03.01.2021 – Aquarienprojekte: 25 Liter Walstad Planted Tank

4. Januar 2021

Die tolle Sache an der „Walstad Planted Tank“ Methode ist, dass man nichts zu tun hat bei der Pflege der Becken, Pflanzen und der Technik. Letztere ist schlicht nur wenig vorhanden. Ab und zu mal die kleinen Schwämme der Pumpen auswaschen. Filter gibt es ja nicht.

Kein wöchentlicher Wasserwechsel, kein Bodengrund-Absaugen – gar nichts zu tun. Nur ab und zu mal die aus den Becken wuchernden Pflanzen ausmisten. Die Vallisnerien sind immer bemüht jeden noch nicht besiedelten Fleck zu besetzen. Möchte man nun seinem Hobby frönen – und dazu hat man zwischen Weihnachten und Neujahr genug Zeit (noch dazu bei Corona und grauem Wetter) – dann muss man sich eben ab und zu ein neues Projekt besorgen.

Das am 28.08.2020 gestartete „DeepSoilTank“ Becken nach dem Entfernen von ein paar Vallisnerien links und rechts und etwas Guadeloup-Nixkraut in der Mitte.

Da meine Paradiesfische im „DeepSoilTank“ am Fließband Nachwuchs generieren, geht mir langsam der Platz in den 12 Liter Becken aus. Ich brauche für die Heranwachsenden Macropoden ein größeres Becken. Dieses 25cm Aquarium habe ich mir bei Daniela besorgt.

So sieht das neue kleine 25 Liter Becken fertig eingerichtet aus.

Nachdem ich ein paar Pflanzen aus dem „DeepSoilTank“ herausgenommen hatte, fing ich mit dem „Projekt“ an. Was braucht es?

  1. Ein 25 Liter Aquarium
  2. 2 cm Blumenerde
  3. 5 cm gewaschenen Spielesand
  4. Ein paar schnellwachsende Pflanzen
  5. Etwas Wasser
  6. Ein LED Licht
  7. Ein paar Schnecken

Im Video könnt Ihr die Entstehung mitverfolgen. Das 25 Liter Walstad Becken steht von Venyl LPS eingerahmt in einem Kallax Regal neben dem 250 Liter „WhiteSandsTank“. In 10 Tagen können die jungen Paradiesfische einziehen.


29.09.2020 – Aquarienprojekte: „HighSoilTank“ – der Start

29. August 2020

Wie fängt man mit einem neuen einfach zu pflegenden, Low Tech, bepflanzten, „high soil dirty Sand“ Aquarium an, das auch noch ohne Wasserwechsel auskommen soll?

Zuerst besorgt man sich ein ausreichend grosses Aquarium. Bei mir ergab sich letzte Woche via Facebook die Möglichkeit ein 240 Liter Becken mit Unterschrank zu bekommen. Dieses stellte ich wie üblich auf zwei Möbelhunde mit je 300 kg Tragkraft. Somit kann ich das Becken nach Belieben in der Wohnung verschieben, wenn ich das möchte.

Dann berechnete ich die Sandmenge für meine gewünschte Bodengrund Höhe. Es sollten mindestens 10 cm sein. Somit benötigte ich 3x 25 kg gewaschenen Spielsand für den Sandkasten. Diesennkauftenich bei Bauhaus Schweiz für 4.55 chf pro Sack.

Da sich die Torfzwischenlage beim kleineren „Fensterbankbecken“ zu bewähren scheint, besorgte ich auch diesmal Torf und kaufte eine kleinen Bällen für 8 chf bei der Landi.

Dann fing ich gestern am Abend an das Becken zu befüllen. Vom Dichtigkeitstest befand sich noch etwa 2cm Wasser im Becken. Ich schüttete nach und nach die Hälfte des Standes hinein. Dann füllte ich eine Lage von etwa 2cm Torf ein und gab die zweite Hälfte Sand hinein.

Anschliessend legte ich eine Blasen Folie auf den Sand, damit dieser beim Befüllen nicht aufgewirbelt wird und begann das Becken mit Wasser zu befüllen. Dazu verwende ich immer einen Gartenschlauch, den ich in der Dusche anschließe. Das war es dann für Gesternabend.

Heute entnahm ich aus dem „Whitesands“ überschüssige Pflanzen und verteilte diese im „HighSoilTank“. Ausserdem setzte ich den kleinen AquaEl Fan-1 ein, den ich noch übrig hatte, damit das Wasser bewegt wird und die Trübung verschwindet.

Nun heisste es Abwarten, bis das Becken eingefahren ist. Morgen am Sonntag ist noch Aquaristik Börse. Dort schaue ich, ob ich noch Pflanzen bekomme, die ich Koch nicht habe.

