort die nötigen Utensilien für seine Auspuff-Verbrennung besorgen. Wir stellten die Kisten ab und während Mike sich im laden versorgen liess, erkundigten Chris und ich die nähere Umgebung. Gegenüber befand sich ein Hafensteg oder ein Fährsteg. Wir warteten auf Mike und gingen dann hinüber in der Annahme, dass dort auch ein Restaurant sei. Es stellte sich aber heraus, dass dort nur Fährtickets verkauft werden. So setzte sich Mike auf eine flache Mauer und verpflegte seine Brandwunde.

Dann entdeckte ich eine Leuchtschrift, welche am Hafenquai angebracht war – spiegelverkehrt stand dort „Nathon 2007“. Wieso „2007“? Egal, wir sind also vom Dschungel in der Inselhauptstadt Nathon ausgespuckt worden. Nathon liegt im Westen der Insel. Mae Nam – unser eigentliches Ziel – befindet sich hingegen an der Nordküste von Koh Samui. Also mussten wir mindestens einmal zuviel links oder zuwenig rechts abgebogen sein. Kein Wunder, dass wir etwas anders gefahren sind. Bei der Beschilderung! Es gab nämlich keine.

Nach der Wundversorgung setzten wir somit sofort unsere Fahrt – diesmal auf betonierten befestigten Strassen – fort. Wir peilten aber diesmal nicht Mae Nam an, sondern gingen gleich zum nächsten Tagesordnungspunkt unseres PTA Chris über: Besichtigung des „Big Buddha“ in Bo Phut – dem Wahrzeichen von Koh Samui.


Die Anlage des „Big Buddha“ erreicht man über eine Landbrücke, die über und über mit Schlaglöchern bedeckt ist. Da wir das Gefühl schon kannten, machte es uns nichts mehr aus. Aber ein bisschen Teer könnte hier Wunder bewirken. Wir stellten unsere Mühlen ab und während Chris sich in das Restaurant direkt neben dem Tempeleingang begab, erkundeten Mike und ich die Tempelanlage. Wir bestiegen die lange Treppe, welche rechts und links eine sich windende Schlange bewachte. Diese beiden Schlangen besitzen je sieben über und über mit grünen und roten Mosaikspiegeln verzierte Köpfe. (siebenköpfige Riesenkobra (Naga), die Mucilinda hiess. Sie schützte Buddha nach seiner Erleuchtung, während des Monsunregens.).

Am unteren Fuss räkelte sich eine Schildpattgezeichnete Katze im Schatten auf einem Stein. Oben betete ein von Touristen lebhaft fotografierter Mönch vor der grossen Buddhastatue.


Rechst und links, sowie dahinter tragen mit Goldornamenten verzierte quadratische Säulen eine art Kreuzgang. Jeweils in der Mitte eines jeden Rasters hängen verschieden grosse Glocken von der Decke. Der Ausblick ist herrlich und man sieht weit über das Meer und die nahen Inseln.


Nach unserer Besichtigungstour suchten wir Christian im benachbarten Restaurant. Er sass im hinteren Bereich des Restaurants an einem Tisch direkt am grossen Fenster mit bester Aussicht auf das Meer und den nahen Strand. Das Restaurant ist wirklich empfehlenswert. Das Ambiente ist mit viel Liebe ausgeschmückt mit vielen Dingen und Kunstgegenständen. Sehr ausgefallen ist der zu einem Aquarium umgebaute Fernseher Marke „Singer“. Ich wusste bis Anhin nicht, dass „Singer“ Fernseher herstellte. Auch die Preise sind für Speisen und Getränke sind ausgesprochen angemessen für einen Ort dieser Popularität. Ein absoluter Geheimtipp für ein romantisches Abendessen zu Zweit (oder für 3 Jungs die so richtig „chillen“ wollen)! Also nicht weiter sagen!

