30.11.2009 – Schweiz: Politisch auf einem anderen Stern

30. November 2009

DRS1 Nachrichten vom 30.11.2009, 18 Uhr:

Der Schweizer Volksentscheid gegen den Bau von Minaretten hat im Ausland vielfach Bestürzung ausgelöst. Bundesrätin Calmey-Rey versucht in Bern den Botschaftern Arabischer Staaten das Abstimmungsergebnis zu erklären. Diese reagierten mit Unverständnis auf das Verbot. Bundesrätin Widmer-Schlumpf ihrerseits betonte bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel dieses Ergebnis sei kein Angriff auf die Religionsfreiheit. Mehrere europäische Minister sehen in dem Minarettverbot ein Zeichen der Intoleranz. Die Vereinten Nationen prüfen, ob das Minarettverbot in der Schweiz mit internationalem Recht vereinbar ist. Experten seien daran den Fall zu untersuchen, sagte ein Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte. Die SVP hat bereits verlangt, dass Bundesrat den Volksentscheid vollkommen umsetzt.

Echo der Zeit vom Montag 30.11.2009, 18 Uhr: Georg Kohler ist Professor für politische Philosophie im Gespräch mit Casper Selg

Georg Kohler: Also, einerseits gibt es eine Politstrategie, die die Schweiz zwar irgendwie ökonomisch mit dem ganzen Planeten vernetzen möchte. Aber politisch und kulturell möchte man so auf einem kleinen Sternchen, wie der kleine Prinz neben der Welt sein. Diese Linie gibt es. Sie gehört glaub ich kann man sagen zur „Blocher-Schweiz“. Die hat keine Aussicht –  die ist gefährlich. Die finde ich aber von der Aussenperspektive her überbetont. Also, Isolationismus ist ganz sicherlich keine sinnvolle Reaktion darauf….

Caspar Selg: Aber das Ausland nimmt natürlich zur Kenntnis, dass wir mit dem Ausland intensiv Handel treiben. Der Handel beispielsweise mit Europa hat massiv zugenommen in den letzten paar Jahren. Wir wollen Handel treiben. Wir wollen unsere Geschäfte machen können. Aber wir wollen das Ausland im Inland nicht zur Kenntnis nehmen. Das aber schafft doch Probleme?

Georg Kohler: Das ist diese helvetische Schizophrenie: Politisch auf einem anderen Stern, aber irgendwie privatwirtschaftlich und marktwirtschaftlich vernetzt mit dem ganzen Planeten. Diese Strategie ist seit 20 Jahren in immer grössere Schwierigkeiten gekommen und das wird registriert, aber ich glaube wir sind jetzt daran richtige Lösungen zu suchen. Also das sind Suchbewegungen. Der Bilateralismus mit der EU ist so eine Sache, kommt an seine Grenze. Und, ja, wir stehen nicht vor einer Identitätskrise aber vor sehr tief greifenden Auseinandersetzungen. Diese Abstimmung zeigt einmal mehr dass wir müssen, aber auch irgendwie auch dabei sind die Schweiz neu zu erfinden. Und manchmal geht diese Neuerfindung über einen Schritt zurück noch mal über Neubesetzungen alter Marken. Das Verbot von Minaretten oder den Bau von neuer Minaretten natürlich überhaupt nichts löst, darüber sind wir uns einig.

SR-DRS: Minarett-Verbot: Rechtsstreit absehbar:

Die Rechtsexperten sind sich einig: Das vom Volk angenommene Minarett-Verbot dürfte zu einem Rechtsstreit führen. Dies bestätigt auch Aussenministerin Micheline Calmy-Rey. Die Umsetzung bringe sicher «einige delikate Fragen» mit sich, sagte Calmy-Rey gegenüber Schweizer Radio DRS.

SVP verlangt Kündigung von Abkommen
Zuvor hatte die SVP vom Bundesrat die vollständige Umsetzung des Minarett-Verbots verlangt. Falls «Gerichte es wagen, den Entscheid mit Verweis auf die Europäische Menschenrechtskonvention oder den Uno-Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte umzustossen», müsse die Schweiz die entsprechenden Verträge halt kündigen, teilte die Partei mit.

Tagesspiegel.de: Es herrscht Progromstimmung:
Der Schweizer Soziologe und Politiker Jean Ziegler über verklemmte Kleinbürger in der Schweiz und die Reaktion der Muslime.