Ausserdem habe ich neue Röhren in Lichtfarbe 840 bestellt und einen neuen Heizer auf Reserve. Diese hole ich nächste Woche ab.

Ergänzung: Heute sind die neuen 840er Röhren angekommen.

Vorher
Nachher

13.08.2020 – Aquarienprojekt „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“ (Teil 7)

13. August 2020

Das Fensterbankbecken ist nun 5 Wochen am Laufen. Die Pflanzen entwickeln sich prächtig. Die Stengelplanzen wachsen nun deutlich oben aus dem Becken hinaus. Die Vallisnerien treiben vermehrt Setzlinge. Seit einer Woche sind ist das Pärchen Honigguramis von Mario eingezogen. Die Antennenwelse sind emsig unterwegs. Ich füttere nur sporadisch und war jetzt wieder 3 Tage beruflich unterwegs. Die Amanos sind verschwunden.

Der filtermateriallose AquaEl Fan-1 wird nun entfernt. Eventuell stelle ich mein 60er Säulenbecken wieder auf. Dann nehme ich den Filter dort. Die AquaEl Filter sind sehr zuverlässig und funktionieren schon seit Jahrzehnten in meinen Becken sehr gut. Im 250er „Whitesands“ ist von Anfang an ein AquaEl Fan-2 drin. Um etwas Wasserbewegung im Fensterbankbecken zu bekommen, habe ich einen AquaEl FAN mikro Plus besorgt. Dieser kommt heute ins Becken.

 


15.07.2020 – Aquarienprojekt „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“ (Teil 4)

15. Juli 2020

Nachdem ich am 10.07.2020 die Wasserwerte gemessen hatte, musterte ich die kleinen Aufzuchtbecken aus. Die darin befindlichen Amanogarnelen und der Antennenwels-Nachwuchs wechselte ins „Thairiver“-Becken. Von Roman (einem Kollegen aus dem Aquaristik-Forum) holte ich ein paar schnellwachsende Pflanzen ab, die ich noch nicht hatte.

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Der Froschbiss rechts unten kam ins neue „Fensterbankbecken“. Die anderen Pflanzen landeten vorerst im leeren Aufzuchtbecken.

Heute erledigte ich dann im „Thairiver“-Becken einen Wasserwechsel. Den letzten hatte ich Ende Mai gemacht. Also vor etwa 8 Wochen. Die Wasserwerte waren zwar sehr gut, aber ich bin die nächsten Woche nicht zu Hause. Und deshalb entschloss ich im „Thairiver“ eben den Wasserwechsel durchzuführen.

Im Video sieht man dann auch noch den aktuellen Stand im „Fensterbankbecken“ und den Standort am Küchenfenster zum Balkon hin. Das Wasser ist jetzt klar. Eventuell werde ich den Filter dann diese Woche noch entfernen. Dann läuft das „Fensterbankbecken“ komplett techniklos (nur mit Heizstab) und ohne jegliche Wasserwechsel. So der Plan.


10.07.2020 – Aquarienprojekt „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“ (Teil 3)

10. Juli 2020

Nun läuft das „Fensterbankbecken“ drei Tagen. Gestern bekam es die erste Bepflanzung und diverse Schnecken zogen ein. Rein aus Interesse testete ich heute die Nitratwerte verschiedener Becken, um einen Überblick zu bekommen, wie sich die Werte in den Becken verhalten – und natürlich, wie sich die Wasserwerte im neuen „Fensterbankbecken“ verhalten.

Das „ThaiRiver“ läuft ja schon seit sehr langer Zeit mit reduzierter Technik. Es hat ca. 5 cm weissen Sand als Bodengrund und sehr viele schnellwachsende Pflanzen. Das Wasser wechsle ich alle 6-8 Wochen zu ca. 70 %. Letzter Wechsel 23.05.2020.

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Dann habe ich noch ein Aufzuchtbecken mit Antennenwels-Nachwuchs. Es hat gar keinen Bodengrund und nur sehr wenig Bepflanzung. Hier wird fast täglich das Wasser gewechselt.

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Und eben das neue Projekt „Fensterbankbecken„, welches am 07.07.2020 eingerichtet wurde. Es soll komplett techniklos laufen und gar keine Wasserwechsel erfolgen. Nur ein Heizstab sichert die Temperatur nach unten hin auf ca. 20 Grad ab. Und aktuell läuft ein kleiner AquaEl-Filter, um die Trübung im Wasser zu beheben.

