01.12.2008 – Thailand/Bangkok – Bettina, Regina, Petra, Chris, Nanee, Heiko – Betroffene im Freundes- und Bekanntenkreis

1. Dezember 2008

Seit Dienstag letzter Woche besetzen Anhänger der PAD den Flughafen Suvanabhumi und stürzen das beliebte Tourismusland in ein mittleres Chaos. Die Auswirkungen sind nun auch direkt im Freundes- und Bekanntenkreis erkennbar. Hier eine Zusammenfassung:

Bangkok: Bettina, Regina und Petra – Backpackers warten auf den Backflieger
Ich hatte schon so ein dumpfes Magengefühl („irgendwann um die Zeit sollten die Mädels doch zurück sein“). Nun ist es sicher. Die Regensburger Mädels Bettina, Regina und Petra sitzen in Bangkok fest. Soeben erhielt ich eine Mail von Bettina. Seit 3 Wochen trampen die drei nicht das erste Mal durch Asien. Diesmal stand Laos, Vietnam und Thailand auf dem Programm. Alles auf eigene Faust und mit Ferienzielen im Auge, dort kommen nur selten Touristen hin. Auf den Flug von Phnom Penh nach Bangkok hätten sie verzichtet und seien mit dem Bus in Bangkok angekommen. Von Bangkok sei es einfacher mit der Fluggesellschaft Kontakt aufzunehmen. Leider weiss ich noch nicht, wo sie untergekommen sind und wie es ihnen geht.

Update: Die Mädels sind heute (03.12.2008) wohlbehalten via U-Tapao wieder zu Hause angekommen.

Regensburg: Thailandfan Chris im Umbuchungsstress
Noch vor wenigen Wochen mit Mike und mir weilte Chris selbst noch in Thailand. Chris vom LHCC Reisebüro Venus schrieb mir heute eine Mail. Er hofft, dass der Airport in Bangkok bald wieder öffnet; denn er hat seit Tagen alle Hände voll zu tun verursacht durch den Ausfall vieler Flüge nach Bangkok und die damit zusammenhängenden kurzfristigen Umbuchungen. In Thailand fängt vor Weihnachten die Hauptreisezeit/Hochsaison an. Und Alternativen zu finden ist nicht ganz einfach.

Koh Samui: Restaurantinhaberin Nanee fehlen die Gäste
Eigentlich fängt im Dezember die Hauptreisezeit in Thailand an. Der Monsunregen der letzten Wochen war der Anfang. Dann kam die Blockade der beiden wichtigen Flughäfen in Bangkok und nun fehlen die neuen Gäste. Es wird mit ziemlicher Sicherheit extrem schwierig ein Restaurant im Ferienparadies mit diesen Voraussetzungen zu betreiben. Der Schaden für den Tourismus lässt sich nicht beziffern.

Deutschland: Thailandkenner Heiko das erste Mal mit Freundin aber nicht in Bangkok
Heiko, eine Bekanntschaft über den Blog, sollte eigentlich heute via Dubai mit der Ethiad nach Bangkok und dann weiter nach Samui. Doch sein Flug ist komplett storniert worden. Heute Nacht stornierte er dafür sämtliche Hotels und Weiterflüge auf der Route. Nun hat er Skifahren in Ischgl gebucht.

Zürich: PeterPan bangt um seinen Flug nach Neverland
So, und in 34 Tagen geht mein Flug nach Bangkok. Ob es klappt, das ist die andere Frage. Angeblich dauert es „locker“ 2 Wochen bis die Systeme am Suvanabhumi wieder hochgefahren sind und der Airport wieder geordnet seinen Dienst aufnehmen kann. Da ich aber der Überzeugung bin, dass die Thai’s sehr gut arbeiten und die Sache schnell aus der Welt schaffen werden (das Hochfahren des Airports meine ich), denke ich dass sie weniger wie eine Woche brauchen werden. Aber zuerst sollte sich die Regierung mit den PAD-Leuten einigen oder etwas einfallen lassen.


01.12.2008 – Zürich: CLICK – der Standbykiller oder „Das EKZ auf Standbyverbraucherjagd“

1. Dezember 2008

Das ist wieder eindeutig zweideutig: Definieren wir kurz „Standbyverbraucherjagd“ bzw. „Standbykiller“

„Standbyverbraucherjagd“ aus Sicht des umweltbewussten Züricher Bürgers:
Medien, Wissenschaft, Politik und Umweltverbände leisten blendende Arbeit, wenn es darum geht den Bürger über sein Fehlverhalten in seinen eigenen vier Wanden oder in seiner Fortbewegungsart ein schlechtes Gewissen einzureden. Er kauft somit Energiesparlampen und kurbelt so die Wirtschaft – speziell die Leuchtmittelindustrie – an. Nun wird zur „Jagd“ auf den „Standbyverbrauch“ geblasen. Mit pfiffigen Produkten direkt vom Energieanbieter, wie zum Beispiel „CLICK – der Standbykiller“

Moment mal? Der Energieanbieter fördert das Energiesparen?

