31.12.2008 – Mallorca: Sylvesterparty auf der Insel oder „Brauchtum brauchen tun“

31. Dezember 2008

Sylvester auf Mallorca bei Helga und Tom birgt nur eine einzige Gefahr: Das Gewicht nicht halten zu können. Da dieses Problem jedes Jahr auftritt, gewöhnt man sich daran. Eigentlich besteht die Sylvesterparty aus „Jemand kocht, alles essen, goto nächsten Jemand“. Insgesamt 33 Freunde trafen sich in „Tom’s Hütte“ und belagerten freudig auf die nächste Delikatesse wartend die Kochinsel. Jeder durfte probieren und die Vielfalt an kulinarischen Variationen erlangte durch die Kochkünste der geladenen Sterneköche eine neue Dimension für Nase und Gaumen.

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Kurz vor Mitternacht versammelte sich die gesamte Partygemeinde auf der Dachterrasse und zählte die Schläge der nahen Kirche mit. Es ist Brauch bei jedem Schlag eine Weintraube zu essen und sich gleichzeitig etwas zu wünschen. Pünktlich um Mitternacht schossen dann die ersten Raketen in den nächtlichen Himmel – das Feuerwerk über der gesamten Stadt Palma gibt es jedes Jahr als kleine Zugabe. Eigentlich sieht es eher so aus, als ob Palma sich selbst in die Luft sprengt. Allerdings in kleinen Stücken.

Dann wird mit Sekt auf das Neue Jahr angestossen und allen Anwesenden Glück gewünscht. Dann geht es weiter mit dem kalorienträchtigen Reigen: Wolfgang ist an der Reihe an den Kochtopf zu treten und heisse Schokolade zuzubereiten. Diese gibt es traditionell mit Ensaimada – eine Freude für Gross und speziell für Klein. Somit begannen wir das neue Jahr genauso, wie wir das alte verabschiedeten hatten.

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Am Ende gab es zum Verdauen einen leckeren Schlehenschnapps – für den Magen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Freunden und Leseren ein glückliches Neues Jahr! Und hoffentlich erfüllen sich zumindest einige der Wünsche!

 
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30.12.2008 – Mallorca: Palma de Mallorca – Some Pix

30. Dezember 2008

Eigentlich meinte der Wetterbericht, dass es die ganze Woche bedeckt und regnerisch sein sollte. Aber auch Wetterfrösche können irren. Auf jeden Fall strahlte die Sonne auf uns herab und blauer Himmel empfing uns. Somit entschlossen wir uns nach Palma de Mallorca zu fahren und etwas die Innenstadt zu besichtigen. Wir parkten bei der Marina in Palma und nahmen zuerst einen Kaffee – im Freien wohlgemerkt.

Anschliessend wanderten Mike, Michi, Myri und Tina zum Sightseeing und ich verabschiedete mich. Ich fuhr zurück nach Sa Cabaneta; denn mit Oliver war vereinbart, dass Mam sich eine Zahnmedizinischen Untersuchung zu unterziehen hatte. Gegen 17 Uhr stand der Termin an – in Palma direkt am Meer befindet sich die Praxis von Oliver. Dort lieferte ich Mam ab und traf mich mit den anderen in der Stadt.

Ich schoss eine ganze Anzahl Fotos vom weihnachtlich dekorierten Palma. Die Palmenallee war wieder mit blauen Lämpchen dekoriert.

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Den Rest der Gang traf ich dann am Ende der Avenida vor einem Kaffee sitzend – es ist Winter wohlgemerkt.


29.12.2008 – Mallorca: Die Schweizer kommen oder „Wii schafft man Bewegung“

29. Dezember 2008

An diesem Tag gönnten wir uns zuerst etwas Entspannung. Das Wetter passte dazu: Sonnenschein und um die 14 Grad. Dann fuhr ich gegen 13 Uhr zum Airport Palma. Wartete dort allerdings vergebens auf die Ankunft von Myri, Michi und Tina. Als ich dann gegen 15 Uhr wieder in Sa Cabaneta ankam, erreichte mich die SMS von Tina „Wir kommen um 19 Uhr an“. Spannend, denn am Tag zuvor war der Abflug auf „kurz vor 12“ angesetzt. Fliegen die eine kleine Rundreise über Westeuropa?

