27.12.2020 – Zürich: Das „Geheimnis“ hinter der Ganymed Skulptur am Bürkliplatz

27. Dezember 2020

Eigentlich ist es kein Geheimnis, sondern eher eine interessante Enstehungsgeschichte; denn die Ganymed Skulptur am Bürkliplatz ist ein Symbol der Schwulenszene in Zürich. Aber fangen wir ganz von Vorne an.

Die wohl meistfotografierte Skultur in Zürich: Ganymed und der Adler am Bürkliplatz

Dort, wo heute die schön Uferpromenade direkt am Seebecken liegt und jedes Jahr Tausende von Touristen zusammen mit den Einheimischen flanieren, sich am Panorama erfreuen, und alle Jahre fast eine Million Raver zur Streetparade vorbeitanzen, war noch im 18. Jahrhundert eine ausgedehnte Schanzenanlage. Dort wurden keine Fotos geschossen, sondern die noch kleine, aber damals schon bedeutende, Stadt Zürich verteidigt.

Die 3. Stadtbefestigung von Zürich, nachträglich kolorierter Stich von Heinrich Vögelin, 1705. Braun die nach Plänen Werdmüllers ab 1642 angelegten Schanzen. Legende siehe im Artikel Stadtbefestigung (Zürich) wikipedia, Marco Zanoli.

Ein grosser Teil der Schanzenanlage ist heute noch erhalten. So wird ein Teil beim Kongresshaus heute als Bootssteg genutzt. Die Promenade folgt entlang der Zickzacklinie der ehemaligen Schanzenanlage. Alle paar hundert Meter führen Treppenaufgänge in die angrenzenden Stadtgebiete. Ein Rundgang mit Informationstafeln beginnt an der Gessnerbrücke unweit vom Hauptbahnhof Zürich, führt hinter der Migros-City und unterhalb der Reithalle (Gessnerallee) zumeist dem Kanal entlang über Holzstege und Sandsteinplatten. Der Nüschelersteg ermöglicht Fussgängern und Fahrrädern, den Graben zu überqueren. Die Promenade unterquert die Sihlstrasse (Sihlporte) und führt am «Hallenbad City» und der 1864 errichteten «Männerbadi» (offiziell: «Flussbad Schanzengraben») vorbei. Gleich unterhalb der «Männerbadi» reguliert ein Wehr mit Fischtreppe den Ausfluss aus dem See. Über der Badeanstalt ragen die hohen Mauern des ehemaligen Bollwerks «Katz» auf, wo sich heute der Alte Botanische Garten, eine kleine Parkanlage, befindet. Es folgen im Quartier Enge die Selnaubrücke und das autofreie Bärenbrüggli. Auf der Höhe Paradeplatz wird der Bleicherweg, darauf die Dreikönigstrasse unterquert, beim Hotel Baur au Lac der General-Guisan Quai am Seebecken. Der Weg endet direkt an der Uferpromenade. Aber das ist eine andere Geschichte.

Aber zurück zu „Ganymed“ und Zürich; denn er ist in der Griechischen Mythologie der wohl schönste Mann seiner Zeit unter den Lebenden. Zeus wird auf den Ziegenhirten aufmerksam und entführt ihn in der Gestalt des Adlers in den Olymp. Dort soll Ganymed der Mundschenk der Götter sein und unsterblich werden. Die Frau von Zeus ist aber gar nicht begeistert davon, dass deren hübsche Tochter Hebe nun arbeitslos ist und dafür Ganymed an die Stelle von Hebe tritt.

Für den Umbau der Schanzenanlage zu einer offenen ausschweifenden Uferpromenade wurde 1881 der Namensgeber Arnold Bürkli beauftragt. Er schüttet während 6 Jahren Bauzeit 200.000 Quadratmeter Land auf. Im Sommer 1887 wird der neue Uferquai mit einem grossen Volksfest eingeweiht. Zürich hat ein neues Gesicht gen Zürisee und die Promenaden werden gerne angenommen. Auch ein neuer Hafen entsteht: Die Enge am Mythenquai mit ihrem Löwendenkmal von Bildhauer Urs Eggenschyler.