Der Wirt scheint offensichtlich extremer Country- and Western-Music Fan zu sein. Aber die Musik passt zum Ambiente, zur Aussicht und zur Stimmung. Kurzzeitig holte der Wirt sogar seine Gitarre heraus und spielte darauf. Wir sassen mittlerweile gemeinsam am Fenster und genossen die Aussicht bei dem einen oder anderen frisch gepressten Mango-Saft. Uns steckte die Abenteuer-Dschungel-Fahrt extrem in den Gliedern und das Sitzfleisch meldete sich irgendwann zu Wort – konnte aber lange Zeit nichts gegen die Aussicht und das Ambiente ausrichten. Er nachdem wir den zweiten Mangosaft intus hatten, rafften wir uns auf und bezahlten die Rechnung (130 Baht). Ein frisch gepresster Mangosaft kostet somit 30 Baht (60 Cent oder 90 Rappen). Dafür bekommt man nicht mal die Mangos in Deutschland/Schweiz im Laden. Geschweige denn im Glas serviert mit viel Liebe ausgepresst und mit Crushed Ice gekühlt.

Aber es gibt durchaus Unterschiede, die ich nicht unbedingt vermisse. Als wir das Lokal verliessen, stand einer dieser fahrenden Köchen auf klapprigen Rädern auf dem kleinen Platz vor der Buddha-Anlage. Endlich konnte ich die vorbereiteten und bei so manchem Thai beliebten „Köstlichkeiten“ für Zwischendurch zum Naschen bei Tageslicht ablichten. Es handelt sich dabei um frittierte Heuschrecken, Maden und Schaben in unterschiedlichen Grössen und „Geschmacksrichtungen“. Chitin enthält viel Eiweiss und ist daher bei kalorienbewussten Menschen sehr beliebt. Wer es mag, der ist bestimmt glücklich. Die Heuschrecken sollen angeblich wie Kartoffelchips schmecken. Probiert haben wir es (noch) nicht.

Auf dem Weg zurück über Chaweng nach Lamai fand ich endlich den absolut unwiderlegbaren Beweis, dass es auf der Insel keine gesetzliche regelmässige Fahrzeugprüfung geben kann. Man sehe sich den zusammengeflickten Lieferwagen nur von hinten an. Der Heckdeckel besteht aus einer wilden Holzkonstruktion. Leider hört man auf Bildern nichts von dem Krach den der nicht vorhandene Auspuff erzeugte. Trotzdem fuhr der Thai wie der Henker durch die Strassen.

PS: „Verkehrsunfälle auf Koh Samui“
Wir sahen während des heutigen Ausflugs zwei Frontal-Unfälle, die offensichtlich durch Unachtsamkeit beim Abbiegen nach rechts (also zum Gegenverkehr hin) verursacht wurden. Man sollte eher defensiv fahren und für die anderen Verkehrsteilnehmer „mitdenken“. Wer es im Urlaub zudem eilig hat, sollte besser zu Hause bleiben. ToiToiToi! Dreimal über die Schulter gespuckt! Uns ist bisher nichts passiert. Hoffentlich bleibt das so. „Links fahren und rechts schauen!“ Lieber einmal mehr als zu wenig.

Irgendwann gegen 17:30 Uhr kamen wir wieder in unserem Hotel an. Mike und Chris holten unterwegs noch bei unserer Stammwäscherei die frisch gebügelten und zusammengelegten Bekleidungsstücke ab (Preis bei uns 80 Baht). Während Chris sofort im Bungalow verschwand, widmeten sich Mike und ich unserem allabendlichen Ritual. Vorher verabredeten wir uns noch zum Abendessen um 20 Uhr. Mike und ich setzten uns in erster Reihe mit bestem Blick auf den Strand und das Meer in unser Strandrestaurant. Vor uns lagen immer noch die „Handtuchwerfer“ in der selben Reihenfolge, wie am Morgen und am Tag zuvor. Wir bestellten einen Kaffee und liessen das ruhige Meer und die untergehende Sonne auf uns wirken. Einfach schön. Mike’s Wade geht es übrigens mittlerweile schon wieder besser – einige rötliche Regionen werfen zwar schon Blasen, aber es ist ja so schön, wenn der Schmerz nachlässt.

