30.10.2008 Jonen: Frühester Schneefall seit Jahrzehnten – die Bilder

30. Oktober 2008

wie bereits letzte Nacht geschrieben, schneite es das erste Mal in diesem Winter in Jonen/Zürich – und zwar heftig die ganze Nacht. Polizeinews.ch meldet heute, dass sich in dieser Nacht insgesamt 70 Verkehrsunfälle ereigneten. Peter war bei uns geblieben. Die Autos fanden wir gegen 10 Uhr verschneit vor. Es herrschten allerdings schon wieder Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt und Tauwetter setzte ein. Anbei die Bilder von heute Vormittag.

Der erste Schnee 2008-004Der erste Schnee 2008-005
Der erste Schnee 2008-007
Der erste Schnee 2008-003Der erste Schnee 2008-006
Der erste Schnee 2008-002
Der erste Schnee 2008-009Der erste Schnee 2008-008

Laut Presseartikel in der NZZ („Wintereinbruch in den Bergen„) mussten Pässe gesperrt werden und es galt vielerorts das „Kettenobligatorium“ (Kettenpflicht).

Am Mittwochmorgen wurden die Pässe Furka, Oberalp und Klausen wegen der Schneefälle geschlossen. Vorübergehend wurden wegen prekärer Verhältnisse auch die Alpenübergänge Gotthard, San Bernardino, Splügen, Grimsel, Lukmanier und Nufenen gesperrt. Zudem waren zahlreiche Pässe nur mit Schneeketten befahrbar. Am Mittwochabend ist die San-Bernardino-Achse wegen eines Erdrutsches zwischen Nufenen und Andeer erneut gesperrt worden. Blockiert war nicht nur die A13, sondern auch die Kantonsstrasse, wie die Bündner Kantonspolizei mitteilte.

Heute Mittag kam dann kurz die Sonne hervor. Heute Abend soll es dann noch auf der Alpennordseite weitere Niederschläge in Form von Regen und Schnee geben. Ab dem Wochenende wird besseres Wetter erwartet. Somit wird der Schnee im Flachland nur ein kurzes Intermezzo erleben.

Nach aktuellen Informationen gab es noch nie in einem Oktober in der Schweiz so viel Schnee – Rekord!

Merwert gefällig?


30.08.2008 – Jonen: Der erste Schnee! Wo bleibt die Klimaerwärmung?

30. Oktober 2008

Heute Mittag traf ich mich mit Mike und Kollege Peter im Stamm-Restaurant „In der Ey“. Seit Tagen ist es empfindlich kalt. Temperaturen um die 9 Grad abwärts. Während des Essens sah ich dann, dass der Regen in Schnee überging. Und das nur 2 Tage nach unserem Urlaub auf Koh Samui!

Der_erste_Schnee_2008_00001
Der_erste_Schnee_2008_00004

Gegen 19 Uhr fuhr ich nach Hause. Dabei geht es über eine Anhöhe – ein Nadelöhr, wo man um diese Zeit sonst nicht im Stau steht – bei Uitikon. Dort schneite es bereits, die Strasse nass, aber auf den Bäumen und dem Grün rundherum, sowie auf den geparkten Autos blieb der Schnee liegen.

Der_erste_Schnee_2008_00007

Zu Hause eingetroffen, fand ich Mike und Peter im Küchenbereich an der Theke gemütlich diskutierend bei einem bayerischen Weissbier. Ich öffnete mir eine Flasche Rotwein und gesellte mich dazu. Wir plauderten über den Urlaub und über sonstige Themen. Dann gegen 23 Uhr ging ich am grossen Wohnzimmerfenster vorbei und blickte beiläufig hinaus.

Der_erste_Schnee_2008_00008
Der_erste_Schnee_2008_00010

„Es ist weiss draussen!“ teilte ich Mike über die Schulter mit. „Es schneit ohne Ende!“ rief ich dann bei der Terrassentür. Die Jungs kamen nach und kurbelten die Jalousien nach oben. Wir gingen in die Kälte und sahen unsere Palme mit Schnee bedeckt. Etwa 5 Zentimeter Schnee lag auf dem Rasen. „Du hättest noch mähen sollen“ scherzte ich zu Mike.

Der_erste_Schnee_2008_00011
Der_erste_Schnee_2008_00012

Dann schnappte ich mir das Fotostativ und schoss die obigen beiden Bilder mit Langzeitbelichtung.

Peter entschloss sich nach den zwei Flaschen Wein zu Dritt und der aktuellen Schneelage, dann doch bei uns zu übernachten, weil er zudem noch Sommerreifen auf dem Auto aufgezogen hat. Ich meinte, dass ich morgen mit den breiten Porscheschlappen nicht mal aus der Tiefgaragenrampe auf die Strasse komme.

Einzig Mike hat auf seinem Benz Winterreifen drauf. Wenn das die ganze Nacht so weiterschneit, dann… bleibe ich morgen früh erst einmal zu Hause; denn keiner der Zürcher und der Leute im Umland hat so früh mit Schnee gerechnet und eben mit Sommerreifen unterwegs ist. Das verursacht erfahrungsgemäss ein absolutes Verkehrschaos um und erst recht in Zürich.


29.10.2009 – Schweizerdeutsch: „Dämmerungseinbruch“ und „Dämmerungseinbrüche“

29. Oktober 2008

Als ich den Artikel in der NZZ las, fragte ich meinen schweizer Kollegen Rolf gegenüber, was er den unter einem „Dämmerungseinbruch“ versteht. „Hmmm.. ich denke, dass ist die Zeit, in der die Sonne Abends untergeht und es so ein graues Licht hat.“ Ich grinste und las die Headline der NZZ vor:

„Bei Dämmerungseinbrüchen 170’000 Franken erbeutet“

Daraufhin meinte Rolf: „Ah! Stimmt! Jetzt ist ja wieder die Zeit der Dämmerungseinbrüche!“. Alles klar, odrrrr?!?

Also bisher verstand ich unter „Dämmerungseinbruch“ oder „Einbruch der Dämmerung“ eben auch die Zeit, in der die Sonne versinkt und es so „dämmerig“ wird (Wikipedia: Den fliessenden Übergang zwischen Tag und Nacht, der durch die Lichtstreuung in der Atmosphäre entsteht“). 

In der Deutschschweiz versteht man unter „Dämmerungseinbruch“ einen Einbruch der bei Dämmerung durchgeführt wird/wurde! Also einen „Einbruch bei Dämmerung“.