Aber so alt, wie die Griechische Mythologie selbst, ist die Ganymed-Statue in Zürich nicht. 1942 tritt in der Schweiz ein Gesetz in Kraft, das Homosexualität entkriminalisiert. Zürich wird im 2. Weltkrieg eine Anlaufstelle für viele, die wegen den Nazis flüchten müssen. Im gleichen Jahr veranlasst Heinrich Wölfflin eine neue Statue für den Bürkliplatz. Eine „zuchtvoller Mann“ soll es werden; denn nakte Frauenbilder hat Zürich schon genug. Der Bildhauer Herrmann Hubacher bekommt den Auftrag. Dieser nimmt die Griechische Figur Ganymed als Vorbild, wandelt diese aber ab: Ganymed bittet Zeus in der Gestalt des Adlers um die Aufnahme im Olymp. Deshalb zeigt er mit der Rechten Hand gen Himmel. Wie in der Griechischen Dichtung wird Ganymed also auch in Zürich zum Symbol der gleichgeschlechtlichen Liebe und wird 1952 feierlich eingeweiht.

Karl Meier, Redaktor der einflussreichen Homosexuellenzeitschrift «Der Kreis», ist bei der Enthüllung ist ebenfalls anwesend und ist ganz entzückt von dem Zürcher Ganymed. «Nicht der Adler, nicht Zeus ist es, der von der Erde das Schöne raubt – Ganymed selbst fordert den Unsterblichen auf, ihn in das Reich des Göttlichen zu entführen. Wie herrlich, wie unsagbar schön ist diese Gebärde gelungen, die zur Höhe weist!» Dank Ganymeds einwirken wurde aus einem Kleinod des Bürgertums also das wichtigste Denkmal der Schwulenkultur in Zürich.

In Anlehnung an den Artikel Denkmal.Denken „Ganymed: Die Schwulenikone am Zürisee“

Die Website www.bürkliplatz.ch informiert über die Hintergründe.

Viele Infos findet man auf „Alt-Züri.ch“


07.08.2019 – Bei der Klubschule Migros gibt es Kurse für Schweizerdeutsch

7. August 2019

Für alle, die erst kurz in der Schweiz sind und mehr vom Dialekt verstehen möchte, gibt es jetzt von der Klubschule Migros Kurse in Schweizerdeutsch.

https://www.klubschule.ch/Angebote/Sprachen/Deutschkurse/Schweizerdeutsch


21.11.2018 – Zürich: Luzy brennt wieder!

21. November 2018

Am 22. November um 18.00 Uhr ist es wieder so weit: Die Zürcher Weihnachtsbeleuchtungen werden eingeschaltet und lassen die Innenstadt in festlichem Glanz erstrahlen. Während die einzigartige Lichtinstallation «Lucy» mit ihren fast 12’000 Kristallen die weltberühmte Bahnhofstrasse in Szene setzt, lohnt sich auch der Weg durch die stimmungsvoll beleuchteten Strassen und Gassen in der ganzen Zürcher City.

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Das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtungen wird mit dem Night Shopping gefeiert: Über 300 Geschäfte haben zum Auftakt in die Vorweihnachtszeit bis 22.00 Uhr offen und es werden zahlreiche Highlights wie Live-Konzerte auf verschiedenen Bühnen geboten.

via Schweiz Tourismus


15.11.2017 – NOMOS gewinnt SwissICT-Award2017

15. November 2017

Die wichtigste Auszeichnung der Schweizer Informatikbranche geht an zwei zukunftsorientierte Unternehmen: Nomos Systems AG wurde für die universell nutzbare IoT-Automatisierungssoftware mit dem Swiss ICT Award 2017 ausgezeichnet. Advertima AG gewann den Swiss ICT Newcomer Award 2017 für ihr Experience Management System auf der Basis von Lern-Algorithmen.

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Quelle: SwissICT-Facebook-Seite


16.10.2016 – Neulich in Zürich – Fahrradabschleppwagen!

17. Oktober 2016

Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte. Nur manchmal geht die Fantasie mit dem Grafiker durch! Einen Schweizer „Fahrradabschleppwagen“ gibt es so nicht. Trotzdem sollte man an der Ecke am Schweizer Landesmuseum nur kurz anhalten.