Das klärte sich dann aber nach der Ankunft um 19 Uhr auf. Die drei hatten einen 1-Stop-Flug via Madrid gebucht und den ganzen Nachmittag in Madrid verbracht – am Airport – das Essen sei nicht so gut. Naja, dem konnte abgeholfen werden. Tom und Helga kochten erst einmal anständig auf. So eine Anreise macht ja schliesslich hungrig.

Nach dem ausgiebigen Mahl drängte sich förmlich eine sportliche Betätigung auf: Felix und Max bekamen zu Weihnachten eine Spielkonsole geschenkt und diese durften „die Grossen“ nun ausprobieren.


Und die „Grossen“ hatten ihren Heidenspass mit der „Wiiiiiii“!


28.12.2008 – Mallorca: POD – Picture of the Day „Port de Pollença“ oder „Schiffe, Felsen, Meer, und Löcher“

29. Dezember 2008

Auf der Rückfahrt von Alcudia entschlossen wir uns spontan den Hafen ganz im Norden von Mallorca bei Pollença anzusehen. Danach ging es noch ein paar Serpentinen hinauf zu einem Aussichtspunkt. Dabei testete ich das Objektiv, das mir Wolfgang für die Nikon Tags zuvor gegeben hatte. Hier eine Auswahl der PODs – Picture of the Day.

Im Vordergrund die Marina von Pollença und im Hintergrund hinter dem Bergsattel der Aussichtspunkt auf dem Pass. Dort schoss ich die Bilder weiter unten.

Ein Bild von einem kleinen Segelboot in der Bucht bei Pollença. Der knorrige Baum gefiel mir und das Schild kam mir etwas kurios vor. Mir war sofort klar, dass man von dieser Seite nicht zum Strand hinunter fahren darf. Ob es von der anderen Seite wohl funktioniert hätte, das bleibt offen.

Hier sind wir schon die wenigen Serpentinen hinauf gefahren. Die Küste fällt aber direkt senkrecht ungefähr 400 Meter steil ab. Das Meer scheint bei der Berührung mit den schroffen Felsen zu kochen.

Nein, da runterfallen möchte man nicht unbedingt. Schaut man direkt hinunter, so scheint es, dass sich der Fels bewegt. Nein, runterfallen möchte man trotzdem nicht.

Tja, was soll ich bei diesem Bild kommentieren? Mir fällt nichts ein. 12 Grad Aussentemperatur und leichter Wind etwa?

Bei diesem Bild finde ich nur schade, dass man das Rauschen der Brandung nicht hört. Aber man kann es sich leicht vorstellen. Haltet einfach eine grosse Muschel ans Ohr, falls das Vorstellungsvermögen nicht ausreicht. Ach ja, das Bild entstand bei einem Kamerawinkel gen Erdkern.

Was bewegt sich hier? Der Fels von links nach rechts und das Wasser weicht zurück oder das Meer von rechts nach links und der Fels weicht zurück?

Dieses Bild und das folgende Bild möchte ich „Zoom in and Zoom out“ nennen. Ich schoss dieses Foto zuerst und dann fuhr die Scharfeinstellung automatisch innerhalb Zentelsekunden nach dem Auslösen auf „Scharstellen des nahen Felsens“.

Also ist diese Foto ein Zufallsprodukt. Bildet aber den direkten Kontrast zum erste Foto – in eigentlich allem.

Mam fragte uns: „Wer bohrt eigentlich die ganzen Löcher in den Fels?“. Ich antwortete: „Das ist genauso ein Geheimnis, wie beim Schweizer Emmentaler!“ Logisch, wenn keine Löcher im Fels drin sind, können auch keine Pflanzen durchwachsen, oder?

Ein „Loch“ ganz besonderer Art fand ich auf der weiten gegenüber liegenden Seite. Dort liegt ein Fels in einer Senke und bildet darunter einen Durchblick. Sieht irgendwie instabil aus.