Nach je zwei Kaffee schlenderten Mike und ich zurück ins Haupthaus und erklommen mühsam die Treppe hinauf zu unserem Flur. Mike sperrte auf. Ich benötigte dringend etwas Wasser auf meiner Haut, um mir den Strassenstaub abzuwaschen. Mike knallte sich derweil aufs Bett und startete den Laptop. Dann wechselten wir und lud ich die Bilder der letzten beiden Tage von der DigiCam, bearbeite diese nach und lud die Auswahl des jeweiligen Tages auf den Bilderserver bei Picasa. Und schon zeigten die Zeiger der auf Koh Samui umgestellten Uhr kurz vor 20 Uhr an. Schnell die frisch gewaschene Jeans und das gebügelte T-Shirt angezogen und schon klopfte es an der Tür.

Chris holte uns wie üblich pünktlich um 20 Uhr am Zimmer ab. Wir alle verspürten bereits im Restaurant bei „Big Buddha“ ein gewisses Loch im Magen, aber wir wollten ein spezielles Lokal besuchen. Chris entdeckte es schon vor einigen Tagen auf dem Weg zur Wäscherei. Es ist nur wenige 100 Meter von unserem Hotel entfernt. Schräg gegenüber von unseren Stammmasseurinnen, dem Motocross Champion und unserer Wäscherei. Alles in bester Nähe und Erreichbarkeit.

Das thailändische Lokal heisst „Sri Nuan – Thai Food & Sea Food“, ist ein typischer Familienbetrieb und liegt auf der Lamai Beach Road 139/40 wenn ich mich nicht bei der Nummer irre. Auf jeden Fall sieht man es erst auf den zweiten Blick und die meisten Touris fahren daran vorbei auf dem Weg in das belebte Zentrum von Lamai. Wenn in einem Lokal wenig Touris und viele Einheimische sitzen, dann ist das immer ein starkes Signal für ein gutes Lokal für uns. Dann muss es getestet werden!

Die Auswahl an frischen Fischgerichten ist riesig. Aber uns haben es die thaitypisch scharf gewürzten Curry-Gerichte angetan. Und Chris speziell die nette Bedienung. 🙂 Welche, wird nicht verraten. Heute bestellte ich als Vorspeise für uns „Frühlingsrollen vegetarisch“ (weil ich ja laut Mam nie Gemüse esse, gell!) und „Red Curry Chicken“. Mike nahm zum frittierten Gemüsereis scharfes Gemüse! Und Chris schlug mit gelbem Curry mit Schweinefleisch zu. Dazu gab es frisch gepressten Mangosaft – logisch. Es schmeckte wieder extrem lecker. Da man im Lokal selbst nicht rauchen darf (was in Thailand demnächst noch ausgedehnter verboten wird, als in Europa), setzten wir uns hierfür an einen frei gewordenen Tisch vor dem Restaurant. Dort nahmen wir noch eine Tasse Kaffee zu uns und gingen unserer Lieblingsbeschäftigung nach „Beobachten und Kommentieren“. Man stelle sich uns drei einfach wie „Statler und Waldorf“ aus der Muppet-Show vor – nur ohne Balkon.

Zum Beispiel kam eine Grossfamilie vorbei – 3 Pärchen, 4 Kinder, 1 Kinderwagen und die Oma. Diese gingen zuerst am Lokal vorbei. Kamen wieder zurück. Zwei Männer mit herunterhängender Lade inspizierten die Karte und anschliessend die Fischauslage. Dann wurde kompliziert diskutiert, ob man überhaupt hineinginge zum Essen. Anschliessend an der Fischauslage der Preis nachgefragt (z.B. 500 Baht pro Kilo Tintenfisch). Dann lautstark abgewägt, ob gegrillt oder frittiert die bessere Wahl wäre. Währenddessen belebten die lieben Kleinen den Innenraum des Restaurants. Der eine Teil erschreckte die Fische im Aquarium und der andere Teil grabschte sich die Spielsachen der Kinder der Ladeninhaberin in einer Ecke des Restaurants.