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10.02.2014 – Schweiz: 14 Karikaturen zum Abstimmungsergebnis zum Thema „Masseneinwanderung“

10. Februar 2014

Masseneinwanderung: weitere 14 Karikaturen, u.a. die bereinigte Fussball-Nationalmannschaft, via diesen Link:
http://swiss-lupe.blogspot.ch/2014/02/karikaturen-zum-entscheid-uber-die.html

Natalalie schreibt in ihrem Blog einen lesenswerten Beitrag zum Thema Masseneinwanderung „ein ganz normales Zukunftsmärchen“ mit dem Titel „Schweiz: Es war einmal…“

Dazu fällt mir noch mein Beitrag aus 2009 ein: Drei heilige Könige bei Einreise in die Schweiz festgenommen – Verdacht auf Drogenhandel!“

Und ein weiterer Beitrag aus 2007 : Neue Bilder – Die schwarzen Schafe schlagen zurück!

 


07.10.2013 – 80sforever Papiersaal Zürich – Bilder online

7. Oktober 2013

Am letzten Samstag fand die Party „80sforever“ im Papiersaal in Zürich statt. Ich hatte wieder einmal meine Digicam dabei und schoss ein paar Fotos vom Event.

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80sforever Papiersaal Zürich

Sämtliche Bilder findet man auf dem Server


13.07.2013 – „Ja! Mama!“ Episode 1 – Reise mit Hindernissen

13. Juli 2013

Joseph Gschwendner sitzt gelangweilt auf der Terrasse hinter dem elterlichen Reiheneckhaus aus den 60er Jahren, kaut an einem Stück Erdbeerkuchen und und rührt gelangweilt in der goldgeränderten Kaffeetasse mit viel zu kleinem Henkel. Immer wieder kneift er die Augen zusammen und blickt unruhiger werdend auf die alte Armbanduhr; denn sein Wunschabfahrtstermin zurück in die Schweiz nach Bremgarten ist bereits seit mehr als drei Stunden verstrichen.

„Ich pack Dir nur noch kurz was ein!“ hatte Mama Annemarie – kurz Annamirl – versprochen; denn „bei Dir in der Schweiz is ja eh alles so teuer!“ Nein, stimmt nicht, denkt Joseph, von Mama Annamirl gern liebevoll „mein Bub, der Sepp“ genannt. Benzin ist billiger! Aber das hatte er Mama schon so oft erklärt. Auch dass er das Wenige zum Leben lieber im Dorfladen kauft, weil er nicht gerne in die überfüllten Einkaufszentren fährt. Aber diese Erklärung mündet dann in ein verächtliches „Da ist es ja noch teuerer!“ von Mama Annamirl.

Mama Annemarie läuft trotz lockerer Hüfte seit gefühlten vier Stunden immer wieder zwischen Haustür und dem alten VW Golf, dessen Heckklappe geöffnet ist, hin und her. Zwischendurch hört Joseph sie in der Küche scheppern oder im Keller hantieren. Alles wird fein säuberlich in Plastiktüten verpackt und anschliessend ins Auto geladen. Bei einem kurzen Blick über die Schulter erkennt Joseph, dass nun schon die Beifahrertür geöffnet ist. „Toll! Dann ist ja hinten schon alles voll im Kofferraum!“ Joseph stellt sich bildlich vor, wie er gegen 2 Uhr mitten in der Nacht vor seiner Wohnung parkt und mit all den Sachen seinen Kühlschrank und seine Küchenschränke füllt.

Er vergräbt sein Gesicht in beiden Händen. „Ich packe Dir noch einen Multivitaminsaft für die Fahrt ein!?“ Joseph hebt den Kopf aus den Händen und antwortet „Ja! Mama!“ Er hievt seinen Körper aus dem Gartenplastikstuhl, dessen Querbalken sich langsam in sein Hinterteil eingegraben haben, während er den letzten Schluck kalten Kaffee aus der goldberänderten Kaffeetasse nahm, deren Henkel viel zu klein ist. Er schlenderte den kurzen gekiesten Weg zu seinem Auto, bei welchem Mama Annemirl ihn mit den Worten empfing „und dass Du mich ja anrufst, wenn du angekommen bist!“ Joseph nimmt seine Mama in den Arm und küsst sie kurz „Ja! Mama! Wie immer“ Jetzt kommt bestimmt noch „und fahre bitte vorsichtig!“

