Sachsen ist das Bundesland mit der höchsten 7 Tage Inzidenz – also „Ansteckungsrate“. Trotzdem hat die Polizei mehr als 100 Anzeigen aussprechen müssen. Und zwar im Erzgebirge, weil sich dort zu viele nicht an die Sicherheitsvorkehrungen gehalten haben und ohne triftigen Grund angetroffen wurden.
Nach Angaben von MDR-Reportern seien viele Menschen ohne Maske unterwegs gewesen und hätten Mindestabstände ignoriert. Die Autoparkplätze seien überfüllt und nicht nur lokale Autokennzeichen zu sehen gewesen. Dabei ist es Menschen nicht erlaubt, sich weiter als 15 Kilometer von zu Hause zu entfernen und auch das unter anderem nur, wenn sie einkaufen oder Sport machen.
Sport machen ist allerdings nur bedingt möglich, da die Pisten vom Gipfel des Fichtelbergs – dem mit 1215 Metern höchsten Bergs des Erzgebirges – wie in vielen deutschen Skigebieten bis ins Tal gesperrt sind. Rodeln gilt außerdem nicht als Sport. Die Polizisten waren unter anderem durch Hinweise von Anwohnern auf die Situation aufmerksam gemacht worden. Zahlreiche Bilder in den sozialen Netzwerken zeigten das teils dichte Gedränge im Corona-Hotspot.
Über Nacht sind Hunderte britische Winterurlauber aus dem Skiort Verbier in der Schweiz verschwunden. Sie entgingen damit der Quarantäne wegen der Corona-Mutation. Manche von ihnen sind inzwischen in Frankreich.
Verbier in der Schweiz
Das ist wirklich die Geschichte des Tages. Etwa 92 Flieger mit etwa 10.000 Briten sind vor dem 13.12.2020 in der Schweiz gelandet. Anstatt in Quarantäne zu bleiben, hauen „die lieben“ Briten einfach ab. So verteilt man eine eventuell vorhandene Ansteckung viel besser. Über die Grenze nach Frankreich. Dort sind die Lifte zwar geschlossen, aber man kann ohne Quarantäne an die frische Luft.
Vor Weihnachten seien in dem Ort für 420 Gäste aus Großbritannien – darunter Schweizer, die dort leben – Quarantäne angeordnet worden. Etwa 50 Gäste seien umgehend abgereist. Von den 370 anderen Wintertouristen sei am Morgen weniger als ein Dutzend noch da gewesen.
Update 28.12.2020: Das verschwinden von Hunderten Briten, welche eigentlich unter Quarantäne hätten stehen sollen, entwickelt sich in der Schweiz zu einem Politikum.
Eigentlich ist es kein Geheimnis, sondern eher eine interessante Enstehungsgeschichte; denn die Ganymed Skulptur am Bürkliplatz ist ein Symbol der Schwulenszene in Zürich. Aber fangen wir ganz von Vorne an.
Die wohl meistfotografierte Skultur in Zürich: Ganymed und der Adler am Bürkliplatz
Dort, wo heute die schön Uferpromenade direkt am Seebecken liegt und jedes Jahr Tausende von Touristen zusammen mit den Einheimischen flanieren, sich am Panorama erfreuen, und alle Jahre fast eine Million Raver zur Streetparade vorbeitanzen, war noch im 18. Jahrhundert eine ausgedehnte Schanzenanlage. Dort wurden keine Fotos geschossen, sondern die noch kleine, aber damals schon bedeutende, Stadt Zürich verteidigt.
Die 3. Stadtbefestigung von Zürich, nachträglich kolorierter Stich von Heinrich Vögelin, 1705. Braun die nach Plänen Werdmüllers ab 1642 angelegten Schanzen. Legende siehe im Artikel Stadtbefestigung (Zürich) wikipedia, Marco Zanoli.
Ein grosser Teil der Schanzenanlage ist heute noch erhalten. So wird ein Teil beim Kongresshaus heute als Bootssteg genutzt. Die Promenade folgt entlang der Zickzacklinie der ehemaligen Schanzenanlage. Alle paar hundert Meter führen Treppenaufgänge in die angrenzenden Stadtgebiete. Ein Rundgang mit Informationstafeln beginnt an der Gessnerbrücke unweit vom Hauptbahnhof Zürich, führt hinter der Migros-City und unterhalb der Reithalle (Gessnerallee) zumeist dem Kanal entlang über Holzstege und Sandsteinplatten. Der Nüschelersteg ermöglicht Fussgängern und Fahrrädern, den Graben zu überqueren. Die Promenade unterquert die Sihlstrasse (Sihlporte) und führt am «Hallenbad City» und der 1864 errichteten «Männerbadi» (offiziell: «Flussbad Schanzengraben») vorbei. Gleich unterhalb der «Männerbadi» reguliert ein Wehr mit Fischtreppe den Ausfluss aus dem See. Über der Badeanstalt ragen die hohen Mauern des ehemaligen Bollwerks «Katz» auf, wo sich heute der Alte Botanische Garten, eine kleine Parkanlage, befindet. Es folgen im Quartier Enge die Selnaubrücke und das autofreie Bärenbrüggli. Auf der Höhe Paradeplatz wird der Bleicherweg, darauf die Dreikönigstrasse unterquert, beim Hotel Baur au Lac der General-Guisan Quai am Seebecken. Der Weg endet direkt an der Uferpromenade. Aber das ist eine andere Geschichte.