„Standbyverbraucherjagd“ aus Sicht des umweltbewussten Energieversorgers:
Wenn man den Dingen auf den Grund gehen möchte, so sollte man sich die einzelnen Begriffe/Wörter in dem Kunstbegriff „Standbyverbraucherjagd“ noch einmal einzeln ansehen. 1. Standby 2. Verbraucher 3. Jagd. Ein Marketingmann würde daraus eindeutig erkennen, dass hier auf Verbraucher Jagd gemacht werden, die momentan noch keine Kunden des Energieversorgers sind, also noch auf „Standby“ stehen. Und wenn schon Standby-Energie gekillt werden soll, dann sollte das Energieversorgungsunternehmen wenigstens noch ein wenig daran verdienen.

„Click“ kostet für jeden Verbraucher (Steckdosenleiste oder Kunde, je nach relativem Standpunkt) momentan nur 49 Franken. Ab 01.01.2009 dann noch teurere 89 Franken. Und das Teil geht weg wie warme Semmeln:

„Aufgrund der grossen Nachfrage muss mit einer Lieferfrist von bis zu zwei Monaten gerechnet werden.“

Mehr Infos zu CLICK dem Standbykiller (bei jedem Kauf bitte ich um eine Spende an mein Liechtensteiner Konto!)

Nur mal so nebenbei:

Das EWZ verlangt im Hochtarif (tagsüber bis 20 Uhr) um die 10 Rappen pro Kilowatt-Stunde.
Bis sich die Investition von 49 Franken für den „Killer“ amortisiert, müssen somit 490 Kilowattstunden eingespart werden.
Das bedeutet, dass man z.B. einen Standbyverbraucher mit 60 Watt 8166,7 Stunden lang ausschalten muss – ohne Unterbrechung – für 340 Tage. Aber welches Gerät heizt zu Hause im Standby wie eine Glühbirne? Doch! Ich weiss eines: Die Espressomaschine!

Wie meinte ein Kollege von mir letzte Woche:

„Energiesparen ist im Winter eigentlich ganz einfach: Man schaltet die Heizung und den Strom komplett aus, zieht drei Pullover und einen Skianzug an, setzt sich zu seiner Frau und dann unterhält man sich. Aber nach drei Tagen wird man feststellen, das dies saulangweilig ist“.

Ich hätte da einen anderen Tipp:

„Wie man Geld spart und gleichzeitig langsam reich wird: Gib es einfach nicht für Unsinn aus!“


01.12.2008 – Thailand/Bangkok: Fliegen die Flieger wieder nach Bangkok Suvarnabhumi !!??!!

1. Dezember 2008

Soeben stöbere ich eher zufällig auf der Suche nach einer Webcam für den Suvarnabhumi Airport in Bangkok auf einer Website herum und finde:

„Real Time Flight Arrivals at Bangkok Suvarnabhumi Airport“ – Und wie es aussieht landen und starten wieder die verschiedensten Fluglinien regelmässig. Kann das mal bitte jemand bestätigen?

Suvarnabhumi-Airport

Auf dieser Real Time Liste des Suvarnabhumi Airport’s sind reihenweise ankommende Flüge „scheduled“ – also „planmässig“ – eingetragen. Auch Starts sind bis auf wenige Flüge alle planmässig gelistet.

Suvarnabhumi Flight Information Click here for Flight Arrivals
Real Time Click here for Flight Departures

Noch weiss ich nicht, ob es sich um einen „Systemfehler“ handelt oder ob es sich tatsächlich um „Real Time“ Informationen dreht. So weit ich bisher über andere Medien herausbekommen habe, ist der Airport Bangkok nämlich immer noch gesperrt.

Lediglich 88 Fliegern ist die Abreise von Suvarnabhumi durch die Luft erlaubt worden von der PAD – und zwar leer. 40 Maschinen sollen schon gestartet sein. Die restlichen können dann abheben, wenn die Crew und nicht zuletzt der Pilot (vom Pool weggegangen und) eingetroffen ist und seine Anweisungen erhalten hat.