Joseph fällt auf den Fahrersitz und stellt fest, dass er auf einer Plastkflasche mit Multivitaminsaft sitzt. Er greift danach und steckt die Flasche in den Korb mit Lebensmittel auf dem Beifahrersitz. Dann dreht er den Schlüssel und startet den Motor seines 92er Golf und legt den Rückwärtsgang ein. Mama Annamirl steht mit traurigem Blick auf der Fahrerseite und meint nur „Fahr ja vorsichtig mein Bub! Und ruf ja an, wenn Du angekommen bist!“ „Ja! Mama!“ Sepp fährt langsam rückwärts aus der Einfahrt, wobei er die seitlichen Rückspiegel nutzen muss, weil er nach hinten vor lauter Tüten sonst ja nichts sieht. Ein letztes Winken und der Golf setzt sich voll beladen schwerfällig in Bewegung Richtung Autobahn – Richtung Schweiz.

Grenzübergang St. Margarethen

Grenzübergang St. Margarethen (Quelle Wikimedia)

Etwa drei Stunden später erreicht Joseph kurz vor Mitternacht die Schweizer Grenze bei St. Margrethen. Zwei Grenzpolizisten stehen neben den einreisenden Fahrzeugen. Der eine die Hände auf dem Rücken, der andere winkt lässig die ankommenden Kleinwagen durch. „Hoffentlich“ denkt Joseph „hoffentlich“! Dann ist Joseph an der Reihe und der Grenzpolizist hebt die Hand. Joseph kurbelt die Fahrertürscheibe herunter und hält seinen Pass in der Hand. „Haben Sie Ware dabei?“ lautet die Frage des Grenzers. Etwas unsicher antwortet Joseph „Ja… Äh….“ Der Grenzer nimmt den Pass und deutet auf das Zollgebäude. „Dann fahren Sie bitte mal rechts ran!“ Joseph legt den ersten Gang ein und parkt seinen Golf an der zugewiesenen Stelle.

Während der eine Grenzer mit Joseph’s Pass im Zoolhaus verschwindet, dreht der andere eine skeptische Runde ums Auto und bittet Joseph im ernsten, aber freundlichen Ton „können Sie bitte den Kofferraum öffnen?“ Joseph öffnet die Fahrertür, steigt aus und hebelt die schwergängige Heckklappe auf, deren Abdeckung den Blick auf viele Plastiktüten freigibt. Der Grenzer runzelt die Stirn und fragt “ Was ist das?“ Joseph zuckt nur schüchtern mit den Schultern und meint trocken „nach was sieht’s denn aus?“

Voll beladener Kofferraum

Voll beladener Kofferraum (Quelle 20min)

Währenddessen kommt der zweite Grenzer mit Joseph’s Pass und in Begleitung eines Spürhundes an der Leine zurück. Grenzer Nummer 1 bittet Joseph freundlich die Hände auf das Dach des Golf ’s zu legen und sich bequem mit leicht gespreizten Beinen zu postieren. Der Spürhund schnüffelt von Grenzer 2 geführt derweil an den Tüten im Kofferraum und gibt schwanzwedelnd kurze freudig Quietschlaute von sich. Grenzer 1 geht hinter Joseph in die Knie und betastet zuerst das linke, dann das rechte Bein von unten nach oben ab.

Der Hund gräbt sich zwischenzeitlich schwanzwedelnd und ab und zu quietschende Laute von sich gebend zum Rücksitz durch den Plastiktütenberg, hält kurz inne, taucht mit dem Kopf in einer Tüte ein, macht kehrt, springt am verdutzten Grenzer Nummer 2 vorbei aus der Fahrertür, sprintet sich vom Führungsband losreissend mit einem paar original Münchner Weisswürste im Maul am Grenzer Nummer 1 vorbei an den wartenden Autos entlang über die Brücke über die Grenze nach Österreich, wo er im Dunkeln verschwindet, schwanzwedelnd und ab und zu kurze quietschende Laute von sich gebend.

Drogenspürhund im Kofferraum

Drogenspürhund im Kofferraum (Quelle Tagesschau)

Joseph schaut ihm lange nach, bis er merkt, dass Grenzer Nummer 1 beim Abtasten just seinen Schritt von hinten befühlte, als zur Verwunderung und Überraschung dessen der treue Grenzschnupperhund mit den Münchner Weissen in der Nacht und noch dazu auf österreichischer Seite verschwand.