28.12.2008 – Mallorca: Besuch bei Domingo im SuperDELI in Alcudia

28. Dezember 2008

Heute Nachmittag stand der Besuch einer der neuen Läden von Domingo an. Der ein oder andere Leser erinnert sich noch an den legendären Besuch von Tom und Domingo zur diesjährigen Streetparade 2008 in Zürich. Domingo wohnt gleicher Ort, gleiche Strasse, einfach gegenüber von Helga und Tom. Er stieg vor einem Jahr mit einem Partner in das Einzelhandelsgeschäft auf Mallorca ein. Dabei vertreibt der in Deutschland geborene Spanier gute deutsche Markenware, welche wiederum bei Spaniern reissenden Absatz findet. Von original „Kaiserschmarrn“ (Österreich) über Ricola (Schweiz) bis zu Maggi (Schweiz) und Ovomaltine (Erfinder ein Hesse mit Firma in der Schweiz) oder Erdinger Weissbier (Bayern) findet man wirklich nur „Teutsches“ 🙂

Einer der mittlerweile drei „SuperDELI“ genannten Läden befindet sich in Alcudia im Norden der Insel.

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Wir kauften dort einen grossen Teil der Ware für die Sylvesterparty ein; denn der Laden ist auch am Sonntag geöffnet!

www.superdeli.eu


27.12.2008 Mallorca: Das Haus vom Claus – oder „Ohne Strom läuft’s auch!“

28. Dezember 2008

… das Wasser. Aber der Reihe nach. Eine der Besonderheiten der Bewohner von Mallorca ist die Unzufriedenheit mit einem der Elemente: Wasser. Entweder es hat zu wenig Wasser in den Sommermonaten bei lang anhaltender Trockenheit und es wird geklagt, oder man hat zu viel davon in den Wintermonaten, wenn es wie aus Eimern schüttet – und in die Häuser tropft. Claus meinte heute: „Irgendwie schaffen es die Handwerker nicht ein dichtes Dach hinzubekommen!“. Und vor dem Problem steht nicht nur Claus – auch Tom hat trotz eines niegelnagelneuen Daches sogar mit Dämmung ein wenig kühles Nass von oben direkt über dem Bett verspürt.

Gut, das „Wasserproblem“ ist das eine. Aber Claus sein Haus besitzt noch ganz anders: Es muss komplett ohne Strom auskommen. Oder genauer gesagt: Das Grundstück im Norden von Mallorca (ich sag‘ immer „In der Pampa“) wird auf Jahre hinaus „elektrisch nicht erschlossen werden“. „Toll!“ wird so mancher geneigte Leser nun denken „er ist nicht abhängig von den Strommultis und deren fehlargumentierten Stromerhöhungen!“. Stimmt! Vollkommen! Aber trotz alle dem braucht seine liebe Lebensgefährtin Sabina – so sie denn einzieht – doch das ein oder andere Mal einen Haarfön für einen ihrer 9 Hunde (richtig gelesen – es sind 9 aktuell, erwähnte ich die zwei Pferde und ca. 30 Kanarienvögel? Und die Katzen? Und eine Ente?), nachdem diese im Winter bei Platzregen draussen gespielt haben. Und so ein Fön läuft eben mit „Strom“ – bzw. eben nicht ohne Strom.

Der aufmerksame Dauerleser wird bemerkt haben, dass wir vor genau einem Jahr schon einmal das „Dem Claus sein Haus“ besucht haben. Damals stand er vor dem Problem, dass kein spanischer Elektriker in greifbarer Nähe schon überhaupt einmal etwas von „Gebäudeautomation KNX“ gehört und „wie bringe ich Solaranlage, Windkraftanlage und Generator auf einem Netz zusammen“ nur Achselzucken erzeugte. Damals sah die Finca noch so aus:

Durch gutes Zureden und viel Überzeugungsarbeit sagte schliesslich Freund und Kollege Chris dem fernen Auftrag zu. Seine Reaktion damals: „Mallorca? Finca? Amal Luage! Ja!“. Gut, 365 Tage sind ins Land gegangen. Wie sieht es heute aus beim Haus von Claus? (Ich liebe diesen Reim).