Stand 01.12.2008: Es gelten noch die Fluginformationen der einzelnen Airlines


01.12.2008 – Thailand/Bangkok: 88 gestrandete Flugzeuge dürfen Suvarnabhumi Airport verlassen

1. Dezember 2008

Heiko schickte mir gerade eine News:

AOT: Gestrandete Flugzeuge dürfen Suwannaphum verlassen – ohne Passagiere
Die PAD erlaubt den Airlines, ihre Flugzeuge vom Flughafen Suwannaphum zu evakuieren, jedoch ohne Passagiere an Bord.

Ihn lernte ich über meinen letzten Reisebericht über Thailand per Mailkontakt kennen. Eigentlich sollte sein Flug heute – am Montag – nach Dubai und dann weiter nach Bangkok – gehen. Aber leider machte ihm, wie vielen anderen Urlaubern, die Sperrung des Suvarnabhumi Airports in Bangkok einen Strich durch die Rechnung.

Zuerst fand ich keine News im Deutschsprachigen Netz, welche diese Meldung bestätigen konnte. Also machte ich mich in den englischsprachigen Raum auf. Und siehe da, die „Bangkok Post“ schrieb vor wenigen Minuten:

PAD releases 88 stranded airliners – Planes will help get passengers back home
International and local airlines were removing their aircraft from Suvarnabhumi airport last night after the People’s Alliance for Democracy (PAD) agreed to release 88 planes stranded there, at the request of Airports of Thailand (AoT).

Somit scheint ein erster Schritt getan zu sein. Allerdings wird es sicherlich den ganzen Tag dauern, bis die verschiedenen Fluggesellschaften ihre Maschinen der Reihe nach vom Flughafen ordnungsgemäss abfliegen können; denn dazu sollte zuerst das Boden- und Flughafenpersonal wieder zum Airport zurückkehren.
Von offizieller Seite wurde heute bekannt, dass es locker eine Woche dauert, bis der Airport Bangkok wieder voll funktionsfähig ist.

Beim Stöbern durch’s Web fand ich noch diesen folgenden absolut interessanten und aufschlussreichen Bericht. Ein CNN-Reporter lässt sich dabei filmen, wie er durch den riesigen vollkommen leeren Suvarnabhumi Airport läuft. Er mahnt an, dass weder im Visa-Bereich, noch im Taxfree-Bereich, noch in der Abfertigungszone sich irgendein Mitarbeiter des Airports befindet. Für den Reporter stellt das eine absolute Sicherheitslücke dar.

Völlig verständlich für einen Amerikaner, der mittlerweile gewohnt ist, dass vom Fingerabdruck bis zum genetischen Fussnagel sämtliche Daten bei der Einreise in die USA überprüft werden – aus lauter Angst vor terroristischen Anschlägen. Dabei braucht er nur mal ins nahe Kanada zu fahren oder zu fliegen. Dort wird er merken, dass die Einwohner Kanada’s nicht mal ihre Türen absperren.

Klar, eine Haustür ist mit einem Airport nicht direkt zu vergleichen. Aber den Demonstranten in Bangkok geht es überhaupt nicht darum in der Taxfree-Zone irgendwelche Duftwässerchen oder iPods zu stehlen oder am Flugfeld Nägel für die Reifen der Flugzeuge zu verstreuen. Es handelt sich bisher um einen friedlichen politischen Protest. Und nicht um einen Angriff der staatseigenen Sicherheitsorgane (CIA und FBI) auf das eigene Volk. Nebenbei: Die Überwachungskameras und die Aufzeichnungsgeräte laufen noch. Und ob der nette Walk des CNN-Mannes durch den Airport wirklich unentdeckt geblieben ist?

Achja, als kleiner Trost für alle Thailand-Fans habe ich es endlich geschafft die Bilder unseres letzten Urlaubs in Koh Samui und Bangkok in ein Fotoalbum zu packen. Um das Fotoalbum zu erstellen, testete ich die Software von jalbum, welche sich bisher als recht praktisch erwiesen hat. Den Speicherplatz stellte mir dankenswerter Weise Tom zur Verfügung. 

Fotoalbum-Thailand

Klick on Image for the Thailand-Fotoalbum

Übrigens: Im Irak-Krieg waren sie an forderster Front dabei, aber bei der Evakuierung von 5000 Touristen verweigert die Englische Regierung die Hilfe: Die Britischen Touristen bekommen keine Hilfe. Alle anderen Staaten chartern Sonderflüge für die Evakuierung. Komisch.

Wobei diese Aussage die gestrandeten Touristen sicher „aufmuntern“ dürfte:
„The operation to help return passengers home may take around one month from now to be done,“ Thai Deputy Premier Olarn Chaiprawat said yesterday.