„Insgesamt meldet die Zürcher Kantonspolizei aus den Bezirken Dietikon, Meilen, Uster und Horgen elf Einbrüche, die am Montag in der Abenddämmerung begangen wurden. Die gesamte Beute wird auf 170’000 Franken beziffert. Ein mutmasslicher Einbrecher wurde in Thalwil verhaftet, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.“

Aber keine Sorge; denn die Dämmerungseinbrecher wurden kurze Zeit später von der Polizei geschnappt („aufgehalten“)

Übrigens: Was haltet ihr vom Tatortfilmtitel: „Einbruch bei Dämmerung“?


28.10.2008 – „Der Kühlschrankinhalt“ oder „Bewerbungsfoto Cook’n’Date“

28. Oktober 2008

Lady ChliiTierChnübler schrieb heute einen gewagten Wettbewerb in ihrem Blog aus. Eine der Teilnahmebedingungen für das Casting ist: Foto des Kühlschrankinhaltes. Der Wettbewerb nennt sich „Cook’n’Date“. Die vier Gewinner dürfen ihre Kochkünste geniessen und dann bewerten. Mal sehen, ob ich in die Endauswahl erreiche und somit in den Genuss der Kochkünste der Baslerin komme.

Bewerbungsfoto Cook'n'Date

Teilnahmebedingungen:
1. Du hast Mut und/oder einen unverwüstlichen Magen.
2. Du kommst ohne Probleme an den Wochenenden im November und Anfang Dezember nach Basel (und wenn Du ein Mann bist, auch wieder nach Hause!)
3. Du schickst mir an chnuebli(at)studimedia(punkt)ch eine kurze Begründung, weswegen ich gerade für Dich kochen sollte und – das ist ganz wichtig – sendest im Anhang ein qualitativ gutes Foto von Deinem Kühlschrankinhalt mit.

Drückt mir mal die Daumen!

(Mist! Jetzt hab‘ ich meinen ganzen Kommentartext bei Ihr aus versehen gelöscht und muss diesen neu tippen. Damit schwinden meine Chancen hoffentlich nicht extrem.)


27.10.2008 – Regensburg: „Helga und Thom zu Gast bei Mam“ oder „Festessen vor der Rückreise“

28. Oktober 2008

Gleich nach unserem Rückflug nach München und der Ankunft in Regensburg checkte ich die Mails und: Helga und Thom – unsere Freunde aus Mallorca – kündigten ihren kurzfristigen Besuch in Regensburg für den Montag Abend an. Brüderchen Mike und ich wollten eigentlich am Montag Abend die Rückreise nach Zürich antreten, aber natürlich warteten wir gerne auf die Kurzaufenthalter.

Der Montag gestaltete sich dann noch etwas turbulent. Schliesslich hiess es für Mike zuerst Willi zu besuchen und in der ehemaligen Dienststelle am Regensburger Hafen vorbei zu schauen. Auch wollte er noch ein kleines Dankeschön-Geschenk für Peter – unseren Aquarienfisch- und Pflanzenpfleger, sowie Postkastenentleerer – besorgen.

Aber zuerst stand der Einkauf für Mam’s Galadinner und für unsere Grundversorgung im nahen Edeka in Zürich an. Anschliessend trennten sich unsere Wege. Mike fuhr Richtung Hafen und Mam fuhr mich zum Einkaufszentrum „Arcaden“. Ziel: Der dortige Stammfriseurladen.

Im Anschluss an eine kleine Haarkürzungs- und Farbveränderungstestaktion holte mich Mike wieder ab. Wir fuhren noch zur Bank und anschliessend zu Mam. Kurze Zeit später – gegen 18 Uhr – trafen dann Helga und Thom ein. Mam’s erster Gang bestand aus einer Karotten-Tomatensuppe „aus eigener Gartenproduktion“ – vollkommen ökologisch und lecker. „Fleischpflanzerl und Kartoffelbrei mit gemischtem Gemüse“ folgte als Hauptgang im direkten Anschluss.

Koh-Samui-Tag2x_00002
Koh-Samui-Tag2x_00004

Helga und Mam diskutieren die Menüfolge, während Thom mir mit iPhone und Erdinger zuprostet.

Koh-Samui-Tag2x_00005
Koh-Samui-Tag2x_00007

Nach dem üppigen Hauptmahl musste leider der Nachtisch – Vanilleeis mit heissen Himbeeren – entfallen. Dafür bekam der wieder gesundete Kater extreme Zuwendungen in Form von massiven zweihändigen Streicheleinheiten.

Gegen 21 Uhr verabschiedeten sich Helga und Thom und zogen sich ins Hotelzimmer zurück. Mike und ich packten unsere Sachen ins anschliessend voll beladene Auto und starteten zur Rückreise. Nicht nur ein toller Abend nahm sein Ende. Nun war der Urlaub wirklich endgültig vorbei.


26.10.2008 – Regensburg: „Back to the Roots“ und „Drei Bäumchen für Mam“

27. Oktober 2008

 

Tja, der Urlaub ist bald wieder vorbei. Wir sind zurück in der Kälte – buchstäblich – in Regensburg. Eigentlich bestand der Plan für heute Vormittag darin, dass wir uns mit Bernhard zum Frühstücken treffen. Allerdings sagte er kurz vorher ab. Er hätte eine saubere Erkältung. Somit blieb uns etwas mehr Zeit zum Ausschlafen und Herrichten. Bernhard ist mittlerweile nach Prüfening umgezogen. Eine Adresse die wir sehr gut kennen: Roter Brachweg. Der zweite Plan für heute betraf den Garten von Mam: Drei Bäumchen sollten gepflanzt werden.

Somit starteten wir zuerst Richtung Prüfening, bogen bei unserer ehemaligen Prüfeninger Grundschule rechts in die Killermannstrasse ab, fuhren am ehemaligen EDEKA vorbei, gegenüber der Metzger, bei dem wir auf dem Schulweg immer Süssigkeiten kauften, die Post gibt es nicht mehr, aber den Bäcker Klein. Dann fuhren wir an der St. Bonifazius Kirche vorbei und hielten für ein paar Erinnerungsfotos: „Back to the Roots“

Koh-Samui-Tag2x_00021

Zuerst statteten wir unserem alten Kindergarten „St. Bonifazius“ einen kleinen Besuch ab. Nichts hatte sich in 35 Jahren verändert. Hier fand ich meine erste grosse Liebe: Die Gruppenleiterin.

Koh-Samui-Tag2x_00019

1969 zogen meine Eltern mit uns (Mike war 1 Jahr alt und ich 1 einhalb) in ein Neubaugebiet in Prüfening: Die Alfons-Bayerer-Strasse.

