10. Februar 2014
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Veröffentlicht von PeterPan
16. Dezember 2009
Basel – Eine ungewöhnliche Festnahme erfolgte heute in den frühen Morgenstunden am Grenzübergang Basel. Auf drei Kamelen trabten gemächlich sitzend drei arabisch aussehende Ausländer in seltsamen Gewänder und verhüllten Gesichtern auf die Grenzbeamten zu. Im Gefolge eine ganze Schar (etwa 80 Personen) ebenso berittene Begleiter mit eine noch nicht bekannten Anzahl von Kisten und Säcken im Gepäck. Da die Ausländer keine Zollpapiere vorweisen konnten und auch nicht im Besitz eines gültigen Schengenvisums waren, wurde ihnen die Einreise versagt.

Heilige Drei Könige
Auf Befragung gaben die drei Araber an seit Wochen unterwegs zu sein, sie hätten vom Irak her kommend Wüsten und Meere überquert. Sie hätten vor ein paar Monaten zuerst einen Engel gesehen und wären dann einem hellen Stern bis in die Schweiz gefolgt. Die folgenden Aussagen widersprachen sich. Einmal war von einer Suche nach der Erlösung der Menschheit die Rede, dann von einem Besuch bei einem gewissen jüdischen Ehepaar mit den Namen „Maria und Josef“, welche ein uneheliches Kind – einem angeblichen Messias – auf die Welt bringen soll. Dies legte die Vermutung nahe, dass die Verdächtigen unter Drogeneinfluss stehen und führte zu einem sofortigen Drogentest, sowie zu Ganzkörperdurchsuchungen sämtlicher beteiligten Personen. Die Reittiere und die mitgebrachte Ware wurde umgehend beschlagnahmt und eingehend untersucht.
Man fand grössere Mengen von rauschgiftähnlichen Substanzen bzw. Grundstoffe für Arzneimitteln (Weihrauch, Myrrhe), sowie eine noch nicht bezifferte grössere Menge an Wertgegenständen (Gold, Edelsteine), welche die gesetzlichen Limite für die Einfuhr in die Schweiz ohne Deklaration bei Weitem übersteigen und wohl kaum für den Eigenbedarf gedacht waren. Auch eine grössere Anzahl von Säbeln, Hieb- und Stichwaffen verschiedener Grösse, sowie Lanzen und Dolche wurden sichergestellt.
Die drei Hauptverdächtigen bezeichnen sich selbst als Könige aus dem Morgenland (Persien, Iran), welche nach ersten Untersuchungen Caspar Lavandad, Melchior Hormisdas und Balthasar Gushnasaph heissen sollen, wurden in Handschellen abgeführt und sitzen seit dem in Untersuchungshaft. Ihnen droht ein Verfahren wegen versuchter unerlaubter Einreise, unerlaubtem Einführen von Wertgegenständen, Verstoss gegen das Arzneimittelgesetz, versuchter Drogenhandel, sowie gegen die Waffeneinfuhrbestimmungen. Ob auch gegen Tierquälerei wegen des Mitführens von tropischen Reittieren bei winterlichen Verhältnissen ermittelt wird, ist noch nicht entschieden. Sicher ist, dass die Untersuchungen erst nach Weihnachten abgeschlossen sein werden und am Ende eine Abschiebung in das Ursprungsland Persien/Iran steht.
Die Festnahme sorgte nur wenige Stunden später bereits für diplomatische und politische Spannungen zwischen der Schweiz und dem Iran. Seit dem Abstimmungsergebnis rund um das Minarett-Verbot ist die Situation zwischen beiden Ländern angespannt. Iran hat nach dem Volksentscheid die Schweizer Botschafterin in Teheran, Silvia Leu Agosti, ins Aussenministerium zitiert und scharfe Kritik am Minarettverbot geübt. In einem Telefongespräch mit der schweizerischen Aussenministerin Calmy-Rey kritisierte zudem der iranische Aussenminister Manuchehr Mottaki die Vorlage. Der Iran und die Schweiz pflegen gute bilaterale Beziehungen. Es bestehen Abkommen zum Luftverkehr (1954, 1972 und 2004), zum Landverkehr (1977), zur Exportrisikogarantie (1966), zum Investitionsschutz (1998) und zur Doppelbesteuerung (2002). Die Schweiz vertritt nicht nur etliche Länder diplomatisch, sonder der Iran ist einer der wichtigsten Handelspartner im Mittleren Osten. Seit 2003 führen die beiden Länder einen Menschenrechtsdialog, seit 2005 einen Migrationsdialog.
Die Festnahme der drei offensichtlich hoch stehenden Persönlichkeiten samt Begleitung wird nicht zur Enspannung der Beziehungen beitragen.