Gut, dass wir gegessen hatten und draussen sassen. Die Bekleidung der „Flodders im Urlaub„, wie wir die Grossfamilie nannten, gab weiteren Anlass für Kommentare unsererseits. Ich wollte so manchen Touri schon immer einmal fragen, ob er so auch Zuhause herumläuft. Weisse Turnschuhe, weisse Tennissocken, speckige kurze Sporthose, Ripp-T-Shirt. Die „Ladies“ mögen mir verzeihen, aber ob Radlerhosen die richtige Wahl für den Urlaub sind, wenn auch senkrecht gestreift, aber in Leuchtfarben oder in lila, bezweifeln wir stark.

Während wir so da sassen und lachend philosophierten, staubte Chris des fehlenden Aschenbechers wegen in einen auf dem Tisch stehenden Jogurtbecher – in der Annahme, dass dieser leer war. Als die von Chris favorisierte nette Bedienung nachsah, ob unsere Tassen leer sind und wir eventuell einen weiteren Kaffee möchten, sieht sie das. Sie schlägt die Hände lachend vor das Gesicht und meint, dass dies ihr Jogurt gewesen wäre. Chris ist voll perplex – noch dazu als ich erzähle, dass sah, dass sie in den Laden gegenüber gegangen war, um sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eben diesen Jogurt zu holen. Er beschloss sofort einen – nein besser gleich zwei – von den Erdbeerjogurts zu kaufen, stand auf und wir beobachteten ihn durch die Fensterscheibe des Ladens.

Nach wenigen Minuten kam er grinsend zurück mit den beiden Jogurts in einer kleinen Plastiktüte. Er ging an uns vorbei und gab die Tüte der netten Bedienung. Diese bedankte sich lächelnd und Chris kam wieder zu uns zurück. Mike und ich hatten zwischenzeitlich beschlossen, vor dem nächsten Essen in diesem Restaurant Erdbeerjogurt zu kaufen. Chris hörte dies und lachte. Er stimmte zu. So machen wir drei das aber das nächste Mal.

Eigentlich planten Mike und Chris sich noch massieren zu lassen. Aber die Anstrengung der Dschungel-Kreuz-und-Querfahrt, sowie das gute Essen im „Sri Nuan – Thai Food & Sea Food“ verlangte nach einer liegenden Position. So verabschiedeten wir uns und gingen auf unsere Ruhestätten zu. Morgen ist auch noch ein Tag.

PeterPan’s Reise-Tipp für Koh Samui:
Besorgen Sie sich eine anständige Landkarte oder Strassenkarte vor der Reise.

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    (Wir wissen noch nicht, ob es eine örtliche aktuelle Strassenkarte in einem der grossen Supermärkte in Chaweng an der Hauptdurchgangsstrasse gibt. Die in den Hotels ausliegenden kostenlosen Karten sind Schrott und nur mit Werbung vollgepflastert. Klar, irgendwer muss die ja finanzieren.)

PeterPan’s Link-Tipps für Koh Samui:

PeterPan’s Restaurant-Tipp:

Sri Nuan – Thai Food & Sea Food
Lamai Beach Road 139/40
Lamai
(von Chaweng kommend das McDonald’s-Schild beachten und abbiegen auf die Lamai Beach Road. Nach der Kreuzung mit dem gelben Blinklicht anhalten und dann gleich das erste Lokal rechts)

PeterPan’s Reisefotos von Koh Samui:

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Urlaub Koh Samui 02.03.2008 – Merke: Wenn der grosse Regen kommt, sorge für leiblich Wohl und gesunden Körper

3. März 2008

Morgens um 14:30 Uhr. Mike steht auf und zieht die Vorhänge zur Seite. Er öffnet die Balkontür und steht draussen. Es schüttet wie aus Eimern. Ich nehme die Digicam vom Nachttisch und schiesse das erste Foto des Tages. Für das Frühstück ist es zu spät und mit „Strand-Sonnenbaden“ wird das so nichts. What to do? Aufstehen, Kaffee machen und Duschen.