Koh-Samui-Tag2x_00004
Koh-Samui-Tag2x_00005Koh-Samui-Tag2x_00008

Nummer 14, 1. Stock links. Nichts hatte sich geändert in fast 40 Jahren, nur die Bäume sind anständig gewachsen. Es wohnen sogar noch Nachbarn von damals dort. Über uns wohnte Manfred Oberkofler. Gegenüber die „Fabers“ Elke Haag. In der Nummer 12 unser Deutsch und Englishlehrer Josef „Sepp“ Baumann. In 16 die Weigerts. Auf dem Weg fuhren wir Dreirad und „Kettcar“, lernten Fahrradfahren mit dem Bonanzarad.

Koh-Samui-Tag2x_00011
Koh-Samui-Tag2x_00014
Koh-Samui-Tag2x_00013

Auf der Wiese spielten wir oft Fussball bis der Hausmeister „Bruckschlegl“ alarmiert von unliebsamen Anwohnern angerannt kam. Oftmals nahm er uns den Fussball weg, den unsere Eltern dann aber wieder abholten. Nicht ohne uns anschliessend brav zu belehren. Der Sandkasten lebt auch noch nach fast 40 Jahren. Dort backten wir Sandkuchen oder bauten Sandburgen und spielten mit Plastikrittern.

Koh-Samui-Tag2x_00006

Gegenüber wohnte Mike’s erste grosse Jugendliebe (Andrea).

Koh-Samui-Tag2x_00003

Im letzten Haus wohnte Thomas Rastorfer. Ein echter Fussballambitionierter, der mit einem Pfostenkracher dereinst am Bolzplatz (dort steht nun das ehemalige Siemens-Megawerk) Jungtorhüter Mike ein Auge blau schoss. Im Haus dahinter wohnte Wolfgang Platzer – Schulkollege von Mike und Dauerwitzkanone.

Koh-Samui-Tag2x_00002

Und zu unserer Überraschung entdeckten wir, dass der sog. „Bunkerberg“ immer noch vorhanden ist! Angeblich handelt es sich dabei um eine alte Verteidigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg, die das Messerschmitt-Werk inkl. Flugplatz vor Flugzeugangriffen schützen sollte. Heute steht von den ehemaligen Werkshallen, in welchen die ersten Düsenjäger entwickelt wurden, nur noch der Hangar (als Lager genutzt). Anschliessend baute dort die Siemens AG ein Halbleiter-Werk und die Infineon AG produzierte danach die ersten Mega-Chips auf dem Gelände. Ich vermute, dass der Bunkerberg und das Gelände darum noch nicht bebaut ist, da es dort „Altlasten“ im Boden gibt.

Auf den Betonüberresten des „Bunkerbergs“, halb mit Erde bedeckt, spielten wir als kleine Kinder „Verstecken“. Tja, und wir zündeten den sogar mal an. Aus versehen natürlich, weil das Lagerfeuer ausser Kontrolle geriet. Erwähnte ich das schon einmal? Eher nicht. Jugendsünden halt. Längst verjährt. *lach*. Die Wiese war zu unserer Zeit ein Weizenfeld, welches früher als Pferderennbahn genutzt wurde. Als Kinder spielten wir noch in den verfallenden hölzernen Tribünenanlagen oder im Zielturm. Daher auch der Name „Rennweg“ und „Rennplatz“. Soweit ich gesehen habe stehen nur noch die Säulen der Eingangstore zur Rennanlage beim Parkplatz bei der Sparkasse.

Koh-Samui-Tag2x_00024Koh-Samui-Tag2x_00023

Irgendwann so in den 80er Jahren zogen wir in die Kurt-Schumacher Strasse 13a. Ein Reihenhaus, das wir uns auch noch ansahen. Mein Zimmer war das im ersten Stock rechts. Links daneben das Bad und unter meinem Zimmer die Küche. Auch dieses Haus hatte sich nicht verändert.

Dann statteten wir Bernhard einen kurzen Krankenbesuch ab und fuhren zum Kleingarten von Mam. Da sie noch nicht eingetroffen war, verabredeten wir uns im „Brasil“ mit ihr auf einen Kaffee; denn anschliessend stand Plan 2 an: „Pflanze drei Bäume“.

Die Zahl 3 scheint mich schon einige Zeit zu verfolgen: 3 Freunde fahren in den Urlaub, finden 3 hübsche Mädels, bleiben 3 Wochen im Urlaub, pflanzen 3 Bäumchen. Mal sehen, wie es mit der „Drei“ weitergeht.

Koh-Samui-Tag2x_00031
Koh-Samui-Tag2x_00030

Nach dem Kaffee im „Brasil“ fuhren wir zum Garten von Mam, der schon ziemlich herbstlich aussah.

Koh-Samui-Tag2x_00055Koh-Samui-Tag2x_00054

Mike fror leise vor sich hin, fotografierte und ich buddelte die Löcher für die Bäumchen nach kurzer Lagebesprechung mit Mam ein.

Koh-Samui-Tag2x_00058Koh-Samui-Tag2x_00060

Und es war wirklich saukalt. Man betrachte das überdimensionale Thermometer: Es steht auf 4 Grad!

Koh-Samui-Tag2x_00046

Im Anschluss fuhr Mam nach Hause und Mike und ich besuchten Chris. Er wollte eigentlich zur Tankstelle, um sich Getränke zu kaufen, aber wir luden ihn gleich ein, um mit uns bei Mam zu essen. Mam kochte tüchtig auf und wir schlugen uns die Mägen so voll, dass dann 3 auf dem Sofa um Erholung bettelten. Schon wieder „3“!

Mehrwert gefällig?


20.10.2008 Urlaub Koh Samui II – Seitenwechsel Koh Samui nach Bangkok

20. Oktober 2008

Gegen 9 Uhr schälte ich mich widerwillig aus der Bettdecke – Abreisetag von Koh Samui. Um 12:35 Uhr startet die Maschine vom Flughafen und bringt uns nach Bangkok. Zuerst setzte ich mich auf den Balkon und rauchte eine. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust meine Sachen zu packen. Ich blickte über die Grünanlage auf das Meer und den leicht bewölkten Himmel. Nur eine leichte Briese brachte Abkühlung. Lufttemperatur um die 28 Grad bereits um diese Zeit.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00001

Ich duschte – kalt – um meinen inneren Motor zu starten, als mein Natel einen SMS-Eingang vermeldete. Mike schrieb nur „Kurze Lagebesprechung bei Dir?“. Dann zog ich mich an, zog den Koffer aus dem Staufach und warf einfach meine Habseligkeiten mehr aber weniger sortiert hinein. Mike klopfte und sah noch leicht verschlafen, aber gestresst aus. Er musste das Motorrad noch zu Jonathan fahren, aus dem Hotel auschecken und bis um 11 Uhr wieder da sein. Unmöglich. Meinen Chopper brachte ich bereits am Tag zuvor abends zurück – Princess Nanee verschob extra ihre Reise zu ihren Eltern, um noch einen Tag länger mit mir auf der Insel zu bleiben (ganz lieb von ihr). Ich wollte wirklich nicht am Tag der Abreise früh morgens aufstehen und dann noch durch die Gegend kurven, um das Motorrad zurück zu geben.