Und ich kann vermelden: Es sieht gut aus! Aber so richtig gut! Und die Finca wird sogar mit Strom angetrieben – und zwar aus einer Solaranlage! Und die läuft schon! Und die Finca wird KNX Gebäudesystemtechnik haben!


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Oben die kleinen Bilder zeigen die Batterieanlage, die Hauptverteilung und die Solarwechselrichter.

Ganz oben die drei von der Baustelle: Mike, Claus  und Tom. Die Aussicht ist traumhaft und unverbaubar! Nach einer ausführlichen Baubesichtigung nebst Führung durch Claus fuhren wir noch auf ein Bier bei Sabina vorbei.

Dort empfing uns neben einem waschechten Spanischen Hengst eben Sabina und einige der Hunde. Benni schloss sofort Freundschaft mit Mike und wollte nicht mehr von seiner Seite – ähm „Schoss“ (es gibt kein „scharf s“ auf der CH-Tastatur!) – weichen. Wir plauderten ein wenig über den Baufortschritt, über Cargofliegen und Teilzeitarbeit und sonstige Erlebnisse und nahmen das ein oder andere Bier. Auf meine Frage, warum zwei der Hunde Maulkörbe tragen, erklärte mir Sabina: „Keine Angst, es sind Hündinnen gleichen Alters – Zicken halt! Die beissen sich gegenseitig“! Und mir wurde einiges klar.

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Bevor die Sonne ganz verschwand schoss ich noch ein paar Bilder von der direkten Umgebung. Dabei flüsterte ich leise „diese Farben, dieses Licht“ und drückte pausenlos auf den Auslöser 🙂 Nein, am Bier lag es nicht!

Tja, der Rest ist schnell erzählt: Wir verabschiedeten uns von Sabina und Claus, fuhren noch in Sa Cabaneta zum Einkaufen, Mam benötigte noch Schmerzmittel und so fuhren Tom und ich noch einmal zur Pharmacia, sahen einen frischen Verkehrsunfall, kamen kurz vor 22 Uhr in der Pharmacia an, liessen uns nach der Rückkehr die frisch angerichtete Lasangne schmecken, nahmen Rotwein dazu und sahen uns den Film „Sissi und der Wilde Kaiser“ auf DVD und Breitwand an. Müde ging es gegen Mitternacht in die Federn – für die anderen – ich sitze ja noch immer da und tippe. Aber jetzt ist Ende! Adios! Hasta Luego!

UPDATE: Das aktuelle Bilderbuch von Claus auf Picasa


27.12.2008 – Mallorca: Kulinarische Ausflüge für Augen, Nase, Zuge und Gaumen

27. Dezember 2008

Helga und Tom sind leidenschaftliche Hobbyköche. Jedes Jahr habe ich so echte Bedenken, dass ich anschliessend nicht mehr in meine Hose passe. Beispiel von heute Abend: Lasagne a la Speciale.

Bei dem unteren Bild läuft einem doch sogar beim Ansehen das Wasser im Munde zusammen.

Und was gehört zu einer echt spanischen Lasagne? Ein guter spanischer Rioja!

Da leuchten die Augen und der Gaumen freut sich. Nur der Magen ist hinterher sooo schwer!

Das macht Laune!


27.12.2008 – Mallorca: Aktuelle Wetterlage direkt von der Insel

27. Dezember 2008

Ja, jetzt sind wir wirklich angekommen auf der Insel. Eigentlich meinte der Wetterbericht gestern noch, dass es die nächsten Tage regnen sollte. Aber auch Wettergötter können ihre Meinung ändern; denn die Sonne scheint und es hat blauen Himmel über Palma de Mallorca.