Ergo steige ich mühselig aus dem Bett. Warum bin ich so müde? Mike meint, dass es sich hier einfach gut schläft – speziell wenn es regnet. Nachdem wir uns angezogen haben, überlegen wir kurz, was zu tun wäre: a) Wäsche in die Wäscherei bringen b) etwas Essen und c) Schau mer amal was Chris macht.

Wir packen die zu waschende Wäsche in einen Plastiksack und trippeln in einer Regenpause die Treppe hinab, durchwandern die Eingangshalle des Hotels und biegen rechts ab. Auf der Strasse stehen grosse Pfützen. Die Autos und Roller fahren langsam hindurch. Wir versuchen möglichst auch auf dem nur feuchten Asphalt zu bleiben. Gerade als wir die Brücke über die Lagune überqueren, fängt es erneut zu regnen an. Erst leicht und dann immer mehr fällt das feuchte Nass aus den Wolken.

Die Mädchen aus unserem Stammmassagesalon winken uns zu, wir sollen uns bei ihnen hinsetzen. Wir laufen unter den Vordächern bis zu ihrem Laden. Setzen uns dazu. Ob wir was trinken möchten, werden wir nett gefragt. Tja, ein Kaffee wäre nicht schlecht. Wir bekommen je einen Kaffee und ich beobachte den Verkehr, der nur noch sehr gering (spärlich) durch die Lamai Beach Road dahin fährt. Der Regen wird immer stärker und entwickelt sich zu einem fulminanten Wolkenbruch. Das Wasser rinnt in Wasserfällen von den Dächern und die Strasse ist zentimeterhoch bedeckt. Trotzdem fahren ab und zu teils verpackte, teils beschirmte Rollerfahrerinnen vorbei. So entstehen die beiden Bilder des Tages oben.

Als der Regenguss abflaut, bedanken wir uns bei den Mädels für den Kaffee und wandern unter den Vordächern soweit als möglich vom Regen geschützt zur Wäscherei. Dort geben wir den Plastiksack ab und ich schreibe auf einen Zettel, Name, Hotel und Zimmernummer. Dann meint die Dame nur „Tomorrow?“. Also morgen ist die Wäsche fertig. Alles klar.



Doch es fängt erneut wieder heftiger zu regnen an. Ok, dann denken wir als nächstes an das leibliche Wohl. Gegenüber von unserem Motorradverleiher – der Motocross Champion – befindet sich ein nettes familiengeführtes Thailändisches Restaurant mit allerlei leckeren Sachen. Es heisst „Sri Nuan – Thai Food & Sea Food“. Wir nehmen an einem Tisch mit Sicht auf die Strasse Platz und bestellen zuerst je einen Kaffee und einen Mangosaft. Dann bestellt sich Mike einen „Chefsalat“ und ich nehme ein „green Chicken-Curry“ mit „Steamed Rice“ dazu. Es schmeckt hervorragend „weltklasse“ – allerdings ein wenig scharf – aber so wie ich es mag.

Gerade, als wir zu essen beginnen, wird der Fisch für heute samt Eis in Säcken angeliefert. Die beiden Bedienungen sortieren die Ware und legen diese stilecht in die Auslage. Von Haifischflosse bis Winkerkrabbe ist alles, was das Meer so hergibt und zu leckeren Speisen verarbeitet werden kann, vertreten. Wir lassen uns unser Essen schmecken und verzichten auf die Zigarette danach; denn es ist in diesem Lokal verboten im Gastraum zu rauchen. Macht nichts. Wir sind im Urlaub und haben Zeit.