Mike stand ein wenig ratlos vor mir. Klar, wie immer, er war zu spät dran. Also, hiess es nun: „QuickQuick!“. Wir berieten uns kurz und legten fest, dass er zuerst die Koffer an der Rezeption abgibt und dann schnell aber vorsichtig zu Jonathan und Lee fährt, um das Töff abzugeben. Im Anschluss würde er zum Hotel zurück kommen. Zeitlich eigentlich nicht machbar (Plan Nummer 31). Er verschwand und ich packte meinen Koffer fertig, kontrollierte noch einmal das Zimmer auf Vergessenes und checkte an der Rezeption aus.

An der Rezeption kam mir Chris mit verträumten Augen entgegen. Er kam grad mit dem Motorrad von Lamai, um einmal nach Saa zu sehen (sie hatte „nur“ ein wenig Kopfweh von gestern Abend) und bei Jonathan sein Motorrad zu „verlängern“ bis zum 24.10. – er entschloss sich nämlich schon vorgestern in Samui zu bleiben bis zum letzten Tag. Nach dem Auschecken gingen wir zum Restaurant, damit ich endlich gegen 10:30 Uhr meinen ersten Kaffee bekam.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00004

Kiddy, der Masterservice, brachte mir zwei Kaffee und den obligatorischen Mangoshake. Er hatte nicht nur seine Crew im Griff, sondern wusste auch, was das Herz bzw. der Körper seiner Gäste benötigt. Während Chris sich eine Pepsi zuführte, erschien Mike mit Muay. Er war immer noch nicht unterwegs zu Jonathan. Zumindest hatte er ausgecheckt. Muay sah extrem Müde aus. Sie meinte Kopfweh zu haben. Ich scherzte, dass sie nicht so viel trinken und rauchen sollte. Doch weder rauchte sie, noch trank sie einen Tropfen Alkohol. Der letzte und einzige Versuch ging gänzlich daneben und brachte neben Kopfweh auch eine vollständige Magenentleerung mit sich. Sie hing im Stuhl und stützte den Kopf auf eine Hand. Man sah ihr an, dass sie nach dem Urlaub erst richtig Erholung brauchte. Tja, wir waren gestern wieder die letzen Gäste im „Bangkok Restaurant“. Endlich startete Mike mit dem Töff zu Jonathan – 11 Uhr.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00009

Gegen 11:15 Uhr bezahlten Chris und ich die Rechnung im Hotelrestaurant und gingen zur Rezeption. Mike sendete den Statusbericht „Komme zum Flughafen“ (Plan Nummer 32). Gut, also hiess es für uns: Taxi rufen und ab zum Abflugbereich des Flughafens Samui. Chris organisierte das Taxi und fuhr dann mit dem Töff hinter uns her. Der Taxifahrer fuhr wieder eine ganz andere Strecke. Eine echte Flughafenzufahrt gibt es ja nicht. Es geht über „Stock und Stein“ quer über schmale Strassen – alle Wege führen zum Airport. Chris verlor uns unterwegs an irgendeiner Ampel oder Kreuzung.

So kam ich Muay alleine am Flughafen an. Da standen wir nun und warteten: Klar, auf Mike. Nichts zu sehen von ihm. Aber alles kein Problem – er bekommt einfach ein paar Boxhiebe auf seinen „bubui“ (dicken) Bauch. 11:40 Uhr: Jonathan kommt mit einem Pickup angefahren. Mike steigt aus. Wir schnappen uns die Koffer und eilen (eigentlich eile nur ich; denn Muay hat nur ein paar Schuhe dabei – hochhackige Pömps) zum Checkin. Beiläufig meine ich zu Mike, dass er eventuell Muay tragen könnte 🙂

Die Flughafenhalle empfängt und: leer. Keiner steht an, kein Lärm, alles easy. Die Dame meint 35 Minuten vor unserer eigentlichen Maschine, ob wir noch eine frühere Maschine nehmen wollen. Checkin 11:50 Uhr (es ist 12 Uhr!) Gate 1 (das am weitesten entfernte) Start 12:35 Uhr. „Von mir aus“ dachte ich kurz und schon klebten die Bänder an unseren Koffern und wir eilten (ich eilte) zum Gate. Auf dem Weg dorthin kam uns Chris entgegen. Er sei über den Ankunftsteil des Flughafens zu uns gelaufen. Er begleitete uns noch das Stück zum Sicherheitscheck am Gate und wir verabschiedeten uns. Er würde Saa heute Abend treffen. Wir schickten ihr via Chris Grüsse und „Küsse“ und gingen gemütlich zum Gate 1.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00005

Mike blieb allerdings nicht einmal die Zeit eine zu rauchen; denn der Checkin erfolgte just in dem Moment, als wir am Gate 1 eintrafen. Mit Nikotinmangel bestieg er den offenen Trolley, der uns zum Flieger brachte. Kaum sassen wir, schon hob die nicht ganz besetzte Maschine ab. Ich wechselte auf einen der freien Fensterplätze und Mike nahm die „Kotztüte“ – aber nur zum Schein; denn darauf stand „Liebe die Erde – Schütze die Erde“. Zum über den Kopf ziehen ist diese allerdings zu klein.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00012Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00013

Kaum erreichte die Maschine die Reiseflughöhe, schon bekamen wir unser Mittagessen (einen Fischburger) nebst Kaffee und Orangensaft. Ich lehnte mich zurück und las ein wenig in meinem Buch (Das Peter-Prinzip). Der Flieger setzte nach nur 50 Minuten zum Sinkflug an, als ich den letzten Schluck O-Saft mitnahm. Schon landeten wir in Bangkok. Wir durchwanderten den riesigen Flughafen immer den „Baggage“-Schildern folgend und fanden unser Band auf Anhieb. Sogar unsere Koffer kamen nach kurzer Zeit und wir gingen zum Ausgang. Wir schnappten uns ein Taxi und fuhren bei 36 Grad Aussentemperatur und Sonnenschein vom Airport Bangkok durch belebte Strassen und interessantem Smalltalk zum Hotel „Le Fenix“ Sukhumvit 11.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00009
Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00005Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00008

Dieses Mal informierte ich den in Bangkok lebenden Silvio, dass ich mich ein paar Tage in Bangkok aufhielt. Silvio lernte ich 2005 auf meinem Geschäftstrip nach Dubai kennen. Er teilte mir zwar mit, dass er erst am Donnertag von Singapore zurückkehren würde, aber gab mir die Info, dass der Generalmanager des „Le Fenix“ (Daniel) ein guter Freund von ihm sei. Ich solle mich mit Daniel gleich nach der Ankunft in Verbindung setzen.