Nach einem ausgiebigen Frühstück geniessen wir die Sonnenstrahlen bei etwa 12 Grad. Und einem Ausflug zur im Bau befindlichen Finca von Claus und Sabina im Norden der Insel steht auch überhaupt nichts im Wege. Dann steht Einkaufen für die Sylvesterparty auf dem Programm und natürlich „Erholen“ bis zum Abwinken 🙂


26.12.2008 München/Mallorca: Wo geht’s zum Gate? oder „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“

26. Dezember 2008

Regensburg morgens um 6 Uhr, Dunkelheit, -4 Grad – das Haar sitzt. Mike schläft, Mam höre ich im Bad und ich liege auf dem Sofa und surfe im Web. Nachdem erst gegen 3 Uhr morgens Ruhe einkehrte, beschloss ich die übrigen Stunden nicht mehr zu schlafen. Denn würde ich mich hinlegen und die Augen schliessen, würde mich nichts mehr wecken. Nach dem Frühstück beluden wir gegen 8 Uhr das Auto und starteten zum Airport München.

Wir stellten das Auto auf dem „Urlauber-Parkplatz“ ab und fuhren mit dem Shuttle-Bus zum Terminal 1. Doch wo ist der Checkin-Schalter? Auf den Bildschirmen stand „Z D11 T1“ = Zentralbereich, Gate 11, Terminal 1. Wir wanderten zum Zentralbereich, aber fanden den Checkin-Schalter von TUIfly nicht. Also fragte ich zwei nette Polizisten. „Ah, TUIfly, zurück und 50 Meter auf der rechten Seite“. Vor dem etwas abgelegenen Checkin standen etwa 50 Reisende, welche von zwei TUI-Damen abgefertigt wurden. Das kann dauern. Gut, dass wir wirklich rechtzeitig angereist waren.

Nach etwa 30 Minuten zentimeterweise „Vorrücken“ der Koffer bekamen wir unsere Bordkarten und wanderten weiter zum Bereich „D“ und passierten die Sicherheitskontrollen reibungslos. Mam fragte, was dort gecheckt würde und was man alles ablegen muss. Meine Antwort: „Gürtelschnalle, Uhr, Intimpiercing, alles aus Metall!“. Ich konnte sie gerade noch davon abhalten ihre Hüftprothese abzuschrauben 🙂

Wir setzten uns vor D11 und gingen unserer Lieblingsbeschäftigung nach „Beobachten und Kommentieren“. Im Uhrengeschäft suchte sich eine Dame eine Brille aus. Ich meinte, „das sieht gar nicht gut aus – und ich meine nicht die Brille!“ Eine andere Dame kam mit roten Gummistiefel vorbei – zu schwarzen Klamotten (u.A. eine schwarze enge Leggins). Nachdem ich den Kopf schüttelte, entgegnete Mam: „So trägt man die auch nicht“. Mike antwortete: „Stimmt, das klappt nur mit einer Papiertüte – über dem Kopf“. Tja, wir hatten Spass und vertrieben uns die Zeit.

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Dann durften wir den Flieger besteigen. Wir gingen als Letzte. Alles verlief reibungslos. Links von mir eine nette Dame, die ihr Schosshündchen mitreisen liess und vor mir zwei Kleinkinder, die nicht ruhig zu stellen waren. Egal, ich versuchte zu schlafen. Das klappte auch, bis es eine „Brotzeit“ gab: Käsebrötchen und Kaffee. Nach genau 2 Stunden Flugzeit erreichten wir Mallorca und setzten ein klein wenig unsanft auf. Trotzdem klatschte ein Teil der Fluggäste. Das gibt es tatsächlich immer noch. Klatschende Reisende. Sofort nachdem die Maschine ihre Parkposition an einem „Finger“ (Gangway) erreicht hatte, standen die Fluggäste auf und griffen sofort ihr Handgepäck – und da standen sie dann. Dabei dauerte es locker noch 10 Minuten, bis der erste aussteigen konnte. Wir blieben sitzen und warteten.

