MDR-exactly: Alltagsrassismus in Ostdeutschland

29. Januar 2022

„Als ich angefangen habe, in der Schule zu arbeiten und mir den Schlüssel beim Hausmeister geholt habe, hat der gefragt: ,Kann die überhaupt deutsch?´“

Quelle MDR

Für viele Betroffene sind Rassismus-Erfahrungen so belastend, dass sie wegziehen wollen. So auch für Linh: Die 31-Jährige Vietdeutsche ist in der Nähe von Plauen aufgewachsen und wohnt schon ihr gesamtes Leben in Sachsen. Trotzdem ist Linh von Rassismus betroffen und beschäftigt sich gerade deshalb auch beruflich mit dem Thema. Sie unterstützt Mädchen auf dem Land, die ebenfalls Rassismus erfahren. Die Arbeit macht ihr Spaß, sie will die Mädchen ermutigen und ihnen ein Vorbild sein. Aber genau das schafft sie nicht mehr. Der Alltagsrassismus ist für sie so schlimm geworden, dass sie ihre Sachen packt und wegzieht.

Die neue Folge „exactly: Raus aus Ostdeutschland – Wenn Rassismus nicht mehr auszuhalten ist“ ist ab 31. Januar, 8 Uhr, in der ARD Mediathek und ab 17 Uhr auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“ abrufbar.


27.12.2020 – Corona in Sachsen: Wo die Superspreader wachsen?

27. Dezember 2020

Sachsen ist das Bundesland mit der höchsten 7 Tage Inzidenz – also „Ansteckungsrate“. Trotzdem hat die Polizei mehr als 100 Anzeigen aussprechen müssen. Und zwar im Erzgebirge, weil sich dort zu viele nicht an die Sicherheitsvorkehrungen gehalten haben und ohne triftigen Grund angetroffen wurden.

Nach Angaben von MDR-Reportern seien viele Menschen ohne Maske unterwegs gewesen und hätten Mindestabstände ignoriert. Die Autoparkplätze seien überfüllt und nicht nur lokale Autokennzeichen zu sehen gewesen. Dabei ist es Menschen nicht erlaubt, sich weiter als 15 Kilometer von zu Hause zu entfernen und auch das unter anderem nur, wenn sie einkaufen oder Sport machen.

Sport machen ist allerdings nur bedingt möglich, da die Pisten vom Gipfel des Fichtelbergs – dem mit 1215 Metern höchsten Bergs des Erzgebirges – wie in vielen deutschen Skigebieten bis ins Tal gesperrt sind. Rodeln gilt außerdem nicht als Sport. Die Polizisten waren unter anderem durch Hinweise von Anwohnern auf die Situation aufmerksam gemacht worden. Zahlreiche Bilder in den sozialen Netzwerken zeigten das teils dichte Gedränge im Corona-Hotspot.

https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/schnee-zieht-menschenmassen-in-die-berge-mehr-als-100-anzeigen-wegen-corona-verstoessen-im-erzgebirge/26751612.html