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Und hier ein Foto der Ergebnisse des Wassertests betreffend Nitrit (NO2). Gemessen wurde mit den Tröpfchentests von JBL.

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  • Das „ThaiRiver“ ist vom Nitrit her voll im grünen Bereich, obwohl der letzte Wasserwechsel über 6 Wochen her ist.
  • Beim „Fensterbankbecken“ baut sich langsam Nitrit auf. Ich erkläre es mir so, dass sich nach 3 Tagen noch keine Bodenbakterien angesiedelt haben können.
  • Und beim vollkommen unbepflanzten kleinen Aufzuchtbecken ohne Bodensubstrat ist der Nitratwert kritisch, trotz fast täglicher Wasserwechsel, weil es dort eben gerade keinen Bodengrund gibt in dem sich Bodenbakterien ansiedeln könnten.

Nun zum Nitrat-Test.

  • Der Nitrattest zeigt bei allen drei Becken Werte zwischen 0.5 und 1 ml pro Liter an. Somit ist hier alles im „grünen Bereich“.
  • Der KH-Wert liegt übrigens bei allen drei Becken bei 10.

Erkenntnis für mich: Da der Nitritwert im Aufzuchtbecken kritisch ist und es wirklich mühsam ist täglich die Wasserwechsel in dem kleinen Becken auszuführen, werde ich den Antennenwelse-Nachwuchs aus dem „nackten“ Aufzuchtbecken in das „Thairiver“ umsiedeln. Danach werde ich es reinigen und mit ausreichend Sand und Bepflanzung ausstatten. Es kann dann ohne Technik anlaufen, bis sich wieder Nachwuchs einfindet, der nach meiner Meinung schützenswert ist.

Das „ThaiRiver“ mit 250 Liter läuft weiterhin mit wenig Wasserwechseln stabil. Der letzte Wasserwechsel fand am 23.05.2020 statt. Ich erkläre es mir damit, die eine ausreichende Menge Bodensubstratbakterien das Nitrit in Nitrat umwandeln und die schnellwachsenden Pflanzen das Nitrat abbauen. Denn mein kleiner AquaEl-Filter hat nur sehr geringe Auswirkungen auf den Stickstoffprozess im 250 Liter-Becken.

Das „Fensterbankbecken“ besitzt einen leicht erhöhten Nitritwert. Der Nitratwert ist im „grünen Bereich“. Das Becken befindet sich noch in der Einlaufphase. Dadurch liegt die Vermutung nahe, dass sich noch keine Bodenbakterien zur Nitrit-Nitrat-Umwandlung ansiedeln konnen. Ausserdem wurde es nicht mit Filtermulm oder Bodenmulm aus dem „Thairiver“ geimpft, was die Einfahrzeit eventuell verkürzt hätte – läuft also komplett neu an. Es wird noch eine Woche dauern, bis sich der Nitritwert zu senken beginnt. Dann erst kann der Fischbesatz gefahrlos eingesetzt werden.

Betreffend „Aufzuchtbecken“ wäre es sicher schlauer „die gute alte“ Methode zu wählen und ein ausreichend grosses Einhägebecken zu verwenden, solange es die eigentliche Beckengrösse zulässt.


08.07.2020 – Aquarienprojekt „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“ (Teil 2)

8. Juli 2020

Schon nach einem Tag wird das Wasser im „Fensterbankbecken“ schon deutlich klarer. Der Heizstab heizt auf eine andere Temperatur (24 Grad) als eingestellt (21 Grad). Gut, dass ich als Gebäudeautomatisierer eine Messpistole zur Kalibration von Raumtemperaturreglern besitze. So kann ich den Heizstab nach einem Test im Waschbecken nachjustieren bzw. eine tiefere Temperatur einstellen.
Heute gab es die erste Bepflanzung. Die niedrigen Cryptocoryne (wendtii?) habe ich letzte Woche von meinem Nachbarn bekommen. Er hat ein kleines Becken von einer Bekannten übernommen, die umgezogen ist. Sie behielt die Pflanzen jahrelang in den Korbtöpfchen ohne sie einzupflanzen. Der Nachbar hat mir ein Töpfchen geschenkt als Gegenleistung für das Bücherset von Peter Schneider, eine Portion Schnecken und Vallisneria. Jetzt päpple ich eine Hälfte Pflanzen im Thairiver-Becken wieder auf. Die andere Hälfte ist nun im Fensterbankbecken in der Mitte zu sehen.
Ausserdem siedelten ein paar TDS, Blasen- und Posthornschnecken von den beiden Aufzuchtbecken um. Ein paar Blätter Brennnessel zum Anfüttern, weil Algen oder Abfälle hat es ja noch nicht ausreichend.
Jetzt heisst es weiter Abwarten.