Haben Politiker, die ein Bauverbot für Minarette fordern, die Einstellung der Schweizer gegenüber Muslimen verändert?
Ja. Es herrscht eine Pogromstimmung. Viele Muslime fürchten sich vor Anschlägen, vor Gewalt, vor Stigmatisierung. Zuerst gab es nur eine kleine Gruppe in der Schweizerischen Volkspartei, hart an der Grenze zum Faschismus, die ein Bauverbot für Minarette forderte. Jetzt aber ist das Feuer im ganzen Land entfacht.
Wieso sind diese Leute so erfolgreich?
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) ist die größte Partei im Lande, sie lebt von der Angst. Sie braucht immer neue Feindbilder. Sie versuchten es mit den eingewanderten Deutschen als Feindbild. Das funktionierte nur begrenzt. Jetzt bläst die SVP zu einem Kreuzzug gegen den Islam. Die Muslime sind die neuen Sündenböcke. Sie sollen per Verfassung ausgegrenzt werden.

Handelsblatt.com: Auch für die Schweiz ist Globalisierung unteilbar
Schizophrenie in den Alpen: Wirtschaftlich möchten die Schweizer gerne von der Globalisierung profitieren. Politisch und kulturell hätte man aber lieber eine Bergfestung ohne Muslime.

Sueddeutsche.de: Der Schweizer Krawallmacher – ein Deutscher
Die Schweizer votierten gegen Minarette – und dahinter steckt ein Deutscher. Alexander Segert konzipierte eine gnadenlose Kampagne.

Zu verdanken ist das auch dem Deutschen Alexander Segert. Vor etwa 20 Jahren zog Segert in die Schweiz. Er ist Geschäftsführer der Werbeagentur Goal und hat die Kampagne für die SVP organisiert. Seit 14 Jahren macht er Werbung für die Partei. Früher schrieb er in der islamfeindlichen Zeitschrift Bürger und Christ, in der er vor „der schleichenden Infiltration des christlichen Abendlandes durch den Islam“ warnte, wie ihn der Zürcher Tages-Anzeiger zitiert. Und jetzt: Für das Minarett-Verbot hat sich Segert einiges einfallen lassen. … Der Name Alexander Segert steht auch für das berüchtigte „Schäfchenplakat“. Was so harmlos klingt, löste ebenfalls europaweit heftigte Reaktionen aus. Zu sehen waren mehrere weiße Schäfchen, die ein schwarzes Schaf über die Landesgrenze kicken. Das Plakat ging zurück auf die „Volksinitiative für die Ausschaffung krimineller Ausländer“, die vor zwei Jahren in der Schweiz Stimmung machte.

Fokus.de: UN und EU prüfen Konsequenzen
Die Schweizer Minarett-Entscheidung zieht immer weitere Kreise: Die UN schalteten sich ein, und die EU will sogar die mit dem Lissabon-Vertrag geplanten Volksabstimmungen infrage stellen.

Die Europäische Menschenrechtskonvention garantiere das Recht auf Meinungs- und Religionsfreiheit, sagte der Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, am Montag in Straßburg. Außerdem enthalte die Konvention ein Diskriminierungsverbot, hob der Norweger hervor. Es sei daher Aufgabe des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu prüfen, ob ein Verbot von Minaretten mit der Konvention zu vereinbaren sei. … Auch die Vereinten Nationen kündigten eine Untersuchung der Rechtmäßigkeit an. Experten prüften, ob das Schweizer Verbot mit internationalem Recht vereinbar sei, sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Schon während der Abstimmungskampagne hatten UN-Experten die Schweizer Behörden mehrfach vor einem „diskriminierenden Charakter“ eines Minarett-Verbots gewarnt. Ein Ausschuss des UN-Menschenrechtsrats hatte am 30. Oktober deutliche Kritik an der Abstimmungsvorlage rechtsgerichteter Kreise sowie einer „diskriminierenden Plakatkampagne“ geübt.