12:40 Uhr, Palma de Mallorca, Nieselregen, 10 Grad – das Haar sitzt.  Als sich die Reihen vor uns lichteten, stiegen auch wir aus und wanderten Richtung Gepäckausgabe. Natürlich nicht, ohne einen Zwischenstopp an einer der WC-Stationen zu machen. Wir erreichten das Gepäckband No. 10 und trafen all unsere eiligen Mitreisenden wieder. Aber das Gepäckband lief noch nicht. Zuerst wurde das Sperrgepäck ausgegeben. Hunde (!) in allen Grössen und natürlich Fahrräder. Mallorca ist ja das Reiseziel für Mountainbiker und Rennradtrainierende – speziell im Winter. Wir nennen die Bergradler liebevoll „Schweizer“. Aber warum sind hier so viele Hunde mit ihren Herrchen unterwegs? Alle paar Minuten kamen diese Pärchen an uns vorbei. Rassen, Farben, Frisuren und Formen in allen Varianten. Findet eine Hundeshow in den nächsten Tagen statt? Wer weiss.

Und: Was macht der etwas unaufgeräumte Typ mit der Mundharmonika? Natürlich spielt er am Gepäckband den Leuten und speziell seiner Begleiterin mitten im Flughafen ein Ständchen und vertreibt sich die Zeit. Ich sah auf mein Natel und kontrollierte den Empfang. Es könnte ja sein, dass sich der Pilot verflogen hatte und auf einem anderen Planeten gelandet ist. Das Roaming funktionierte, somit befand ich mich doch auf der Erde und den Schildern zu urteilen tatsächlich in Mallorca bzw. Spanien. Auch unsere Koffer kamen endlich auf dem laufenden Band und somit fand ich mich vollkommen bestätigt. Aber man weiss ja nie.

Jetzt brauche ich nur noch den Mietwagen abholen. Der gesamte Ausgangsbereich ist gesäumt von Autovermietern, Europcar, Sixt, GlobalCar etc.pepe und diverse „mobile“ schildtragende Vermieter belagern die Ausgänge. Aber vor dem Hertz-Schalter stauten sich die Menschenmassen. Auch gut, dachte ich, dann gehen wir zuerst eine Rauchen. Anschliessend wanderte ich zurück zum Hertz-Schalter, aber von der äusseren Seite. Vor mir ein Engländer mit zwei gelangweilten Töchtern und Gattin wild mit der Vermieterbediensteten diskutierend und ein graumelierter Herr mit drei Jungs, welche um den Gepäckwagen rannten. „Kann ja nicht so lange dauern, oder?“

Doch, es kann! Ich sah durch die Glasscheibe und entdeckte auf der anderen Seite (also der Gepäckbandseite) an der Theke locker 20 Personen teils in der Reihe stehen oder bereits ermattet auf Bänken sitzen. Ich sah mich bei den anderen Vermietern um. Kein Mensch stand bei Sixt oder Europcar. Auch bei GlobalCar langweilten sich die Mitarbeiter, bohrten in der Nase oder surften im Internet. Schon bei der Buchung wunderte ich mich über den günstigen Tarif bei Hertz: 179 CHF für 10 Tage, Fahrzeugtyp: Opel Zafira. Offensichtlich versuchte Hertz irgendwie kostengünstigst die Flotte in Bewegung zu halten. Also hiess es „Abwarten“ – auch hier.

Während des Wartens kamen wieder Hunder’l mit Herrchen und/oder Frauchen in rauhen Mengen an mir vorbei. Der Typ direkt am Guckloch bei der Hertz-Theke fragte die Dame weiter aus („What happens if something happens to my Car?“), kaufte noch eine Vollkaskoversicherung, eine mobile Autovermieterin fragte mich beim Vorbeigehen auf spanisch, ob ich eine Kutsche mieten möchte und gegenüber auf der anderen Seite der Autovermietung rastete ein möglicher Mieter zwecks der langen Wartezeit aus – also, alles normal.