07.07.2020 – Aquarienprojekt „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“ (Teil 1)

7. Juli 2020

Letzte Woche stand ein 60er Becken (54 Liter) zum Verkauf bei Facebook. Das holte ich mir mal geschwind bei Dada’s Tiershop in Winterthur ab. Zusammen mit einer Fliesmatte und einem Holzzuschnitt für freundliche 50 CHF. Ausserdem fand am Samstag noch die erste Fischbörse des Aquaristik-Vereins Winterthur statt. Am Abend feierte der Verein 100-jähriges Bestehen. Dort besorgte ich mir noch ein paar schnellwachsende Pflanzen, welche ich noch nicht hatte. Ausserdem traf ich Pascal mit seiner netten Freundin mal wieder und Irina auch. Wir sassen anschliessend noch zum Kaffee und zum Plaudern zusammen. Lustig war es. Aber ich schweife ab.

Das neue Projekt nennt sich „Nie mehr Wasserwechsel – Das Fensterbankbecken“. Ausgehend von der allgemeinen Meinung in Aquarianerkreisen, dass man wöchentliche Wasserwechsel machen muss und der Meinung, dass Aquarien keine Sonneneinstrahlung abkönnen, weil sonst Algen wachsen, entschloss ich mich mal einen Versuch zu starten, um bei beiden Meinungen praktisch dagegen zu steuern. Ausserdem wird das Becken zudem vollkommen techniklos laufen. Ok, es wird einen Heizstab geben, der die Temperatur nach unten auf voraussichtlich 20 Grad begrenzt. Frieren sollen die Fischerl ja nicht. Und das Projekt wird nicht ewig laufen, denn irgendwann ab Herbst wird es dauerhaft kalt draussen. Ziel: Keine Leuchte, keine Pumpe, kein Filter, kein CO2, kein Wasserwechsel. Trotzdem stabile Wasserwerte, gesunden Pflanzenwachstum und quicklebendige Fische.

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So, jetzt hab ich natürlich vor lauter Tatendrang kein Foto vom Anfang. Man muss ich das 60er-Becken einfach auf dem Fensterbrett bei mir bei der Küche Richtung Balkon vorstellen. Später kommen dann noch Bilder. Was braucht es? Eine Tüte mit 25 Kilo gewaschenen Spielesand. Keinen besonderen „Soil“ oder sonst speziellen Aquariensand kaufen. Das braucht es alles nicht. Einfach Spielesand vom Migros/Coop Baumarkt. Schön wäre es, wenn man gewaschenen Spielesand nimmt. Dann spart man sich „die Sauerei“ zu Hause im Bad mit den Eimern. Oder auf der Terrasse, wenn man denn eine hat.

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Gestern war ich noch bei „Martin Agro“ im Hofladen und habe nach einer Handvoll Torf gefragt. Man gab mir dann tatsächlich eine Tupperdose voll Torf mit. Aber Vorsicht! Das mache ich zum ersten Mal mit dem Torf. Bei allen vorangegangenen Becken verwendete ich bisher ausschliesslich Spielesand als Bodengrund. Der Torf kommt in die Mitte des Bodengrundes schön gleichmässig. Vorher in Wasser tränken, damit er nicht aufschwimmt. Und dann schön mit einer weiteren Lage Sand bedecken. Der Torf soll mit seiner Huminsäure positive Auswirkungen auf die Wasserqualität haben – ausserdem (wie im Garten auch) dem Pflanzenwuchs dienen. Das probiere ich mal aus. Insgesamt kommt man dann in einem 54 Liter Becken mit den 25 Kilogramm Sand auf eine Bodengrundhöhe von 8 cm. Das sollte ausreichen, um im Bodengrund einen anaeroben Bereich zu bekommen, der dann die Denitrifikation erledigt.

Denn (grob erklärt) es entsteht durch Fütterung der Fische, Pflanzenreste und Ausscheidungen zuerst Ammoniak, welches durch Bakterien zu Nitrit verarbeitet wird und dann zu Nitrat. Dieses Nitrat dient den Pflanzen als Nährstoff. Es braucht aber schnellwachsende Pflanzen, sonst holen sich die Algen die Nährstoffe und man bekommt ein Algenproblem im Becken. Hat man keine Pflanzen im Becken, dann muss das Nitrat in einem grossen Filter durch die Filterbakterien abgebaut werden. Da das oft nicht komplett gut klappt, braucht es regelmässige Wasserwechsel. Das will ich ja grad nicht!