Spiegel.de: Forderung nach einer „friedlichen und demokratischen Reaktion“

Im saudi-arabischen Dschiddah forderte die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) Muslime in aller Welt zu einer „friedlichen und demokratischen Reaktion“ auf. In dieser Organisation sind 57 islamische Länder vertreten. Ihr Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu nannte das Ergebnis der Abstimmung „enttäuschend und beunruhigend“. Es sei das jüngste Beispiel für das Schüren von Angst vor dem Islam durch fremdenfeindliche Politiker, sagte der aus der Türkei stammende Ihsanoglu. Die westlichen Gesellschaften befänden sich in der Geiselhaft von Extremisten, die Muslime als Sündenböcke ausnutzten, um an die Macht zu gelangen. Er sagte, das Minarett-Verbot sei eine „bedauerliche Entwicklung, die das Bild der Schweiz als ein die Pluralität, Religionsfreiheit und Menschenrechte achtendes Land trübt“.

 


30.11.2009 – Schweiz: Wintereinbruch mit Dauerschneefall

30. November 2009

Ja, wir haben Schnee! Seite heute morgen gegen 8:30 Uhr hat es dauerhaften dichten Schneefall. Hier ein Bild vom Urnersee von der Axenstrasse her.

 

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Diese Bilder entstanden heute Morgen auf dem Weg nach Altdorf.

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Nachdem es mit grossen Flocken durchschneite, entstanden diese Bilder gegen Mittag.

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So sah es in Altdorf auf dem Weg nach Hause aus.

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Und so schön eingeschneit fanden wir unser Auto wieder. Mike mass nach: 13 Zentimeter Neuschnee auf dem Dach.

Ergänzend ein Video von heute Abend:


28.11.2009 Rennwagen mit Strassenzulassung: Ariel Atom 3, KTM X-Bow und Lotus 2 Eleven

29. November 2009

Denkt man an Rennwagen für die Strasse, so fallen dem einen eventuell die Namen Porsche GT3, Ferrari, Maserati, Lamborghini oder Bugatti Veyron ein. Letzterer verfügt nicht nur über die Rekord-PS-Zahl von 1001 sondern aktuell auch (noch) über die schnellste gemessene Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden. Zum Vergleich: Im freien Fall beschleunigt ein Körper in 2,83 Sekunden von 0 auf 100 km/h, was 1 G entspricht. Dafür wiegt der Bugatti allerdings auch 1,8 Tonnen. Dies ergibt 1,5 Kilogramm/PS und der Preis ist leider nicht klein; denn er kostet 1,8 Millionen Dollar.

Aber es gibt Alternativen zu den Supersportwagen, welche den etablierten Supersportwagen zumindest leistungsmässig nichts schenken.

Ariel Atom 300 (325 PS auf 456 kg,)

Der Ariel Atom ist ein Hochleistungs-Sportwagen der Ariel Motor Company mit Sitz in Somerset, England. Das Auto wird auch unter Lizenz in den Vereinigten Staaten hergestellt. Atom 3 ist das aktuelle Modell.

Der Ariel Atom 3 beschleunigt von 0 auf 100 km/h in nur 2,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 249 km/h. Der mit einem 2.0L Honda Motor (K20Z, 4 Cylinder, i-VTEC) turbogeladene Wagen kostet 27 000 Britische Pfund.

Es ist übrigens demnächst eine V8 getriebene neue 500 PS Version erhältlich. Der Ariel Atom 500 heisst nicht nur „500“ wegen der PS-Zahl – er wiegt auch nur 500 Kilogramm. Über den Preis schweigt man sich herstellerseitig noch aus, soll aber um die 130 000 Euro liegen.

Ariel Motors Website (UK / US)

KTM X-Bow (240 PS auf 790 kg)

Das erste Auto des Motorradherstellers KTM wird in St. Peter bei Graz hergestellt. Der X-Bow beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden und besitzt eine Höchstgeschwindigkeit von 219 km/h. Das Fahrzeug verfügt über einen 176 kW (240 PS) starken 2,0-l-Vierzylinder-TFSI-Turbo-Mittelmotor von Audi mit Antrieb auf den Hinterrädern. Es gibt noch eine stärkere Version mit 260 PS und eine Rennversion. Der Preis für den X-Bow liegt bei 59 000 Euro.

KTM X-Bow Website

Lotus 2 Eleven (255 PS auf 670 kg)

Der Lotus 2-Eleven ist ein seit April 2007 gebautes Schwestermodell der Lotus Elise. Das Fahrzeug wurde von Lotus Sport, der Motorsportabteilung von Lotus Cars Ltd entwickelt und ist hauptsächlich für Hobby-Rennfahrer gedacht und kann für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden. Es verfolgt Colin Chapmans Grundidee von „Leistung durch Leichtgewicht“. Gebaut wird der 2-Eleven Mini-Renner in dem kleinen Örtchen Hethel in Norfolk, Großbritannien.