Koh-Samui-Tag1x_bangkok_00002

So traf ich den Generalmanger des „Le Fenix“ wenig später im Café des Hotels. Er kommt ursprünglich aus der Schweiz – aus dem Rheintal – lebt aber schon seit 16 Jahren in Asien. Er würde im Dezember allerdings wieder in der Schweiz weilen, da er auf „die Schule“ geht. Während wir uns kennen lernten, gab er uns gleich eine ganze Reihe von Tipps rund um Restaurants, Clubs und andere Wellnesstempel – für morgen lud er uns zum Beispiel zu einer Cluberöffnung (DIVA) in der Nachbarschaft ein. Mike hat allerdings mit seinen Badschlappen keine Chance dort hinein zu kommen. Seine Turnschuhe entsorgte er vor der Abreise. Also heisst es morgen: Schuhe kaufen! Aber das dürfte im Einkaufsparadies Bangkok überhaupt kein Problem sein.

Nach dem Kaffee mit Daniel zogen sich Mike, Muay und ich auf die Zimmer zurück, um zu duschen und uns ein wenig zu erholen. Es regnet nun in Bangkok und die Sonne ist bereits untergegangen. Klar, es ist ja schon nach 18 Uhr. Nebenbei läuft der thailändische Musiksender (natürlich pausenlos Lovesongs *rak* 🙂 ), ich denke an „Princess Nanee“ *look into my eyes*, die mir morgen nach Bangkok folgt und ich tippe ein wenig. Klar, endlich regnet es! *smile* Und ich kann den hoteleigenen WiFi-Onlineaccount ein wenig ausnutzen. Irgendwann im Anschluss sehen wir uns einen kleinen Teil vom Stadtteil Sukhumvit an. Irgendwann…

Hotel „Le Fenix“ Sukhumvit
33/33 Sukhumvit Soi 11
Klong Toey Nua, Wattana
Bangkok, Thailand, 10110
Tel: +66 (2) 305 4000
Fax: +66 (2) 305 4005
reservation@lefenix-sukhumvit.com
www.lefenix-sukhumvit.com

Tja, und schon ist der erste Tag „Bangkok“ rum. Ich verplappere mich schon die ganze Zeit und verwechsle „Bangkok“ mit „Hongkong“. Warum? Keine Ahnung! Schon bei der Flugbuchung vor ein paar Monaten wollte ich scheinbar über Hongkong fliegen. Und das blieb mir hängen bis heute (oder noch länger). Egal. Die 30 Millionen Einwohner Stadt (registrierte Einwohner) heisst nun einfach mal „Bangkok“.

Was lief bisher? Mike und Muay (Moui gesprochen) schliefen ein wenig und erholten sich. Gegen 19 Uhr schrieb ich dann eine SMS und Mike meldete sich. Wir trafen uns auf dem Dach des Hotels. Dort befindet sich eine wirklich sehr schöne offene Bar mit vielen Relax-Möglichkeiten in Form von Korbmöbel und Himmelbetten. Im Hintergrund spielt gemütliche Chillout- oder kultige Rockmusik der ruhigen Art.


Wir schnappten uns eines der Korbbetten und schon waren sie da die Plagegeister: Mücken! Zefix! Trotz der Ventilatoren, die überall herumstanden, scheinen die Viecher im Sturzflug die Beute (mich!) zu finden. Es juckt zuerst und dann bildet sich so ein noch mehr juckender „Bommel“. Aber ich habe mittlerweile eine Gegenmassnahme ergriffen: „Boots Insect Repellent Lotion with natural Citronella and Eucalyptus oils“. Die Wirkung hält ca. 4 Stunden an. Das Mittel gibt es für um die 80 Baht in jeder Apotheke und hält zuverlässig die fliegenden Plagegeister fern, die sogar durch Jeansstoff durch stechen können. (Zefix!).

Ich bestellte mir einen „Gin Tonic“ und Mike natürlich einen „Singapore Sling“ – schliesslich waren wir ja in Hongkong – äh – Bangkok. Das Ambiente in der Rooftop-Bar namens „Nest“ ist wirklich einwandfrei. So eine Bar würde ich mir in Zürich wünschen – aber Mike meinte, dass man dann einen Wintergarten drum herum bauen müsste. Ok, dann nehmen wir eine Gärtnerei und bauen so eine Bar rein, odrr? Hier braucht’s das nicht. Der Taxifahrer meinte „In Bangkok hat es zwei Jahreszeiten: Im Winter ist es heiss und im Sommer sehr heiss! Ab und zu regnet es heftig!“.

Nach dem ersten Drink entschlossen wir uns die nähere Umgebung zu erkunden. Wir verliessen das Hotel und steuerten den nächstbesten „7/11“ an. Die „Thai-Tante-Emma-Läden“ gibt es in jeder „Soi“ (Gasse) mindestens einmal und es hat seine Vorteile, rund um die Uhr geöffnet zu sein (für uns). Mit ein paar notwendigen Artikeln versorgt (2 Schachteln Ziggis für 126 Baht) wanderten wir die Querstrasse zwischen Soi 11 und Soi 13 eben um zur letzteren Gasse zu gelangen; denn dort sollte ja ein Stammplatz für „Farangs“ vorhanden sein: „Der Bayrische Biergarten“ (eh klar: Erdinger). Nur dort angekommen, fanden wir lediglich einen Bauzaun vor. Nein, natürlich noch mehr „Stände für Allerlei“ säumten die Strasse, aber kein Biergarten in Sicht.

Mike meinte, dass hier offensichtlich alle Gebäude einfach mal weggerissen und dann moderne Häuser aufgebaut werden. So ein altes Haus steht gegenüber dem Hotel „St. Moritz“. Ja, wirklich. So etwas gibt es hier! Neben Altbauten stehen nagelneue Gebäude und leere Abbruchflächen wechseln sich mit im Aufbau befindlichen Häusern ab. Die Stadt befindet sich offensichtlich in einem ständigen Abbruch/Umbruch.

Was allerdings wirklich auffällt: Wir sind die einzigen, die zu Fuss gehen. Kein Thai scheint gerne zu „gehen“. Gut, in den Seitenstrassen (Soi) gibt es nicht wirklich so etwas Ähnliches wie „Gehsteige“. Wir liefen mehr auf der Strasse bzw. auf irgendetwas, was sich „holpriger Seitenstreifen“ nennt. Mike mit seinen Strandschlappen – eine Herausforderung.