Wachsen die Pflanzen schnell und kräftig, wird durch Pflanzenwachstum das Nitrat abgebaut und genug Sauerstoff für die Fische produziert. Sorgt man dann für einen dicken Bodengrund, so wird im oberen Teil das Nitrit zusammen mit dem Sauerstoff zu Nitrat umgewandelt und im unteren Bereich das Nitrat zu Stickstoff abgebaut (Denitrifikation). Der im Nitrat gebundene Stickstoff wird durch Denitrifikation zu molekularem Stickstoff (N2) umgesetzt, also in eine Form überführt, die weitgehend ungefährlich ist und von den meisten Lebewesen nicht als Nährstoff (Stickstoffquelle) genutzt werden kann. In Gewässern und Böden ist er damit nicht mehr im Sinne eines Düngemittels verfügbar und nicht mehr umweltrelevant. Der entstandene molekulare Stickstoff (N2) entweicht größtenteils in die Atmosphäre, in der er ohnehin Hauptbestandteil ist. Also sorgen Pflanzen und die „anaeroben Bakterien“ im unteren Bereich des Bodengrundes dafür, dass das Nitrat verursacht durch die Fütterung soweit abgebaut wird, dass es keine Wasserwechsel (mehr) braucht. Die „Abfallstoffe“ aus der Denitrifikation sind entnommene gewachsene Pflanzen und gasförmiges Stickstoff (N2).

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Somit braucht es zwei Dinge für ein stabiles Aquarium: Ausreichend schnellwaschsende Pflanzen und eine dicke Schicht Bodengrund. Dazu ausreichend Fische und moderate Fütterung. Da Schnecken die Umwandlung von Pflanzenresten in Nährstoffe unterstützen, empfehle ich immer auch ausreichend Turmdeckelschnecken für den Bodengrund und Blasen- und Posthornschnecken für das Aquarium selbst einzusetzen. Die Turmdeckelschnecken sind die Regenwürmer im Aquarium. Sie durchwühlen den Bodengrund und sorgen so für eine Durchlüftung. Das verhindert Faulstellen im Bodengrund und die Wurzeln können sich besser ausbilden. Die Blasen- und Posthornschnecken kümmern sich auf Steinen, Blättern und am Glas selbst um Beläge und Algen, sowie Pflanzenreste. Sie lieben übrigens Brennnesselblätter.

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Aktueller Stand: Das Becken hat heute ein paar schnellwachsende Pflanzen erhalten. Um die Trübung zu reduzieren läuft ein kleiner Einhängefilter. Sobald die Trübung nachlässt, kommen noch mehr Pflanzen ins Becken. Links unten liegt der Heizstab. Oben im Schüsserl sind ein paar Schnecken drin, die sich gerade an Temperatur und Wasserverhältnisse gewöhnen. Nun muss das Becken mindestens 10 Tage einfahren, bis ich Fische einsetzen kann. Dann kommt der Filter raus und das Becken läuft dann vollkommen techniklos.

 


26.08.2013 – Mehr Grün! Projekt „Farnsäule“ – Vertical Gardens – Take 02

26. August 2013

Heute kam ich im „Landi“ vorbei und mir fielen zwei Dinge auf, mit welchen ich den zweiten Anlauf für das Projekt „Farnsäule“ bewerkstelligen könnte. Flugs eingekauft: Glasvase Durchmesser 25cm/75cm hoch, 2 Stück Kokos-Pflanzstäbe 1 Meter lang.

Farnsäule - Material

Farnsäule – Material

Heute Nachmittag fand ich nun Zeit an der Version 2 der „Farnsäule“ weiterzuarbeiten.

Farnsäule_Gummies

Farnsäule_Gummies

Dazu nahm ich mir Gummies, die ich um die Kokos-Pflanzstäbe legte. Dann zerteilte ich die Farnpflanze in einzelne Portionen und befestigte diese mit den Gummies am Pflanzstab.

Farnsäule_Glas_Pumpe

Farnsäule_Glas_Pumpe

Anschliessend testete ich die schon länger in meinem Besitz befindliche Springbrunnen-Pumpe und stellte diese auf die gewünschte Intensität ein.

Farnsäule fast fertig

Farnsäule fast fertig

Dann steckte ich die beiden Kokos-Pflanzstäbe in das Glas. Natürlich steht die „Farnsäule“ wieder auf einem sog. „Möbelhund“, damit sich die ganze Angelegenheit einfach in der Wohnung umplatzieren lässt. Nun benötige ich nur noch eine Zeitschaltuhr, um die Bewässerungszeiten einzustellen; denn die Kokos-Farnstangen sollen ja nicht rund um die Uhr besprüht werden. Ausserdem benötige ich sicherlich noch zwei Farnpflanzen. Denn noch sieht das ganze etwas „nackt“ aus. Mal sehen, ob die Farne nun in den Kokos-Pflanzstäben anwachsen. Eventuell nehme ich noch etwas Efeu dazu. Zudem muss sich zeigen, wie hoch sich die Kokos-Pflanzstäbe mit Wasser vollsaugen. Davon hängt ab, ob ich weiter nach oben noch Pflänzchen „anflansche“.