Grenzer Nummer 2 hält die Führungsleine hoch und fluchte auf Schweizerdeutsch. Nun war es mit der kurz nach mitternächtlichen Schweizer Gemütlichkeit vorbei. Grenzer Nummer 1 nimmt zuerst die Handschellen aus dem Gürtel und dann von Joseph eine Hand nach der anderen. Grenzer Nummer 2 geht zur offenen Heckklappe und nimmt die erste Tüte unter höchsteigenen amtlichen Augenschein. Prompt hält er mit gewinnendem Lächeln eine durchsichtige Tüte halb gefüllt mit einem feinen weissen Pulver, sauber zugeschweisst, in der Hand. „Was ist das?“ Joseph weiss es nicht, er weiss es wirklich nicht, er hat die Tüten weder zusammengepackt, noch in den Kofferraum geladen. So bleibt ihm nur ein desillusioniertes Schulterzucken als Antwort.

Beide Grenzer sehen sich den erhofften Drogenfund genauer an, drehen und wenden das Paket, schätzen das Gewicht, riechen daran, schauen sich kurz wissend an, nicken sich zu, es sieht nicht gut aus für Joseph, der nun schon etwas übermüdet und konstaniert in Handschellen neben seinem Golf steht. Trotz später Nacht und obwohl keine Grenzkontrollen mehr stattfinden, weil beide Grenzbeamte ja schwer beschäftigt sind, bildet sich ein kleiner Stau Richtung Schweiz, weil die Schaulustigen die Szenerie so lange wie möglich bestaunen möchten.

Joseph schaut einem Auto nach, das einen Hometrainer auf dem Dach geladen hat. „So eines steht bei mir auch sinnlos rum!“ Währenddessen legt Grenzer Nummer 2 das verdächtige Paket auf die Motorhaube des Golf, zieht ein Sackmesser aus der Hosentasche und sticht fachmännisch sezierend in den zugeschweissten durchsichtigen Plastikbeutel mit dem feinen weissen Pulver. Dann führt er den rechten kleinen Zeigefinger vorsichtig durch das kleine Loch in der Plastiktüte ein, nimmt etwas weisses Pulver auf, führt den Finger zur Nase, riecht vorsichtig daran und schleckt das weisse Pulver dann mit der Zunge ab. Der Verkehrsstau an der Grenzstation hat mittlerweile einen ersten Höhepunkt erreicht und es stehen schon vereinzelt Personen im Umkreis um die Szenerie ausführlicher zu betrachten. Joseph schaut sich um und schüttelt den Kopf. Grenzer Nummer 2 schmatzt mit dem Finger im Mund, als würde er einen guten Wein degustieren. Grenzer Nummer 1 rempelt ihn an und fragt „Und?“ Grenzer Nummer 2 nimmt den Finger aus dem Mund und es sieht so aus, als wolle er antworten. Jedoch entweichen seinem Mund lediglich bunte Seifenblasen! „Waschmittel!“ Grenzer Nummer 2 bückt sich und spuckt fluchend aus.

Nun ist der Spass aber wirklich vorbei! Die beiden Grenzer durchforschen sämtliche Plastiktüten. Alles wird rund um das Auto ausgebreitet. Nudelpakete, Eier, Marmorkuchen, Bauernbrot in Scheiben, Tomaten, Äpfel, Bananen, Kaffee, Zucker, Milch kommt zum Vorschein. Schliesslich findet man doch noch ein Corpus Delicti: In Zeitungspapier eingepacktes Grünzeug, das wie Hanf aussieht, sich aber dann als Zitronenmelisse und durch die Diagnose „brennende Haut“ als Brennnessel entpuppt. Sichtlich genervt nimmt man Joseph die Handschellen ab, damit er seine Habseligkeiten möglichst schnell wieder in seinen Golf räumen kann. Die Grenzer meinen nur, dass er ganz schnell verschwinden solle. Dann kümmern sich beide Grenzer darum die Schaulustigen in ihre Fahrzeuge zu bitten, um den Stau möglichst bald aufzulösen.