Schliesslich war ich an der Reihe. Schon zu Hause buchte ich wie erwähnt das Fahrzeug online und gab alles an, was man eigentlich angeben kann – vom Namen bis zur Konfektionsgrösse. ABER: Aus einem mir nicht erfindlichen Grund ging nun alles noch mal von vorne an! Obwohl ich die Unterlagen ausgedruckt hatte!??! Was soll’s – Nerven behalten. Alles Weitere verzögert nur die ganze Angelegenheit. Geduldig liess ich die gesamte Prozedur über mich ergehen. Adresse in der Schweiz (auf dem Dokument), Adresse in Mallorca (Telefon heraus nehmen und Tom anrufen), Führerschein, Kreditkarte, Mietvertrag unterschreiben, Zusatzversicherung ablehnen und unterschreiben, Kreditkartenbetrag unterschreiben (wozu die zusätzlichen 80 Euro), Stutzen, Nachfragen. Ach logisch, das ist das Desposit für die Tankfüllung – wie meinen? Ah, wenn jemand den Sprit klaut, oder der Wagen leer zurück gegeben wird (dann fährt er doch nicht mehr?). Was soll’s, wird mir zurückerstattet, wenn er „voll“ abgeliefert wird. Schlüsselübergabe!! Hurraa!!!

Nach einer geschlagenen Stunde hielt ich den Wagenschlüssel in der Hand. Aber was bitte ist ein „F-C-MAX“ für ein Auto? Werde ich ja sehen, wenn ich im Parkhaus bei Hertz in der Reihe 1 den Parkplatz 18 finde. Mike und Mam warteten immer noch vor der Tür auf mich und empfingen mich freudestrahlend. Mam konnte sich trotz des gerade Erlebten gar nicht vorstellen, dass die Anmietung eines Fahrzeuges so lange dauern kann. Tja, so ist das Leben. Wir machten uns auf die Socken das Auto zu suchen – im Parkhaus – und fanden es tatsächlich. Es war ein Ford „C-Max“. Die Koffer waren gleich verstaut und das Parkhaus sofort verlassen. Auf zu Helga und Tom!

Ich fuhr direkt auf die Autobahn und…. verpasste die Abfahrt nach Inca… fuhr als weiter nach Antrax (oder ähnlich), wendete (nicht auf der Autobahn) und wir fuhren zurück. Mam konnte es gar nicht fassen, aber ich meinte nur „Vertrau‘ mir. Ich kenn‘ den Weg.“ Kein Wunder: Mike navigierte mich mit dem iPhone. Schliesslich erreichten wir gegen 16:30 Uhr Sa Cabaneta und parkten direkt vor der Finca. Tom empfing uns und wir schleppten die Koffer die Treppe hinauf. Helga meinte zur Begrüssung: „Kaffee?“ Mike und ich antworteten mit einem kurzen aber bestimmten „Sisiiii“!

Dann genossen wir die Aussicht bei einer Zigarette von der Terrasse aus, während Mam das bisher Erlebte in blumigen Sätzen schilderte. Zum Kaffee gab es einen frisch gebackenen Hefezopf a la Helga und Tom. Lecker! Max und Felix erzählten, was sie vom Christkind bekommen hätten: Eine Wiiiiii! Meine Reaktion: „Die hat sich Tom für sich selbst gekauft“! 🙂 Und natürlich durften wir zusammen mit den Jungs die verschiedenen Sportdisziplinen eine nach der anderen ausprobieren. Bis, ja bis, es an das Zubereiten des Abendessens ging.

Das Tapas-Gelage am Abend. Wolfgang kam dazu und es wurde gesellig rund um das Ceranfeld. Helga und Tom zauberten innerhalb kürzester Zeit die leckersten Tapas, auf die wir uns schon das ganze Jahr gefreut hatten.

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Wir liessen es uns schmecken und ein spanischer Roter (Rioja) rundete das Geschmackserlebnis ab. Aber nicht zu träge werden! Bewegung ist angesagt und mit dem „Wiiii-Teil“ klappt das locker. Tischtennis, Bogenschiessen, Ruder, 100 Meter-Sprint – da purzeln die Pfunde! Nur die Bewegungsabläufe sind oft etwas anders, als in der Realität. Wir haben viel gelacht – und ab und zu auch mal gewonnen. Die Jungs sind gut trainiert und rustikale Gegner.

Bei Wein und Weissbier liessen wir den Abend ausklingen. Gegen Mitternacht fielen wir müde ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag.