13.08.2013 – Mehr Grün! Projekt „Farnsäule“ – Vertical Gardens – Take 01

15. August 2013

Ich bin schon länger ein Fan von „Vertical Gardens“ und ausgefallenen Ideen rund um das Thema „Mehr Grün!“ in den eigenen vier Wänden. Einfach Pflanzen im Laden zu kaufen und die dann in die Wohnung zu stellen ist mir einfach zu wenig kreativ. Das Projekt „Gras-Table“ steht momentan völlig, weil ich nicht dazu komme jemanden zu beauftragen mir eine V2A-Wanne zu bauen. Vergessen habe ich diese allerdings nicht. Ich grüble nur die ganze Zeit, wie ich möglichst unkompliziert und kostengünstig an so eine Wanne komme.

Der Winter naht und damit auch die Zeit, in der die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden wieder auf die unteren ungesunden Werte fallen. Das hat dann zur Folge, dass meine Aquarien im Schnitt in der Woche um die 50 Liter Wasser verlieren, weil die trockene Luft alles „leersaugt“, was feucht ist.

Als ich nun in letzte Woche mal wieder in der Innenstadt von Zürich war, fand ich am Limmatquai im Schaufenster eine sehr kreative Art die Luftfeuchtigkeit zu verbessern.

Moos Säulen Limmatquai

Moos Säulen Limmatquai

Ich taufte die Installation „Moos-Säulen“. Von der Decke hängen runde Körper, welche rundherum mit Moos und weiteren Feuchtbiotop-Pflanzen bestückt wären. Ein Bewässerungssystem befördert über Pumpen aus den Becken unten im Schaufenster über dünne Schlauche das Wasser stetig nach oben an die Moos-Säulen. So werden die Moos-Säulen ständig mit Wasser versorgt.

Moos-Säule Grossaufnahme

Moos-Säule Grossaufnahme

Die „Moos-Säulen“ sind über und über mit Moosen, Farnen, Efeu und sogar fleischfressenden Pflanzen bestückt.

Sofort fing ich an nachzudenken, wie man so etwas nachbauen könnte. Ich dachte an Kokosmatten oder Hanfmatten, welche zusammengerollt werden und dann mit einem dünnen Maschendrahtzaun stabilisiert werden.

Als ich nun diese Woche zu einem Baumarkt fuhr, um für die Messeaufbauten einzukaufen, suchte ich mir in den einzelnen Abteilungen die Ware zusammen, welche ich mir vorher als Bauplan ausgedacht hatte. Und heute fand ich nun gegen Abend etwas Zeit den Bauplan in die Tat umzusetzen.

75er Rohr und Isolationsmatte

75er Rohr und Isolationsmatte

Ich hatte mir vier Stück Installationsrohr gekauft (Länge 100 cm / Durchmesser 75 mm) und 25 Meter Isolationsmatte (aus Recyclingmaterial). Das Installationsrohr dient als Stabilisierung und Träger und die Isolationsmatte als Wasserspeicher. Ich rolllte zuerst 5 Meter Isolationsmatte aus und befestigte diese mit Klebeband am Installationsrohr.

Isolationsmatte und Blumenerde

Isolationsmatte und Blumenerde

Da auf der Matte wahrscheinlich alleine nichts wachsen wird, nahm ich noch 40 Liter Blumenerde mit.

Isolationsmatte und Blumenerde

Isolationsmatte und Blumenerde

Mit einem Laubrechen verteilte ich dann die Blumenerde gleichmässig auf der Isoltionsmatte. Dabei filterte ich auch gleich grössere Erststücke und sonstiges Zeugs heraus, was nicht in die Erde gehört.

Blumenerde auf Isolationsmatte

Blumenerde auf Isolationsmatte bewässern

Sorry, das Bild ist nicht scharf geworden; denn die Zeit schritt schnell dahin und es wurde langsam dunkel. Ich hoffe man kann erkennen, dass die Blumenerde anschliessend gewässert wurde.