Wir gingen die Sukhuvit ein Stück entlang. Links fliegende Händler, die „alles!“ verkaufen, was wir nicht brauchen: Modeschmuck, kopierte CDs (100 Baht), zwischendurch eine fliegende Küche (fliegt nicht wirklich), leichte Mädchen – alle lächeln, wir gehen über die Hochbahn-Brücke wieder zurück. Was noch auffällt: Es ist eigentlich um diese Uhrzeit überhaupt nix los! Wir dachten an eine brodelnde Stadt, aber der Tourismus scheint um diese Jahreszeit extrem eingeschlafen zu sein. Schon Hotelmanager Daniel bestätigte rückläufige Besucherzahlen aufgrund der „Unruhen“ rund um Thailand und in Bangkok selbst. Davon merken wir aber gar nichts.

Da wir beide seit dem Flug nach Bangkok nichts gegessen hatten, beschlossen wir eines der 24h Restaurant aufzusuchen. Wir setzten uns in den klimatisierten Innenbereich und betrachteten die reichhaltige Speisekarte. Als Getränk wählten wir „young Coconut“ und eine der Damen nahm unsere Getränkebestellung auf. Dann kam die nächste (hübsche Dame) und Mike bestellte Pork-Sticks mit scharfer Sosse und ich einen Chicken-Burger mit Zwiebelringen. Die nächste nette Lady brachte dann kurz darauf die Getränke und eine weitere unsere kleinen Menüs. Als wir grad zu essen begannen, kam der Chefkoch und stellte noch einen Teller mit Reis, Würstchen, Schinken und einem Ei darüber. Da weder Mike noch ich das bestellt hatten, dachten wir an ein Missverständnis. Wir sahen uns um, aber wir waren die einzigen Gäste im Lokal. Mike schaufelte noch die zusätzlich Mahlzeit bis auf den Reis.

Allerdings stellte sich dann heraus, dass im Aussenbereich eine „bubui“ (vollschlanke) Dame auf ihr Essen wartet. Zuerst gab es leichte Unruhen in der Küche und dann Gelächter; denn der Koch hatte die Dame draussen nicht gesehen und den Teller zu uns gestellt. Die Ladies lachten sich kringelig und Mike grinste mit noch etwas Ei um den Mund. Natürlich bezahlten wir die Mahlzeit und der Koch musste für die Dame im Aussenbereich noch einmal in den Kochtopf greifen. Die Mahlzeit kostete dann doch wirklich 480 Baht (etwa 10 Euro).

Wir verliessen das Restaurant und eine der (wirklich hübschen) Ladies hielt uns lächelnd die Tür auf. Wir grinsten zurück und gingen das letzte Stück zurück zum Hotel. Nicht ohne noch einmal beim „7/11“ vorbei zu schauen. Mike nahm noch eine Mikrowellenkost für Muay mit, die schon den ganzen Tag ein wenig herumkränkelte und sich im Hotelzimmer ausruhte. Auf dem Weg zurück zum Hotel vereinbarten wir noch auf den Rooftop zu gehen bzw. mit dem Lift zu fahren. Aber diesmal mit Laptop, damit wir Bangkok für morgen virtuell erkunden könnten.


Wenig später trafen wir uns auf in der Bar „Nest“ auf dem Dach des Hotels und suchten uns ein Himmelbett aus. Wir bestellten unsere Stammdrinks und liessen es uns gut gehen. Nur der Mond sah etwas komisch aus, so als ob jemand mit einem Samurai-Schwert eine Orange in zwei gleiche Teile geschnitten hätte. Egal, der DJ liess „Eyes without a Face“ von Billy Idol laufen. Passt schon! Zumindest sind jetzt (endlich) sämtliche Bilder online inkl. Aussortierung und Nachbearbeitung. So ein Homeoffice auf dem Rooftop würde mir Spass machen, odrrr? Nur für die Mücken müsste ich mir etwas Dauerhaftes einfallen lassen. Die Aussicht ist übrigens genial! Ich meine beide Aussichten 🙂

Die Bilder zum Reisetag „Koh Samui – Bangkok“

Mehrwert gefällig?


14.10.2008 – Schweiz: 36 000 Deutsche mehr in der Schweiz in einem Jahr

14. Oktober 2008

36’000 Deutsche seit einem Jahr

Am grössten war die Zuwanderung von Personen aus Deutschland. Ende August lebten rund 224’000 Deutsche in der Schweiz, über 36’000 mehr als noch vor Jahresfrist. Am zweitgrössten war die Zuwachsrate bei Staatsangehörigen aus Portugal mit einem Plus von rund 14’000 Personen, gefolgt von denjenigen aus Frankreich, Grossbritannien und Österreich. (Quelle Nzz-online)

Nur mal so zum Mitrechnen: 36 000 Deutsche im Jahr als Zuzügler bedeutet pro Tag 100 Umzüge – an jedem Tag im Jahr.


13.10.2008 Urlaub Koh Samui II – Dampfbad, gutes Essen und Cabaret-Show

13. Oktober 2008

In der Nacht zog früh morgens ein Gewitter über „unsere“ Insel. Es regnete, wie in einer voll aufgedrehten Dusche. Am Morgen sah man allerdings keine schweren Gewitterwolken mehr – nur noch leichte Bewölkung und die üblichen Temperaturen. Nach dem obligatorischen Urlaubsgedeck „Mangoshake + Kaffee“ fuhr ich gegen 14 Uhr Richtung Lamai, um mich mit Nanee und Jaeb zum Wellness zu treffen; und zwar im „Radiance – The Spa Resort“. Dieser liegt vor Lamai gleich neben dem „Buddy’s“/“Sharks Bar“.


Ich durchschritt die offene Eingangshalle und folgte der Beschilderung Richtung Restaurant. Nanee teilte mir mit, dass sie sich bereits im Spa-Bereich befänden. Somit ging ich nach einem weiteren frischen Mangoshake zu ihnen. Sie erklärte mir den Ablauf, wie ich zu meinem Umhang und einem Badehandtuch komme und wie es bezahlungstechnisch abläuft. Beide schlürften heissen Tee und ich bekam ebenso ein Tässchen.

An der Kasse traf ich zufällig Jonathan – dem Chopper-Verleiher („Easy Rider“). Er besorgte für sich und seine Frau Lee eine Monatskarte für den Wellnessbereich. Dann zog ich mich um und wir starteten den Wellnesstag im Dampfbad mit thailändischen Düften. Es kam mir anfänglich verrückt vor in einem tropischen Land in ein Dampfbad zu gehen mit Temperaturen um die 45 Grad und einer Luftfeuchte nahe 100%. Aber überraschenderweise machte es Spass und die Abkühlung weckte die Lebensgeister.