Auf dem Rückweg – es regnet inzwischen nicht mehr – sehe ich ein paar Leute auf der Brücke über die Lagune stehen und fotografieren. Was ist das Fotoobjekt? Ein Waran schwimmt quer über die Wasserfläche. Dann krabbelt er durch die Vegetation und versteckt sich schliesslich unter grösseren Steinen. Bessere Fotos konnte ich leider bei den Lichtverhältnissen nicht schiessen. Aber vielleicht klappt es ja noch in den nächsten Tagen.

Anschliessend klopften wir bei Chris. Seine Schuhe standen vor dem Bungalow. Nur niemand öffnete. Vielleicht hatte er sich erst hingelegt. Wir setzten uns ins Strandrestaurant und tranken noch einen Kaffee. Sogar bei diesem Wetter ist das Meer und der Strand samt Umgebung mit Palmen von besonderem Reiz. Wir blieben sitzen bis die Sonne unterging und es dunkel wurde.

Gegen 20 Uhr klopft Chris an der Tür unseres Zimmers. Er grinste über beide Ohren und erzählte, dass er bereits um 9 Uhr aufstand an diesem Tag. „Aber es hat doch geregnet!“ Chris entgegnete, dass es morgens zeitweise recht schön war. Die Verteilkämpfe um die besten Liegen wären wie sonst immer abgelaufen. Aber wir hätten sehen sollen, wie plötzlich eine schwarze Unwetterwand am Himmel auftauchte und es schlagartig zu regnen begonnen hätte. Wie die „Handtuchwerfer“ auf einen Schlag aufsprangen, ihre Sachen packten und dann sich gemeinsam ins Trockene retteten, wäre ein kurioses Schauspiel gewesen.

Was wäre für den Abend geplant? Na, wenn das Wetter nicht mitspielt, dann komme nur eine Massage in Frage, war die Antwort. Alles klar. Nachdem Mike und Chris sich bereits im Massagesalon auf der Lamai Beach Road mit eine Ölmassage beglücken liessen und sehr zufrieden waren, ging ich diesmal mit. Wir schlenderten durch die nassen Strassen den kurzen mittlerweile bekannten Weg hinüber und wurden lachend empfangen.

Dann hiess es hinlegen und entspannen. Eine volle Stunde dauerte das Aloa-Vera-Massage-Programm. Im Hintergrund hörte man nur leise Entspannungsmusik und es duftete herrlich. Ich stelle immer wieder fest, dass ich Verspannungen an Muskeln habe, die ich durch den Büroalltag eigentlich nie brauche. Aber nicht nur mir ging es so. Bei Chris, Mike und mir knackte es zeitweise pausenlos. Sichtlich entspannt, bekamen wir noch einen Kaffee angeboten und plauderten vor dem Laden mit den Ladies.

Der Regen hörte endlich auf und wir entschlossen uns noch durch die Lamai Beach Road zu gehen. Der sonst belebte Strassenzug zeigte sich deutlich ruhiger. Auch mal schön an den sonst so geschäftigen Läden vorbei zu gehen ohne auf die vielen Roller und Taxis aufpassen zu müssen. Wir kehrten noch im „Bauhaus“ auf ein Abschlussbier ein. Lachten über zwei Engländer, von denen der eine ein Präservativ mit der Nase aufblies und zum Platzen brachte. Tja, das hatte die Thailänderin sicher noch nie gesehen 🙂

Gegen Mitternacht beschlossen wir den Tag für heute. Wir planten für den nächsten Tag eine Tour durch das Innere der Insel mit den Motorrädern. Hoffentlich spielt das Wetter mit.

PeterPan’s Link-Tipps für Koh Samui:

PeterPan’s Restaurant-Tipp:

Sri Nuan – Thai Food & Sea Food
Lamai Beach Road 139/40
Lamai
(von Chaweng kommend das McDonald’s-Schild beachten und abbiegen auf die Lamai Beach Road. Nach der Kreuzung mit dem gelben Blinklicht anhalten und dann gleich das erste Lokal rechts)

PeterPan’s Reisefotos von Koh Samui:

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