Leer wiegt er 670 kg und leistet 188 kW (255 PS) aus seinem mittels eines Eaton-M62-Kompressors geladenen und ladeluftgekühlten 1,8-l-4-Zylinder-Toyota-Motor. Geschaltet wird über das aus dem Lotus Exige bekannte C64-Sechsgangetriebe. Das Leistungsgewicht liegt auf dem Niveau eines Formel-1-Rennwagens der 1960er Jahre. Der Wagen hat kein Dach und nur eine niedrige Frontscheibe.

Der Lotus 2 Eleven beschleunigt in 4 Sekunden von 0 auf 100 und besitzt eine Höchstgeschwindigkeit von 241 km/h.

Es gibt übrigens auch einen Formel 3 Rennwagen mit Strassenzulassung.

Gibt es nicht? Doch: http://www.kfz-christian-maier.de/index.php?motorsport

Mit einer maximalen Beschleunigung von 0-60 Meilen/Stunde (95,5 km/h) in 2,89 Sekunden liegt die 221-kW-Version des Atom nach einem Test der Sunday Times an dritter Stelle der seriengefertigten Sportwagen, hinter dem Bugatti Veyron (2,46 s) und hinter dem Ultima GTR (2,6 s).

In einem Vergleich der britischen Fernsehsendung Top Gear des Senders BBC 2 erzielte der Ariel Atom auf einer Teststrecke eine Rundenzeit von 1:19,5 Minuten, nur knapp hinter einem Ferrari Enzo mit 1:19 Minuten, aber noch vor einem Porsche Carrera GT mit 1:19,8 Minuten.


26.11.2009 – Thailand: Bangsaen Speed Festival 2009 – Thursday all classes practice & qualifying

27. November 2009

Jedes Jahr Ende November findet in Bangsaen das „Thailand Speed Festival“ statt – diesmal vom 25. bis 29. November 2009. Hier ein Video von Newlifeinbangkok ganz frisch von heute!

BangSaen

In Pattaya hat es übrigens einen Racetrack: Bira Circuit (Rennstrecke). Auf diesem Video sieht man Race-Pickups ein paar schnelle Runden drehen. Es tragen dort aber auch die sog. „SuperCars“ Rennen aus.

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25.11.2009 – Ursache unbekannt: Erderwärmung fällt derzeit aus

26. November 2009

Gerade zufällig bei Spiegel.de gefunden:

Die Erderwärmung ist ins Stocken geraten: Seit zehn Jahren steigt die globale Durchschnittstemperatur nicht weiter an. Die Klimatologen rätseln darüber, wie sich dieser Trend erklären lässt. Liegt es an den fehlenden Sonnenflecken? Oder an ungewöhnlichen Meeresströmungen?

Zumindest in Kopenhagen könnte das Wetter mitspielen. Das Dänische Meteorologische Institut prognostiziert für die Klimakonferenz im Dezember Temperaturen, die ein Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegen.

Ansonsten aber ist es mit der globalen Erwärmung derzeit nicht weit her. Die Durchschnittstemperaturen auf der Erde steigen seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr weiter an. Und auch in diesem Jahr sieht es nach Stillstand aus.

Kompletter Artikel siehe Link oben. Ob wohl bald eine nachhaltige und energieeffiziente Eiszeit ansteht?


24.11.2009 – Thailand: Die Grosse Flut in Bangkok aus dem Jahr 2485

25. November 2009

Noch ein sehr altes Video in Schwarz/Weiss, welches Bangkok vor langer Zeit zeigt. Im Jahr 2485 ereignete sich eine grosse Flut und ganz Bangkok war überschwemmt.


24.11.2009 – Thailand: Bangkok vor hundert Jahren – Bangkok 100 Years ago

25. November 2009

Der Ton fängt erst nach 50 Sekunden an. Ein Video von Bangkok vor 100 Jahren. So steht es zumindest im Text. Es gab schon elektrische Strassenbahn und Automobile. Allerdings noch deutlich flachere Häuser und weniger Verkehr. Eindrucksvoll.