24.12.2008 – Regensburg: „Ab ins Zap“ oder Weihnachtensfeier traditionell ganz anders

26. Dezember 2008

Die Koffer sind gepackt. Es kann losgehen! Weihnachtszeit – „staade Zeit“. Tja, ruhig ist es zu Weihnachten. Dachten wir auch zuerst. Aber als wir gegen 18 Uhr die Zürcher Westumfahrung befuhren, sahen wir uns einem Verkehr ausgesetzt, wie sonst zur Stosszeit. Müsste nicht genau jetzt eigentlich Bescherung sein? Wo fahren die ganzen Leut‘ denn hin? Erst nach Winterthur beruhigte sich die Situation und es konnte gemütlich und absolut stressfrei gefahren werden.

Nach knapp vier Stunden trafen wir kurz vor 22 Uhr in Regensburg ein. Mam erwartete uns bereits und nach einer kurzen Begrüssung ging es sofort daran die „Sauren Zipfel“ mit Kartoffelsalat zuzubereiten – die traditionelle Weihnachtsspeise. Diese liessen wir uns auch anschliessend richtig schmecken. Schliesslich braucht es ja auch eine „Unterlage“ für alles was noch kommen mag.

Schon während der Anfahrt arrangierte Mike die Termine mit Harry und Chris. Und so holten wir erst Harry ab, bevor wir uns mit Chris in seinem Geschäft in der Innenstadt trafen. Es hatte leicht zu regnen begonnen, als wir gemeinsam in Richtung unseres nächsten Zieles wanderten. Es ging traditionell wie schon seit vielen Jahren ins „ZAP“ zum Weihnachten feiern.

Wir platzierten uns an der mittleren Bar. Ich brauchte erst einmal einen Gin-Tonic, um mich langsam an die anderen Umstände als in Zürich zu gewöhnen. Was anders ist? Ok, ein Beispiel: Vor meinem Gin-Tonic versuchte ich an der hinteren Bar ein anderes Getränk zu bestellen. Ich fragte die Bedienung nach „zwei Averna“. Er meinte: „Was? An Werna hamma hier nicht!“ Ich stutzte und fragte erneut: „A-V-E-R-N-A zwei Stück bitte“. Er meinte: „Jetzt arbeite ich schon ein einhalb Jahre hier im Zap, aber einen Averna hab ich noch nie gehört“. Gut, in dieser Situation dem Kollegen zu erklären, dass Averna ein Kräuterbitter aus Sizilien ist und ich vor 16 Jahren selbst im Zap hinter der Theke gearbeitet hatte, sah ich als sinnlos an und bestellte ganz einfach zwei Ramazotti für den Magen und für Mike.

Noch ein Beispiel: In Deutschland herrscht Rauchverbot. Daher muss man immer an die „frische Luft“ vor die Tür zum Rauchen gehen. Kein Problem. So trifft man immer nette Leute zum Plaudern. Diesmal ging ich allerdings allein und beobachtete mehrere Taxis aus denen nur Männer ausstiegen. Zu den vor der Eingangstür stehenden Männern kamen somit noch mal an die zehn/zwölf Männer dazu. Ich dachte „Wird das hier heute eine rein männliche Weihnachtsveranstaltung?“ und entschloss mich um Geldautomaten am Neupfarrplatz zu gehen. Anschliessend wanderte ich wieder zurück und bestellte mir noch einen „Averna“ – nein, Harry’s Bekanntschaft „Melly“ ging diesmal zur Bedienung an der hinteren Bar.

Gut, die Rahmenbedingungen waren „speziell“ und so waren wir eigentlich soweit schon gegen 2 Uhr die Segel zu streichen und uns geruhsam zu verabschieden. Aber irgendwie kam es dann doch anders und wir blieben bis zum bitteren Ende. Somit bekamen wir eine andere Tradition nach langer Zeit geboten. Bruno bestellte noch eine Flasche und eröffnete die „After-Our-Party“.

Somit verliessen wir das „Zap“ erst gegen 5 Uhr morgens, sattelten sofort ein Taxi und fuhren schleunigst nach Hause. Es ist immer wieder ganz anders Weihnachten in Regensburg zu feiern. Lustig war’s.