Ich bin schon länger ein Fan von „Vertical Gardens“ und ausgefallenen Ideen rund um das Thema „Mehr Grün!“ in den eigenen vier Wänden. Einfach Pflanzen im Laden zu kaufen und die dann in die Wohnung zu stellen ist mir einfach zu wenig kreativ. Das Projekt „Gras-Table“ steht momentan völlig, weil ich nicht dazu komme jemanden zu beauftragen mir eine V2A-Wanne zu bauen. Vergessen habe ich diese allerdings nicht. Ich grüble nur die ganze Zeit, wie ich möglichst unkompliziert und kostengünstig an so eine Wanne komme.
Der Winter naht und damit auch die Zeit, in der die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden wieder auf die unteren ungesunden Werte fallen. Das hat dann zur Folge, dass meine Aquarien im Schnitt in der Woche um die 50 Liter Wasser verlieren, weil die trockene Luft alles „leersaugt“, was feucht ist.
Als ich nun in letzte Woche mal wieder in der Innenstadt von Zürich war, fand ich am Limmatquai im Schaufenster eine sehr kreative Art die Luftfeuchtigkeit zu verbessern.

Moos Säulen Limmatquai
Ich taufte die Installation „Moos-Säulen“. Von der Decke hängen runde Körper, welche rundherum mit Moos und weiteren Feuchtbiotop-Pflanzen bestückt wären. Ein Bewässerungssystem befördert über Pumpen aus den Becken unten im Schaufenster über dünne Schlauche das Wasser stetig nach oben an die Moos-Säulen. So werden die Moos-Säulen ständig mit Wasser versorgt.

Moos-Säule Grossaufnahme
Die „Moos-Säulen“ sind über und über mit Moosen, Farnen, Efeu und sogar fleischfressenden Pflanzen bestückt.
Sofort fing ich an nachzudenken, wie man so etwas nachbauen könnte. Ich dachte an Kokosmatten oder Hanfmatten, welche zusammengerollt werden und dann mit einem dünnen Maschendrahtzaun stabilisiert werden.
Als ich nun diese Woche zu einem Baumarkt fuhr, um für die Messeaufbauten einzukaufen, suchte ich mir in den einzelnen Abteilungen die Ware zusammen, welche ich mir vorher als Bauplan ausgedacht hatte. Und heute fand ich nun gegen Abend etwas Zeit den Bauplan in die Tat umzusetzen.

75er Rohr und Isolationsmatte
Ich hatte mir vier Stück Installationsrohr gekauft (Länge 100 cm / Durchmesser 75 mm) und 25 Meter Isolationsmatte (aus Recyclingmaterial). Das Installationsrohr dient als Stabilisierung und Träger und die Isolationsmatte als Wasserspeicher. Ich rolllte zuerst 5 Meter Isolationsmatte aus und befestigte diese mit Klebeband am Installationsrohr.

Isolationsmatte und Blumenerde
Da auf der Matte wahrscheinlich alleine nichts wachsen wird, nahm ich noch 40 Liter Blumenerde mit.

Isolationsmatte und Blumenerde
Mit einem Laubrechen verteilte ich dann die Blumenerde gleichmässig auf der Isoltionsmatte. Dabei filterte ich auch gleich grössere Erststücke und sonstiges Zeugs heraus, was nicht in die Erde gehört.

Blumenerde auf Isolationsmatte bewässern
Sorry, das Bild ist nicht scharf geworden; denn die Zeit schritt schnell dahin und es wurde langsam dunkel. Ich hoffe man kann erkennen, dass die Blumenerde anschliessend gewässert wurde.

Moos-Säule und Maschendrahtzaun
Dann rollte ich die Isolationsmatte auf dem Installationsrohr auf. Immer schön auf Spannung achten, damit die Rolle gleichmässig wird. Das Schwierigste an der ganzen Angelegenheit war nun die exakte Länge des Maschendrahtzauns zu bekommen. Bei mir klappte das aber hier zufällig auf das erste Mal. Dankenswerterweise hatte ich die helfenden Hände von Christiane dabei, denn ohne Sie hätte es nicht geklappt mit dem Einhängen und Umbiegen der offenen Drahtenden mit gleichzeitigem Festhalten der Rolle auf Spannung. Die Bohrmaschine liegt deshalb da, weil ich damit durch das obere Ende zwei Löcher bohrte, um anschliessend eine lange Gewindeschraube hindurch zu führen. An dieser wird die Säule später aufgehängt (mit Schnüren).

Moos-Säule und Maschendrahtzaun
Hier sieht man das untere Ende. Der Maschendrahtzaun wird regelmässig eingeschnitten und dann mit dem Gummihammer umgeschlagen. Das soll verhindern, dass sich die aufgerollte Isolationsmatte im aufgehängten Zustand langsam nach unten verabschiedet bzw. abrollt.

Moos-Säule aufgehängt
Leider ist auch das Bild dank iPhone nicht ganz scharf geworden. Gut, das sich meine Messewände im Rohbau heute vorher aufgebaut habe. Somit konnte ich mit Hilfe eines Besenstils die Moos-Rolle dazwischen aufhängen. Sofort fing es an unten aus der Moos-Rolle heraus zu tropfen. Dies bedeutet, dass sich das Wasser durch die Schwerkraft aus der Rolle verabschiedet. Das beweist die Unerlässlichkeit, dass die Rolle später von oben bewässert werden muss.

Moos-Säule und erste Bepflanzung
Als ich die Isolationmatte auspackte, entdeckte ich, dass diese auf einer Seite mit Kunststoff laminiert ist. Darauf habe ich beim Kauf leider nicht geachtet. Das macht es jetzt auf der einen Seite schwerer die Löcher für die Pflanzen zu stechen und auf der anderen Seite werden sicherlich keine neuen Sprossen durch die Kaschierung kommen. Ich denke, dass ich für die zweite Version dann doch auf Kokosmatte oder Hanfmatte zurückgreifen werde – unbehandelt.

Moos-Rolle und Farnbepflanzung
Dann testete ich die Bepflanzung der Moos-Säule mit Farn. Dazu hatte ich beim Ikea (daher sind die Rohbauten für die Messewände) eine Farnpflanze gekauft. Die Pflanze wird vom Topf befreit, dann die Erde grob entfernt und in einzelne Sprossen geteilt. Mit einem Schraubenzieher werden die Löcher in die Isolationsmatte bis man den Rohrkern spürt, gebohrt. Mit einer Spitzzange werden dann vorsichtig die Farnsprossen in die Löcher gesetzt. Nun hoffen wir mal, dass der Farn neue Wurzeln schlägt und die Pflänzchen an der Isolationsmatte und der Erde anwachsen. Das ist übrigens das Ergebnis von 30 Minuten „Bepflanzung“. In den nächsten Tagen geht es weiter.
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