Das zweite Video zeigt eine Reise von Siam nach Korea aus dem Jahr 1931. Ein Teil zeigt die Fahrt im Zug nach Bangkok. Damals gab es laut Sprecher nur ein paar Zugverbindungen und sonst nur noch Wasserwege von und nach Bangkok. Keine Strassen! Damals hatte das Königreich Siam insgesamt 10 Millionen Einwohner.

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24.11.2009 – Aquarium und Experimente oder „Seemandelbaum heisst eigentlich Rentierohrenbaum“

25. November 2009

Da ich denke, dass die Tonkugeln (übrigens nur getrocknet nach Rezept) eigentlich dazu da sind, dass das Blaukorn als Kern nicht zu schnell in den Auflösungszustand übergeht – ich momentan nicht über Ton verfüge (lässt sich aber ändern) – überlegte ich kurz, wo eigentlich die „Gittertöpfchen“ abgeblieben sind, welche beim Pflanzenkauf ab und zu dabei sind.

Ich sah in der „Garten-Lager-Laube“ nach und fand diese – ausnahmsweise – sofort. Auch das Blaukorn und den Grassamen. Letztern benötigte ich nicht für das Experiment, sondern dazu das „Loch“ im Rasen gleich etwas anzusäen, welches die Palme dort hinterlassen hatte. Auch wenn es nicht mehr so warm ist, bei Temperaturen um 10 Grad und Schneefreiheit sollten die Samen noch spriessen.

Aus dem Blaukornbeutel entnahm ich etwa 20 winzige Körnchen in eine der „Zierfische – Umsiedelungs- und Angewöhnungsbecher“. Die Plastikgittertöpfchen tauchte ich ins „Greengras“ und ins „ThaiRiver“, um etwas Sand-/Kies-Sediment zu entnehmen. Dann schnappte ich mir die frisch gekauften Pflänzchen, welche noch in Steinwolle verpackt in Tontöpfen auf die zukünftige Verwendung warteten.

Vorsichtig befreite ich die Pflanzen aus den Tontöpfchen und entfernte die Steinwolle möglichst ohne die feinen Wurzeln zu beschädigen. Dann füllte ich die Plastikgittertöpfchen halb mit dem Sand-Kiesgemisch, bohrte in der Mitte mit dem Zeigefinger ein Loch, liess ein paar Blaukornkugeln hineinfallen (nicht mehr wie 3-5, sind wirklich winzig), deckte diese wieder mit Sand-Kies ab und setzte die Pflanzenstengel vorsichtig ein. Anschliessend deckte ich diese mit Sand-Kies ab. Das alles passierte in einer flachen Plastikschüssel am Wohnzimmerfussboden (geheizt).

Zum Schluss setzte ich die Pflanzen in den Plastikgittertöpfchen vorsichtig in die beiden Becken und füllte diese noch rundherum mit Sediment auf.

Warum die ganze Arbeit? Nun sind nur zwei Pflanzenbündel im „ThaiRiver“ und eine im „GreenGras“ mit den Blaukornkügelchen „geimpft“. Laut dem bisher im www Gelesenem sollen die geimpften schneller Wurzeln treiben, als die nicht „geimpften“ Genossen. Dank der „Plastikgittertöpfchen“ kann ich nach einer gewissen Zeit (noch keine Ahnung wann) den gesamten Pflanzenverband vorischtig herausziehen – die Pflanzen können aber trotzdem Wurzeln treiben. So macht man das übrigens auch in der freien (Kleingarten-)Natur z.B. mit Erdbeerstauden.

Da ich noch eines der Plastikgittertöpfchen übrig hatte, nahm ich mir noch eine ander Stengelpflanze vor, die mir bisher etwas Sorgen machte. Von etwa 10 Stengeln, schlugen bisher nur zwei feine Wurzeln aus, die Blätter der restlichen wurden glasig und von unten her gelblich. Also entnahm ich diese aus dem „ThaiRiver“, brach den gelblichen Teil von unten her ab und setzte die verbliebenen Stengel in das ebenso präparierte Gittertöpfchen.

Mal sehen, wie sich die Pflanzen – und die Fische – entwickeln. Welche Veränderungen sich einstellen oder ob alles beim „Alten“ bleibt.

