Elektroautos in der Schweiz – Wie ökologisch sind sie heute?
Kauft man heutzutage eher ein Elektroauto? Zu teuer, zu wenig ökologisch; oder doch nicht? Was Elektroautos heute leisten und was nicht: «Einstein» prüft die gängigen Vorstellungen und fragt, welche Lösungen die Forschung für Probleme mit Batterien oder der Ladeinfrastruktur sucht.
Hier der aktuelle Beitrag von „Einstein“ – ein Wissenschaftsmagazin des Schweizer Fernsehens. Aktuell fahren ca. 50.000 rein elektrische Kraftfahrzeuge in der Schweiz. Wenn alle Autos in der Schweiz elektrisch fahren, braucht es 10-20% mehr Strom. (ab Minute 14:50). Und die CO2 Bilanz wird auch verglichen. Inklusive Batterieproduktion und laufende Kosten bis 200.000 km. (ab Minute 12:00).
Die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in der Schweiz wird stetig ausgebaut. Die Webseite www.ich-tanke-strom.ch zeigt neu in Echtzeit die Verfügbarkeit der öffentlichen Ladestationen an, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag mitteilte.
Man sieht also für jede E-Tankstelle, welche Ladestationen aktuell verfügbar oder besetzt sind.
Sind Elektrofahrzeuge tatsächlich klimafreundlicher als Autos mit Verbrennungsmotoren oder Hybrid-Modelle? «Kassensturz» macht den grossen Klimacheck – mit überraschendem Ergebnis.
Die Suche im Vergleichs-Tool ist bestechend einfach: Das gesuchte Auto-Modell eingeben, einen Vergleichskandidaten daneben setzen, «Klimabilanz» drücken, und schon erscheint der CO2-Ausstoss über ein Autoleben von realistischen 200’000 Kilometern.
Der Vergleich bei drei vergleichbaren Kleinwagen zeigt: Das Elektroauto lässt ab 84’000 Kilometer den Hybrid-Angetriebenen und den Benziner deutlich hinter sich. Weil es die Klima-Nachteile der Benzin-Herstellung nicht hat, ist seine Bilanz deutlich besser.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Mittelklasse-Wagen: Das Elektroauto hängt schon nach 27’000 Kilometern, also nach rund einem Achtel seiner Lebensdauer, seine Konkurrenten in Sachen Klimabilanz ab, trotz grösserem Gewicht und stärkerem Motor.
Und sogar bei den starken und schweren Luxusautos ist das Elektroauto nicht zu schlagen: Der Elektro-Porsche lässt seine Konkurrenten von Lexus und Mercedes nach gerade mal 27’000 Kilometern stehen und kommt bei 200’000 Kilometer auf eine halb so hohe Klimabelastung.
Teslas Model 3 setzte im Dezember zum Schlussspurt an, Renaults Zoe verkaufte sich gleichmässig gut.
grafik: roger rusch / @ceo_plus_ch
Teslas Model 3 war 2020 das mit Abstand beliebteste Elektroauto in der Schweiz. Renaults Kleinwagen Zoe auf Platz 2 verkauft sich weiterhin sehr gut.
grafik: roger rusch / @ceo_plus_ch
Das Model 3 war auch über das ganze vierte Quartal 2020 das meistverkaufte Auto der Schweiz
grafik: roger rusch / @ceo_plus_ch
2019 erklomm Teslas Model 3 bei uns aus dem Stand Platz vier der meistverkauften Autos des Jahres. Damit war erstmals ein Elektroauto in die Top-5 vorgefahren. 2020 rangiert das Model 3 bereits auf Platz 2. Nur ein «Verbrenner» konnte sich noch knapp vor dem E-Auto behaupten.
braun = Verbrenner, grün = Elektroauto, blau = Hybrid und Plug-in-Hybrid. grafik: roger rusch / @ceo_plus_ch
Fast 500.000 Fahrzeuge hat Tesla in 2020 ausgeliefert. Mit einem Absatz von 180 570 Autos wurde der bisherige Rekordwert von knapp 140 000 aus dem dritten Quartal noch mal deutlich übertroffen.
Tesla ist mit Abstand Marktführer bei Elektrofahrzeugen
Gestern in Extra-3 kam ein Beitrag zu einem preisgekrönten Umweltprojekt: Das Solardorf Norderstedt. Dort hat der Projektleiter eine Kleinigkeit übersehen; denn es gibt (noch) keine rückladefähige Elektroautos. Was das ist? Ein energieautarkes Haus besitzt Solarzellen und eine grosse Akkuanlage. Da es in Deutschland aber recht schwierig ist über Wochen hinweg (bei schlechten Wetter) das Haus alleine über eine Akkuanlage zu versorgen, gibt es die Idee, den Akku des Elektroautos zusätzlich zu nutzen. Nur leider funktioniert das nicht. Warum? Soetwas gibt es einfach noch nicht.
Bemerkenswert ist dazu: der Stadt ist bewusst, dass die im Projekt vorgesehenen Ladeboxen und Elektroautos auf dem deutschen Markt nicht käuflich zu erwerben sind. Desweiteren ist der Stadt auch bewusst, dass das Projekt nicht mehr umsetzbar und damit gescheitert ist. Das ist wirklich der reale Irrsinn.
Umgerechnet auf 7,8 Millionen Einwohner sind das 0.08974359 Prozent. Ausserdem bringt das „Schnellladen“ der Elektroautos das Stromnetz an seine Grenzen.
PS: Ausserdem platzen Seifenblasen bei Regen nicht. Irgendwie sind beide Themen verwandt. 🙂
Wer die gesamte Sendung noch einmal sehen möchte, kann dies am 14.10.2011 um 13:30 Uhr tun. Übrigens ist auch die gesamte Sendung unter dem genannten Link online abrufbar.
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