Während Nanee und Jaeb im Anschluss noch auf den Markt in Lamai fuhren, um für das Restaurant einzukaufen, hielt ich kurz vor dem Restaurant „Sri Nuan“. Dort hielt ich nach Sà Ausschau, konnte sie aber nicht gleich entdecken. Erst als mir ein Mädchen hinter der Fischtheke zuwinkte, erkannte ich sie wieder. Ohne Brille und richtig hübsch hergerichtet lächelte sie mich an und deutete mir an doch herüber zu kommen. So stellte ich den Bock ab und setzte mich auf einen Kaffee in den Aussenbereich – dort darf man rauchen. Sie brachte mir nicht nur einen Kaffee, sondern zusätzlich einen „Mangoshake“ und setzte sich zu mir an den Tisch. Sie meinte, dass momentan nichts los sei und natürlich freute mich ihre Gesellschaft. Sie fing von Null auf Hundert an zu erzählen und wir lachten viel.

Man sah es ihr an, dass sie sich freute mich wieder zu sehen. Chris war schon vor ein paar Tagen da und Mike hätte sie auch schon gesehen, sie plant im Januar einen Geschenkeshop in Bangkok zu eröffnen, so wäre sie von den Tourismusgezeiten unabhängig, sie hat einen Englischkurs besucht und spreche aber ihrer Meinung immer noch nicht genug, vorher hätte sie in der Fabrik gearbeitet und nun schon seit 4 Jahren sei sie in Lamai, ihre Cousine würde heiraten und sie wäre eifersüchtig, weil die Cousine vor ihr heiraten würde, aber sie freut sich für sie, es wäre schwierig „den Richtigen“ zu finden, sie hätte ihn noch nicht gefunden (aha *lach*). Auf meine Frage, wo sie gerne ausgehen würde, meinte sie nervös, dass sie kein „Butterfly“ wäre. Ok, die Frage war missverständlich. Ich klärte sie auf, dass ich eigentlich nur wissen wollte, wohin sie ausgeht, wenn sie ausgeht. Mit knallroten Backen meinte sie dann, dass sie mit ihren Freundinnen am liebsten zum Thai-BBQ geht und dort plaudert bis die Lichter ausgehen. (aha *lach*).


Das oben ist übrigens mein Töff. Darunter die Mühle von Mike. Nach zwei Mangoshake und einem Kaffee verabschiedete ich mich dann von der süssen Sà und fuhr zum Restaurant von Nanee.

Während ich auf Mike und Mauy wartete, bestellte ich mir einen kleinen Apetizer: Flühlinglolle mit Schrimps (Deau Ghung); denn ich hatte die Wahl in die Tischkante zu beissen, oder etwas zu essen. Some times it is better to be late.


Als Mike mit Mauy eintraf, bestellte ich mir RedSnapper süss/sauer mit „boiledLeis“, welches Nanee mit „viel Liebe“ herrichtete und servierte. Dann setzte sich die kleine strickte Vegetarierin zu uns und kaute an einem kleinen Teller „deepfried Bambussprossen“. Wie man davon satt werden kann ist mir ein Rätsel.



Gegen 22 Uhr besuchten wir dann die Cabaret-Show im „Zodiac“ in Lamai. Und ich sag euch Mädels, da bekommt ihr Depressionen, wenn schon die Ladyboys so gut aussehen. Und sollte ein Kerl so eine Schönheit in einer Bar oder Diskothek kennen lernen, dann gehen bei ihm im Anschluss alle Lichter aus – spätestens im Hotelzimmer *lach*.

Wir genossen die Show sichtlich und während Nanee nach Hause fuhr und ich mit Jaeb noch auf einen Drink gingen und plauderten, wechselte Mike mit Mauy bis in die frühen Morgenstunden ins nahe „Seed“ – einer Diskothek. Dort hatten sich Mike und May im Frühjahr kennen gelernt. Mauy befand sich im Urlaub und Mike ebenso.

Was sich damals schon bewahrheitete: „Some times it is better to be late“; denn Mike und ich waren damals schon zum Auftritt der thailändischen Band zu spät dran. Ohne das Zuspätkommen, hätten sich die beiden nie getroffen. Wie auch mit Nanee und mir: Nach einer Oil-Massage bekamen wir noch zu später Stunde Hunger. Das einzige Lokal in Lamai, welches nach 22 Uhr noch offen hatte, war das Restaurant von Nanee.


12.10.2008 Urlaub Koh Samui II – Relaxing means „Sabai“

12. Oktober 2008

Nachdem ich nicht dazu komme täglich einen kurzen Tagesbericht zu verfassen (z.B. grad klopfte Mike an die Tür, dann kam eine SMS von Nanee, vorher am Strand, dann wegen Onlineaccount den Hotelmanager gesprochen, mit ihm einen Kaffee getrunken), habe ich gestern und heute zumindest die Bilder auf den Picasa-Account geladen. Im Gegensatz zur Bilderflut der letzten Tage, schoss ich gerade ein Bild heute (siehe unten).

Ein Problem ist auf jeden Fall, dass hier pünktlich um 18 Uhr die Sonne untergeht. Das wirft meinen ganzen Biorhytmus durcheinander; denn um 6 Uhr (Sonnenaufgang) bin ich noch nicht einmal in der ersten Tiefschlafphase. Es gäbe viel zu erzählen – auch kuriose Dinge.

Zum Verlängerte ich den Hotelaufenthalt um eine Woche. Die Damen hinter dem Tresen nahmen einen grossen „Taschenrechner“ mit Solarzelle und versuchten im Halbschatten „8 mal 995 Baht“ zu rechnen. Durch das schlechte Licht funktionierte aber der Taschenrechner nicht. Nachdem ich die Szene leicht in mich hineingrinsend beobachtete, schrieb ich 7960 Baht auf einen kleinen Notizzettel, der auf der Theke lag. „You are right!“ entgegnete mir die Lady lachend und zeigte mir das Ergebnis auf dem Taschenrechner-Display.

Koh-Samui-Tag09_00001

Mein Online-Account funktionierte letzte Nacht irgendwann nicht mehr. „Nacht“ ist gut gesagt; denn wir waren bis 5 Uhr bei einer Poolparty in Lamai – „Buddy’s“ heisst die Lokalität. Der obligatorische „Heimkehrerkaffee“ auf dem Zimmer liess mich jedoch diesmal nicht wie sonst sofort einschlafen. Also versuchte ich die Bilder vom Abend zu bearbeiten und ins Web zu laden. Ich konnte mich weder mit Mike’s noch mit meinem Account einloggen.