Wer die Webcam betrachtet, wird sich wundern, warum seit einer Woche „Seerosen“ im „ThaiRiver“ zu sehen sind. Diese setzte ich zur Überwinterung aus dem „TerraCottaFishTank“ (auf der Terrasse) um, da ich dieses entleerte. Die EndlerGuppys siedeln sich momentan im „AquaEl“ an.

Seemandelbaumblätter heissen in Thailand „Rentierohrenbaumblätter“. Unlängst hielt ich mich wieder ein paar Wochen in Thailand auf und auf dem Chatuchak-Markt kaufte ich ein paar Beutel (für 10 Baht). Ich wunderte mich, warum man auf dem riesigen Markt nur so wenig Läden mit diesen Blättern fand.

Tja, die Rentierohrenbäume wachsen eigentlich überall – ich hatte diese bisher nur nicht erkannt. Meine Partnerin zeigte mir dann auch noch, dass diese Rentierohrenbäume zur „Fortpflanzung“ Nüsse fallen lassen. Und von diesen nahm ich auch ein paar mit – allerdings direkt unter einem der vielen Bäume.

Die Pflanze ich übrigens demnächst ein, um zu sehen, ob die Rentierohrenbaumnüsse austreiben. Dazu brauch ich aber noch etwas Sand, da der Boden offensichtlich locker sein muss.

Warum die Seemandelbaumblätter eigentlich Rentierohrenblätter heissen? Man nehme zwei Stück davon und halte sie dem Gegenüber rechts und links an den Kopf. Es fehlt nur noch eine rote Nase. Die Ähnlichkeit mit Rudolph ist wirklich verblüffend!

(geschrieben in einem Post im Schweizer Aquarien-Forum)


23.11.2009 – Wieder was gelernt: Der Schokoladen-Fruchtzwerg pflückt Feigen im Flug

24. November 2009

Nein, der Schokoladen-Fruchtzwerg ist kein Schweizer Pudding oder eine sonstige dunkle Süssspeise:

Der Schokoladen-Fruchtzwerg ist schwanzlos und durchschnittlich 60 mm lang und 17 g schwer. Generell ähnelt der Schokoladen-Fruchtzwerg sehr stark den kleineren Arten der Gattung Eigentliche Fruchtvampire, lediglich der Aufbau der oberen inneren Schneidezähne – sie sind beim Schokoladen-Fruchtzwerg zweiwurzelig – sowie die viel stärkere Ausprägung der dritten oberen und unteren Molare sind deutlich unterschiedlich. Über das Verhalten des Schokoladen-Fruchtzwergs ist nicht viel bekannt, beobachtet wurde er meist im freien Luftraum, über Gewässern, Lichtungen oder oberhalb der Baumkrone. Die Tiere schlafen häufig in Kolonien mit zahlreichen anderen Fledermausarten. Sie fressen kleine Früchte – Feigen zum Beispiel bis zu einer Größe von 1 cm. Die Feigen werden im Flug gepflückt und an einem Ast hängend verzehrt.

Gefunden bei Wikipedia. Leider finde ich kein Bild vom „Enchisthenes hartii“ – so heisst er nämlich wissenschaftlich. Die einzigen nachgewiesenen Fressfeinde sind übrigens Eulen.


22.11.2009 – Meine Lieblingssprüche in Flugzeugen

23. November 2009

Weil ich grad das Foto wieder auf der Festplatte gesehen habe und über neue Sprüche für meine T-Shirt-Kollektion nachdenke, fällt mir gerade ein, was ich so gerne in Flugzeugen denke oder sage. Hier also meine Lieblingssprüche im Flugzeug:

  1. Beim Platznehmen zu meinem Nachbarn:
    „Fliegen Sie auch nach Zürich?“ (nicht den Zielort nennen)
  2. Während der Sicherheitsunterweisung:
    „The Emergency Exits are Everywhere!“
  3. Mit Blick auf das Mobiltelefon beim Start:
    „Ich hab’s nicht ausgeschaltet! Wir werden alle sterben!“
  4. Nach dem Essen zu meinem Nachbarn:
    „Ich geh‘ mal kurz raus eine Rauchen!“
  5. Nach der Landung zu Mike:
    „Wer klatscht, wird erschossen!“

Ausserdem haben wir eingeführt bei Langstreckenflügen zum Zeitvertreib eine Kissenschlacht durchzuführen. Probiert es mal aus. Ist echt lustig. 🙂