Blumenerde auf Isolationsmatte

Moos-Säule und Maschendrahtzaun

Dann rollte ich die Isolationsmatte auf dem Installationsrohr auf. Immer schön auf Spannung achten, damit die Rolle gleichmässig wird. Das Schwierigste an der ganzen Angelegenheit war nun die exakte Länge des Maschendrahtzauns zu bekommen. Bei mir klappte das aber hier zufällig auf das erste Mal. Dankenswerterweise hatte ich die helfenden Hände von Christiane dabei, denn ohne Sie hätte es nicht geklappt mit dem Einhängen und Umbiegen der offenen Drahtenden mit gleichzeitigem Festhalten der Rolle auf Spannung. Die Bohrmaschine liegt deshalb da, weil ich damit durch das obere Ende zwei Löcher bohrte, um anschliessend eine lange Gewindeschraube hindurch zu führen. An dieser wird die Säule später aufgehängt (mit Schnüren).

Moos-Säule und Maschendrahtzaun

Moos-Säule und Maschendrahtzaun

Hier sieht man das untere Ende. Der Maschendrahtzaun wird regelmässig eingeschnitten und dann mit dem Gummihammer umgeschlagen. Das soll verhindern, dass sich die aufgerollte Isolationsmatte im aufgehängten Zustand langsam nach unten verabschiedet bzw. abrollt.

Moos-Säule aufgehängt

Moos-Säule aufgehängt

Leider ist auch das Bild dank iPhone nicht ganz scharf geworden. Gut, das sich meine Messewände im Rohbau heute vorher aufgebaut habe. Somit konnte ich mit Hilfe eines Besenstils die Moos-Rolle dazwischen aufhängen. Sofort fing es an unten aus der Moos-Rolle heraus zu tropfen. Dies bedeutet, dass sich das Wasser durch die Schwerkraft aus der Rolle verabschiedet. Das beweist die Unerlässlichkeit, dass die Rolle später von oben bewässert werden muss.

Moos-Säule aufgehängt

Moos-Säule und erste Bepflanzung

Als ich die Isolationmatte auspackte, entdeckte ich, dass diese auf einer Seite mit Kunststoff laminiert ist. Darauf habe ich beim Kauf leider nicht geachtet. Das macht es jetzt auf der einen Seite schwerer die Löcher für die Pflanzen zu stechen und auf der anderen Seite werden sicherlich keine neuen Sprossen durch die Kaschierung kommen. Ich denke, dass ich für die zweite Version dann doch auf Kokosmatte oder Hanfmatte zurückgreifen werde – unbehandelt.

Moos-Rolle und Farnbepflanzung

Moos-Rolle und Farnbepflanzung

Dann testete ich die Bepflanzung der Moos-Säule mit Farn. Dazu hatte ich beim Ikea (daher sind die Rohbauten für die Messewände) eine Farnpflanze gekauft. Die Pflanze wird vom Topf befreit, dann die Erde grob entfernt und in einzelne Sprossen geteilt. Mit einem Schraubenzieher werden die Löcher in die Isolationsmatte bis man den Rohrkern spürt, gebohrt. Mit einer Spitzzange werden dann vorsichtig die Farnsprossen in die Löcher gesetzt. Nun hoffen wir mal, dass der Farn neue Wurzeln schlägt und die Pflänzchen an der Isolationsmatte und der Erde anwachsen. Das ist übrigens das Ergebnis von 30 Minuten „Bepflanzung“. In den nächsten Tagen geht es weiter.

 


29.06.2010 – ThaiRiver: Thai-Mangroven im Aquarium (Rhizophora apiculata)

29. Juni 2010

Im letzten Thailand-Urlaub sammelte ich am Strand von Koh Chang einige der Thai Mangroven-Samen (Rhizophora apiculata) ein. Die Samen lagen am touristisch verlassenen Strand (wegen der Unruhen in Bangkok, wie berichtet) zu hunderten herum. Im Koffer transportierte ich die Mangroven-Sämlinge in einer PET-Flasche, welche ein wenig Leitungswasser enthielt. Online informierte ich mich über die Thai-Mangrove und stellte fest, dass diese in Süsswasser sehr wohl gedeihen. Ausserdem sollen die Mangroven ausgezeichnet Nitrit, Nitrat und Phosphat verarbeiten können. In Web-Shops werden Mangroven-Samen im Preisbereich von 15-50 Euro angeboten. Wer möchte kann sich sogar speziellen Mangroven-Dünger (Mangrove Mud) kaufen (klar Mama, oder?). Aber ich denke, dass dies nichts anderes als Schlamm aus den Mangrovenwäldern ist.

