23.05.2013: Rasenmäher für Apple-Geeks und für Alternative

23. Mai 2013

Rasenmähen ist ja wirklich lästig. Auch wenn es nur um ein paar Quadratmeter geht. Das Wetter muss passen, es darf keine Ruhezeit gestört sein usw. Nun kommen die „Roboter-Rasenmäher“ immer mehr in Mode. Man muss sich nicht mehr um das Mähen kümmern und es gibt auch keinen Grünabfall mehr; denn der Mäher fährt möglichst jeden 2. Tag und „mulcht“ so das Gras gleich wieder unter. Wie lange die Roboter dann aber auch funktionieren ist noch unklar.

Rasenmaeher_fuer_Apple-G

Rasenmäher für Apple-Geeks

So sieht also die heile Welt der Robomow-Enthusiasten aus. Der erfolgreiche Geschäftsmann lümmelt mit seinem Mac-Book auf dem Schoss im Liegestuhl und der Roboter-Rasenmäher kurvt nach Verfahren der Chaos-Theorie über die Blumen und Sträucher.

Rasenmaeher_fuer_Alternative

Rasenmäher für Alternative

Da die Robomow-Mäher noch recht teuer sind, haben sich findige Erfinder aus dem Schwabenländle eine kostengünstige Alternative ausgedacht. Dieser selbsmähende Hasenkäfig auf Rollen hat die gleichen Vorteile des Roboter-Mähers. Nur ist diese Variante deutlich praktischer; denn es hat keine Verschleissteile, man benötigt keinen Strom zum Laden, das Gerät samt Karnickel ist komplett wetterfest und kann auch im strömenden Regen mähen. Der grösste Vorteil ist jedoch neben dem Anschaffungspreis die eingebaute Düngewirkung! Ab und zu ein wenig Wasser in den Behälter als Treibstoff geben und fertig.

Ein direkte Verbesserung wären noch Räder, die in alle Richtungen lenken könnten, so könnte der Hase nicht nur vorwärts und rückwärts navigieren, sondern sich nach Lust und Laune die saftigsten Plätzchen suchen und „abmähen“.


16.11.2009 – Warum ich keine Gillette Rasierer kaufe

17. November 2009

Heute las ich folgende Meldung: „Migros macht eine empfohlene Preiserhöhung von Procter&Gamble nicht mit„. Was bitte soll da noch teuerer werden? Diese Mogelpackung „Turborasierer mit batteriebetriebenem Vibrator und neu 18 Klingen für die sanftere Rasur an den Problemstellen“ kaufe ich eh nicht. Warum? Weil es eben eine Mogelpackung a la Tinten-/Laserdrucker oder Nespresso-Drops-Espressomaschinen ist. Noch nicht kapiert? Das „Grundgerät“ ist „saubillig“ und die benötigten „Ersatzteile“ eben „sauteuer“. Warum?

Procter&Gamble bzw. „Gillette“ begründen die teueren „Ersatzteile“ so:

Der Marktführer Procter & Gamble begründe die jährlich steigenden Kosten seiner Produkte mit hohen Ausgaben für Werbekampagnen, Produktentwicklungen und Promotionen, die das Wachstum des Unternehmens sicherstellen sollen.

Werbekampagnen und Promotionen! Klar, wenn man im Abendprogramm zur besten Sendezeit mit den Top-Sportstars (Thierry Henry, Tiger Woods, Roger Federer) durch ein Einzelhandelsgeschäft deppert und alle möglichen Lebensmittel darin verteilt. Das ist wirklich teuer und muss refinanziert werden: Jetzt sollen 8 Ersatzklingen satte 50 Franken kosten! Und Coop macht da bei der Preiserhöhung jetzt auch nicht mehr mit.

Dabei fing alles so einfach an mit einer Erfindung von King Camp Gillette. Dieser entwickelte ein dünnes Plättchen aus gehärtetem Stahl irgendwann um 1890, welches an zwei Längsseiten extrem dünn geschliffen war. Die Älteren unter den Lesern kennen diese Rasiermesser zum Einlegen in einen „Rasierhobel“ noch. Bei den Klingen handelte es sich um „Wechselmesser“ – diese konnten sogar nach dem Wenden erneut verwendet werden!

Scheiben-Rasierklinge

Die Klingen nutzten wir damals bei technischen Zeichnungen, um die Tinte an nicht vorgesehenen Plätzen aus dem Papier zu schneiden. Das revolutionäre an King Camp Gillette’s Erfindung der Rasierklinge, war einen Wegwerfartikel zu erfinden; denn das alte Rasiermesser musste man vor jeder Benutzung mit einem Lederriemen nachschärfen. Also entwickelte er einen „Wegwerfartikel“! Und diese Wegwerfartikel kosteten damals fast gar nix! Der Hobel jedoch war verhältnismässig teuer!

Das selbe Prinzip, wie heute eigentlich. Nur eben umgekehrt: Das Grundgerät ist günstig – das Ersatzteil sauteuer! Schlau ausgedacht, aber (bei mir) die Wirkung verfehlt, da es sich meiner Meinung klar um eine Mogelpackung handelt.

Die Gillette Company gründete King Camp Gillette natürlich auch. Zu dieser Firma gehören die Marken „Oral-B“ (mit den pfiffigen Akkuzahnbürsten), „Braun“ (bekannt durch Trockenrasierer) und „Duracell“ (die mit dem pinkfarbenen Hasen, der immer kann). Die Gillette Company gehört dann eben noch Procter&Gamble.

„Braun“ lässt grad eine saudumme Werbung über den Bildschirm flimmern, in welcher Till Schweiger zum Streicheln der Falten von drei dunkel bekleideten Ladies in einen Kombi entführt wird. Der Traum eines jeden Mannes! Ja natürlich, so ein Krampf! Wer lässt sich sowas einfallen?  Und wer finanziert sowas? Ach klar: The Gillette Company. Deshalb müssen die Ersatzklingen ja teuerer werden. Und wer bezahlt es? Der glatte Mann mit dem Wunsch nach einem Baby-Popo im Gesicht!

Heute verwende ich die von King C. Gillette erfundenen Rasierklingen auch noch! Und es war gar nicht so einfach die Klingen zu bekommen. Die Dame im Laden sah mich gross an, schickte mich zuerst zum Ständer mit den Mogelpackungen und erst anschliessend zog sie ein kleines Schächtelchen aus dem untersten Fach im Regal. Ich brauche diese Rasierklingen ab und zu für den Scheibenreinigerstab für die Aquarien 🙂 Siehe Bild.

Ach übrigens: Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlichte heute eine Liste mit über 50 Produkten (Mogelpackungen) nach dem Motto „Weniger drin – gleicher Preis“.