Aber zurück zu „Ganymed“ und Zürich; denn er ist in der Griechischen Mythologie der wohl schönste Mann seiner Zeit unter den Lebenden. Zeus wird auf den Ziegenhirten aufmerksam und entführt ihn in der Gestalt des Adlers in den Olymp. Dort soll Ganymed der Mundschenk der Götter sein und unsterblich werden. Die Frau von Zeus ist aber gar nicht begeistert davon, dass deren hübsche Tochter Hebe nun arbeitslos ist und dafür Ganymed an die Stelle von Hebe tritt.
Für den Umbau der Schanzenanlage zu einer offenen ausschweifenden Uferpromenade wurde 1881 der Namensgeber Arnold Bürkli beauftragt. Er schüttet während 6 Jahren Bauzeit 200.000 Quadratmeter Land auf. Im Sommer 1887 wird der neue Uferquai mit einem grossen Volksfest eingeweiht. Zürich hat ein neues Gesicht gen Zürisee und die Promenaden werden gerne angenommen. Auch ein neuer Hafen entsteht: Die Enge am Mythenquai mit ihrem Löwendenkmal von Bildhauer Urs Eggenschyler.
Aber so alt, wie die Griechische Mythologie selbst, ist die Ganymed-Statue in Zürich nicht. 1942 tritt in der Schweiz ein Gesetz in Kraft, das Homosexualität entkriminalisiert. Zürich wird im 2. Weltkrieg eine Anlaufstelle für viele, die wegen den Nazis flüchten müssen. Im gleichen Jahr veranlasst Heinrich Wölfflin eine neue Statue für den Bürkliplatz. Eine „zuchtvoller Mann“ soll es werden; denn nakte Frauenbilder hat Zürich schon genug. Der Bildhauer Herrmann Hubacher bekommt den Auftrag. Dieser nimmt die Griechische Figur Ganymed als Vorbild, wandelt diese aber ab: Ganymed bittet Zeus in der Gestalt des Adlers um die Aufnahme im Olymp. Deshalb zeigt er mit der Rechten Hand gen Himmel. Wie in der Griechischen Dichtung wird Ganymed also auch in Zürich zum Symbol der gleichgeschlechtlichen Liebe und wird 1952 feierlich eingeweiht.
Karl Meier, Redaktor der einflussreichen Homosexuellenzeitschrift «Der Kreis», ist bei der Enthüllung ist ebenfalls anwesend und ist ganz entzückt von dem Zürcher Ganymed. «Nicht der Adler, nicht Zeus ist es, der von der Erde das Schöne raubt – Ganymed selbst fordert den Unsterblichen auf, ihn in das Reich des Göttlichen zu entführen. Wie herrlich, wie unsagbar schön ist diese Gebärde gelungen, die zur Höhe weist!» Dank Ganymeds einwirken wurde aus einem Kleinod des Bürgertums also das wichtigste Denkmal der Schwulenkultur in Zürich.
Wer aktuell in Zürich am Bürkliplatz vorbeifährt, dem wird ein 8 Meter grosses Kunstobjekt mit einem brennenden Feuer am oberen Ende ins Auge fallen. So war es bei uns gestern auch, als wir das schöne Wetter für einen kurzen Spaziergang nutzten. Das „Friedenslicht“ ist komplett aus Stahl gefertigt, am oberen Ende brennt ein Licht, der Sockel steht auf grobem Kies, daneben etwas verloren eine Tafel mit eine kurzen Beschreibung und unter dem Monument steht ein kleines Windlicht.
Das Friedenslicht 2020 in Zürich
Nach einer Recherche in den Medien erfährt man sehr wenig. Auf der Website von „Friedenslicht Schweiz“ steht, dass das Friedenslicht erstmals 1993 in die Schweiz kam.
In der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet jeweils ein Kind ein Licht – das Friedenslicht, welches mit einer speziellen Laterne mit dem Flugzeug nach Wien gebracht wird. Von dort aus wird es an über 30 Länder in Europa und in Übersee weitergegeben. Ein LICHT – als Zeichen des FRIEDENS – wird von Mensch zu Mensch weitergeschenkt und bleibt doch immer dasselbe LICHT. Im Rahmen der offiziellen Ankunft in der Schweiz wird das Friedenslicht an Delegierte von über 200 Destinationen aus allen Landesteilen feierlich überreicht. Von da breitet sich das Licht sternförmig über die ganze Schweiz aus und berührt die Herzen der Menschen. Und dies über alle sozialen, religiösen und politischen Grenzen hinaus.
In den Medien findet man übrigens nichts. Rein gar nichts. Weiss jemand von Euch mehr darüber?
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