Gegen 5 Uhr verlässt Joseph mit einem letzten Gruss Richtung Grenzbeamte die Zollstelle und begibt sich auf die Autobahn Richtung Zürich. Als die Sonne aufgeht, trifft er zuhause ein. Er nimmt das Telefon und wählt die gespeicherte Nummer. Die andere Seite fragt müde „bist Du gut angekommen?“ Joseph antwortet brav wie immer „Ja! Mama…..“


15.06.2013 – HDR-Bild Zürich Limmatquai

16. Juni 2013

HDR-Bild Zürich Limmatquai

HDR-Bild Zürich Limmatquai

HDR-Bild Zürich Limmatquai

HDR-Bild Zürich Limmatquai


25.05.2013 – Don’t Panic! International Towel Day 2013

25. Mai 2013

Anne hat mich daran erinnert: Die Story ist legendär und der Film hammermässig. Das Buch habe ich neben Perry-Rhodan-Romanen bereits als 15-jähriger verschlungen. Wovon ich rede? Eingeweihte wissen es bereits: „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams! Die Hauptfigur – Arthur Dent – erwacht eines Morgens, als sein Haus abgerissen werden soll. Zuerst muss er feststellen, dass sein bester Freund Ford Prefect kein Erdling ist und sich nur zu Recherchezwecken auf der Erde befindet; denn er ist einer der Verfasser des allumfassenden galaktischen Nachschlagewerkes „Encyclopaedia Galactica“ ist. Zum Thema „Liebe“ meint die Encyclopaedia Galactica übrigens: „Möglichst vermeiden“!

Ford Prefect hat seinen Namen übrigens daher, weil er dachte die intelligentesten Wesen auf der Erde seien Autos. Er wäre beim „Erstkontakt-Begrüssungsversuch“ fast überfahren worden, hätte Arthur Dent ihn nicht im letzten Moment gerettet. So wurden beide Freunde. Ford Prefect revanchiert sich dann bei Arthur Dent und rettet ihm das Leben; denn die Erde wird von den beamtenmässigen Vogonen gesprengt, weil sie einer Transgalaktischen Expressroute weichen muss.

Die beiden erleben nach der Sprengung der Erde etliche phantastische Abenteuer, landen auf dem Raumschiff „Herz aus Gold“, wo Ford Prefect auf seinen Cousin Zaphod Beeblebrox, den Präsident der Galaxis, treffen. Auf dem Raumschiff mit seufzenden automatischen Türen und ausgestattet mit dem neuen Unwahrscheinlichkeitsantrieb trifft Arthur Dent seine heimliche Liebe Trillian, welche er Tage zuvor auf einer Kostümparty kennenlernte, und den depressiven Roboter mit menschlichen Gefühlen (daher depressiv) Marvin.

Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Planeten Magrathea und stellen schliesslich fest, dass die Erde von Mäusen nur aus dem einen Grund gebaut wurde: Die Erde war ein Supercomputer, dessen einzige Zweck darin bestand, die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden. Jedoch zerstörten die Vogonen ja die Erde und das genau 5 Minuten vor Ablauf der benötigten 10 Millionen Jahre, um die Antwort auf die allumfassende Frage zu finden.

Wie einem solche Geschichten einfallen: Man betrinke sich in Innsbruck und lege sich in einen Acker, betrachte die Sterne und fantasiere. Dann braucht’s nur noch „etwas“ Zeit, um die ausgefallenen Phantasien niederzuschreiben.

Arthur Dent und das lebensrettende Handtuch

Arthur Dent im hässlich grünen Morgenmantel und mit dem unvermeintlichen Handtuch, welches er immer und überall dabei haben sollte. (Quelle: KeithZoomba)

Heute – am 25.05.2013 ist nun der „Internationale Handtuch Tag“. Überall auf der Welt finden hierzu Veranstaltungen statt.

In der Schweiz findet u.A. ein Event auf der Polyterrasse der ETH-Zürich um 14 Uhr statt. Handtuch nicht vergessen! Infos dazu auf www.towelday.ch

In Deutschland finden Events in Backnang, Berlin, Bochum, Hamburg, Köln und Saarbrücken statt. Mehr Infos dazu findet man hier: http://towelday.org

Auch was sonst um den Planeten rum um das Handtuch los ist, steht zusammengefasst auf der Website http://towelday.org

Also „No Panic!“ Alles wird gut!