Nach meiner Ankunft versetzte ich die Mangroven-Samen in unterschiedliche Behältnisse. Zum Einen durch die unterschiedliche Länge bedingt und zum Anderen wollte ich testen, ob diese Samen auch in nicht absolut günstiger Umgebung anwachsen. Optimal wäre nämlich 100% Sonneneinstrahlung oder möglichs HQI-Beleuchtung, Temperaturen um die 25-30 Grad, sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Aber was soll’s. Drei Mangroven-Samen steckte ich ins Thairiver. Weil ich in Thailand gesehen hatte, dass die Mangroven in Schlamm wachsen, setzte ich diese in die Töpfe der Seerosen ein. Ich liess die Samen mit der Spitze aus dem Wasser schauen; denn ich hatte gelesen, dass sie eingehen und verfaulen, wenn sie hundertprozentig mit Wasser bedeckt wären.

Ein Sämling kam in das ehemalige „Green-Gras“-Becken. Ich legte es einfach schräg hinein ohne es „einzupflanzen“, denn hier habe ich keinen „Schlamm“ oder Lehm von einer Seerose, sondern Kies am Boden. Die zwei kleinsten Mangroven-Stengel setzte ich in einen dichten Topf und dort in einen Seerosentopf deren Seerosenblätter schon länger etwas kärglich vor sich hin fristen. Aber den Schlamm konnte man ja noch als Substrat gebrauchen. Dies geschah also um den 25. Mai 2010. Dann wartete ich und tat überhaupt nichts. Nur ab und zu schaute ich nach, ob sich an der rötlichen Spitze etwas tat.

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Nun entdeckte ich nach einem Monat zuerst an der kleinsten der Mangroven-Samen, dass sich an der Spitze hellgrüne Blättertriebe bildeten.

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Daraufhin sah ich natürlich gleich mal bei den anderen Sämlingen nach. Und tatsächlich. Die Mangrove im „GreenGras“, welche einfach so schräg im Becken lag, hatte Wurzeln getrieben (links im Bild). Daraufhin „pflanzte“ ich diese vorsichtig im Kies ein, sodass der Trieb senkrecht stand. Das Becken ist oben offen und bekommt auch „nur“ von den waagrecht stehenden Jalousien gesiebte Sonne von Osten her mit. Meine beiden Orchideen stehten links und rechts neben dem Becken und blühen zum wiederholten Male. Somit geht es den Orchideen dort gut und mich wunderte dann auch nicht, dass die Mangrove anfängt sich zu entwickeln.

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Das sind die beiden Mangroven im Seerosentopf in der rechten „Ring“-Ecke im grossen „ThaiRiver“-Becken. Die Seerosen sind übrigens noch vom letzten Überwintern vom ersten Versuch des „TerraCottaBeckens“ übrig. Die Seerosen entwickelten sich aber so gut im ThaiRiver, dass ich für die beiden neuen „TerraCottaBecken“ neue Seerosen kaufte. So verblieben diese Seerosen im Becken und bilden nun das scheinbar ideale Substrat für das Anwachsen der Mangroven. Die Töpfe erleichtern mir das Umgestalten im Becken, falls es denn mal sein muss oder ich mich entscheide die Seerosen umziehen zu lassen.

Schaut man auf dem Bild oben ganz genau hin, so erkennt man, dass aus den roten Spitzen ganz hellgrüne kleine Blattsprossen herausschauen. Offensichtlich bilden sich zuerst die Wurzeln aus und anschliessend fängt die Pflanze an Blätter zu bilden. Wie auch sonst?

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Das „ThaiRiver“ ist übrigens oben seit einiger Zeit mit zwei dicken Plexiglasplatten verschlossen; denn es war recht mühsam die wöchentlich verdunstenden 10 Liter Wasser immer nachzufüllen. Die Luftfeuchtigkeit unter den Deckeln ist dadurch wesentlich höher als im Wohnzimmer selbst. Aber dies scheint nicht der ausschlaggebende Punkt zu sein, dass sämtliche Mangroven-Samen nun langsam austreiben. In den beiden Bildern oben sieht man die bisher am besten ausgetriebene Mangrove. Die Bilder sind nicht recht gut geworden durch das Gegenlicht. Aber der Trieb stösst bereits an die Plexiglasabdeckung.

Wie es weitergeht, weiss ich noch nicht; denn ich möchte nur ungern die Abdeckung verschieben. Wahrscheinlich werde ich den Pflanzentopf drehen und so irgendwie für mehr Deckenfreiheit sorgen. Aber früher oder später werde ich mir etwas einfallen lassen müssen. Auf jeden Fall sind seit meiner Heimreise aus Thailand exakt 30 Tage vergangen bis die Mangroven-Samen anfingen auszutreiben. Was sich wieder einmal bewährt hat: Einfach nichts tun – es wird schon. In der Ruhe liegt die Kraft.