Somit ging ich heute, nachdem ich etwa eine Stunde am Strand lag und im Buch „Das Peter Prinzip – oder die Hierarchie der Unfähigen“ weiterlas, zur Rezeption und traf dort zufällig den Managingdirector des Hotels. Er „managte“ dann auch sofort kompetent und rasch den Zugang zum Internet für mich. Übrigens: Kapitel 3 „Scheinbare Abweichungen“ Absatz „Eine Frage des Massstabes“ ist äusserst aufschlussreich (Seite 42 oberer Absatz) – wie vieles in diesem Buch. Der Name „Peter Prinzip“ passt übrigens rein zufällig.

Chris holte heute nach einer Woche „Schwuler-Roller-Fahren“ endlich seinen Chopper bei Jonathan („Easy Rider Lamai“) ab. Und sofort war er auf Tour. Zuerst in Lamai und anschliessend rund um Chaweng. Nach ein paar kurzen Stunden Schlaf am Nachmittag setzte er sich gleich wieder auf den Bock – eine Honda Phantom 200 ccm schwarz mit rattenscharfer Flammenbemalung am Tank *lach* – und ging gegen 20 Uhr wieder auf Tour.

Mike kam grad – wie oben kurz in Klammern erwähnt – bei mir auf dem Zimmer vorbei. Er fährt mit Mauy (so schreibt man den Spitznamen von seiner Maus aus Bangkok wirklich) ins „Bangkok Restaurant“. Eh klar. Dort kann man gut essen, es sind keine Farangs dort und zudem gibt es gute Musik.

So, und ich starte nun nach Lamai und statte meinem Lieblingsrestaurant einen Besuch ab. Im grossen und ganzen ist heute im Vergleich zu den vorangegangen Tagen herzlich wenig passiert. Das Wetter ist immer noch traumhaft, das Meer ist immer noch ruhig und blau. Sagte ich, dass nebenbei der Fernseher läuft? „Catwomen“ auf Englisch ist auch ganz interessant – aber nicht wirklich wichtig auf der Trauminsel. Also hier sind zumindest die Bilder. 🙂 Und wech….

Tja, und hier bin ich wieder. Zuerst fuhr ich nach Lamai zu Nanee ins Restaurant, bestellte mir eine „schön scharfe“ Fischsuppe und nahm noch einen Gin Tonic während Jaeb mit mir plauderte. Dann gegen 23 Uhr räumte die Crew die Tische ab und Nanee und ich beschlossen – eigentlich – nach Hause zu fahren. Sie zu sich und ich ins Hotel. Die langen Nächte und zeigten langsam bei uns beiden ihre Wirkung. Nanee führt ja nicht nur ein Restaurant, sondern steht früh morgens gegen 7 Uhr auf, um das Gästehaus eines Engländers zu bewirtschaften – und dann noch der Einkauf für’s Restaurant und Behördengänge und…. Egal. Wir waren beide müde.

Also verabschiedeten wir uns und ich setzte mich auf meinen Chopper, während Nanee zum Parkplatz zum Auto ging. Ich fuhr am „roten Platz“ vorbei, es kamen mir Roller in der Lamai-Beach-Road entgegen, obwohl eigentlich Einbahnstrasse, und bog dann in die Querstrasse zur „Samui RingRoad“ ab. Eigentlich besass ich einen netten Vorsprung, doch am Pass zwischen Lamai und Chaweng Noi sah ich zwei helle Punkte im Rückspiegel, die ziemlich schnell näher kamen und schliesslich überholte an einer Engstelle Nanee.

Ja, es gibt durchaus Geschwindigkeitslimite und entdeckte ich auch die zugehörigen runden Schilder mit rotem Ring und „45“ drauf. Aber darüber sorgt sich eh keiner. Der ganze Pass verfügt im Übrigen über eine gelbe durchgezogene Linie zwischen den Fahrspuren – interessiert auch keinen. Dafür bittet man ja am Aussichtspunkt beim Vorbeifahren an den unzähligen Totenstehlen um Beistand von den dort ums Leben gekommenen durch Drücken auf die Hupe.

Ich fuhr dann Nanee eher gemütlich mit Sicherheitsabstand hinterher – schliesslich machte sie „den Weg frei“. Am Ende hielt sie nahe dem Einkaufszentrum „Big C“ und besorgte sich noch etwas zum Naschen für die Nacht. Wir verabschiedeten uns noch kurz und als sie die Wagentür schloss, fuhr ich an ihr vorbei. Nur etwa 500 Meter später sah ich Mike’s Chopper auf der gegenüber liegenden Strassenseite stehen. Er befand sich offensichtlich immer noch im „Bangkok Restaurant“. Ich blieb am Strassenrand stehen und wartete auf Nanee. Auf ein Bier können wir den beiden noch Gesellschaft leisten.

Mike und Mauy kamen uns halb entgegen – eigentlich wollten die beiden gerade aufbrechen. Aber was soll’s. Die Band machte Pause und so setzten wir uns an einen der Tische im Aussenbereich. Nanee bestellte einen Gin Tonic und Mike und ich nahmen uns ein Bier.

Bild oben: Das ist übrigens der noch nicht ganz volle Mond dort droben. Sternenklar und wolkenlos bei gemütlicher Schwüle und etwa 28 Grad inklusive Frangipani Plumeria in der rechten Bildhälfte samt weissen Blüten – und das im Herbst bzw. in der Regenzeit. Ach ja, und die beiden „Grinsekatzen“ sind Mike und Mauy bzw. „Dingdong und Kinky“.

Die Band begann wieder zu freudig thailändische Liebeslieder und Rockmusik zu spielen. Langsam habe ich da so eine Vorahnung warum die „Lovesongs“ immer von Trauer und Trennung handeln und so extrem melancholisch wirken. Zwar verstehe ich nur die Übersetzungen von Nanee, aber der Hintergrund der Story im Song scheint oft „similar“ zu sein.

Bild oben: Nanee mit Frangipani Plumeria im Haar. Zusammen mit einem Kugelschreiber, mit welchem sie sich das Haar irgendwie kunstvoll hoch knüpfte.

Wir blieben bis Badeschluss gegen 3 Uhr – bis die Lichter ausgingen. Zwei der Bandmitglieder gesellten sich zu uns und wir plauderten über Rockmusik und deren Auftritte. Dann tranken wir aus und während Mauy bei Mike’s Töff aufsattelte, fuhr Nanee nach Hause – und ich folgte Mike’s Töff zum Hotel. C u tomorrow.

Jetzt lese ich noch die ein oder andere Geschichte eines Münchner’s in Bangkok zum Beispiel mit dem Titel „Der romantische Idiot„. Das ist wieder einmal eine der Websites (Bangkok für Singles), die es sich zu lesen lohnt.