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Veröffentlicht von PeterPan
28. November 2008
Gerade lese ich über Mittag den Artikel in der baz.online „Auswanderungsland Deutschland: Wenn Tellensöhne die Ausländer sind„. Beim Überfliegen der Schlagzeile las ich zuerst „Tellersöhne“. Was sind denn „Tellensöhne“? „Tell“ steht für „1 Person Schweizer“. Der Sohn von Tell heisst dann wohl „Tellsohn“. Dann sind viele Personen Schweizer also „Tellen“ und viele Söhne der Schweizer also „Tellensöhne“. Wirklich kreativ! Erinnert mich an das Karl Valentinische Wortspiel mit den „Semmelnknödeln“. Schliesslich werden die Knödeln auch aus Semmeln gemacht.
Aber Schubladisieren wir das mal kurz und wenden uns der Zahl der Auslandstellen (kein Schreibfehler, sondern „Ausland“ und „Tellen“) im „grossen nördlichen Kanton“.
Es sind „nur“ 75 000 Schweizer, die in Deutschland leben. Dafür leben nach neuesten Erhebungen 224 000 Deutsche in der Schweiz! Letztes Jahr sind doch glatt 36 000 Deutsche neu in die Schweiz gezügelt (schwiiizerdütsch für „umgezogen“).
Nun könnte der Bildzeitung- bzw. Blick- gebildete natürlich sofort annehmen: „Boah! Da ziehen in einem Jahr soviele Deutsche in die Schweiz! Und nur doppelt so viele leben überhaupt Schweizer in Deutschland!“
Absolut gesehen stimmt das natürlich. Tja, nach Einstein fehlt hier allerdings die Relation. Ich erkläre es kurz: Die Schweiz verfügt derzeit über 7,6 Millionen Einwohner (Stand 2007). In Deutschland hingegen leben derzeit 82,17 Millionen Einwohner. (Stand Februar 2008). Es leben 224 000 Deutsche in der Schweiz und 75 000 Schweizer in Deutschland.
Um die Angelegenheit „Schweizer in Deutschland“ korrekt „relativ“ zu vergleichen, müssten wir nun die Einwohnerzahl der Schweiz so verändern, dass das derzeitige Verhältnis „Deutsche in der Schweiz“ umgekehrt angewandt werden kann; denn aus einem Land mit wenigen Einwohnern stehen auch nur wenige potentielle „Auswanderer“ zur Verfügung. Logisch oder? Aus Andorra können nicht so viele Leute auswandern, wie aus China!
Vorgehensweise:
- Das Verhältnis „Einwohner Deutschland zu Einwohner Schweiz“ beträgt 82,17 Mio. zu 7,6 Mio. ergo: Faktor 10.8.
- Somit müsste das Auswandererverhältnis (D–>CH zu CH–>D) ebenfalls 10.8 betragen: 224 000 zu 75 000 ergibt aber: 2.98 (gerundet 3).
Somit erkennt, der kluge halbwegs mit mathematisch begabte Erdenbürger, dass im Verhältnis wesentlich mehr Schweizer in Deutschland leben, als umgekehrt.
Beweis: Wir führen nun dem Sachverhalt die relativen Verhältnisse zu. Das heisst: Die Schweiz muss nun bezogen auf die Einwohner 10.8 Mal grösser werden. Nur so kann die Zahl „75 000 Schweizer in Deutschland“ korrekt zu den „224 000 Deutschen in der Schweiz“ eindeutig und realitätsnah verglichen werden.
- Die Schweiz wird 10.6 Mal relativ grösser als Deutschland – ergibt 888,4 Mio. Einwohner
- Daraus errechnen wir den Multiplikator aus dem Verhältnis „relative CH-Einwohner zu absoluten CH-Einwohner“ (888,4 geteilt durch 7,6 Mio.) – ergibt 116.9
- Und nun berechnen wir die relativen Auswanderzahlen aus der relativen Schweiz in das tatsächliche Deutschland (116.9 multipliziert mit 75 000) – ergibt 8,77 Millionen relative Anzahl Schweizer Auswanderer bzw. Auslandsschweizer in Deutschland auch „Tellensöhne“ genannt.
Das heisst, wäre die Schweiz 10,6 Mal grösser als Deutschland, so würde die Auswandererzahl Schweizer Bürger in Deutschland 8,77 Millionen betragen. Somit würde der relative Prozentsatz Auslandsschweizer in Deutschland von 10,7 % ergeben. Ergo: Jeder 10. Bürger in Deutschland wäre ein Schweizer!
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Deutschland, Medien-Presse, Schweiz | Verschlagwortet: Anteil, Ausländer, Auswanderer, Deutschland, Schweiz, Zuwanderer |
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Veröffentlicht von PeterPan
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