Am letzten Freitag fuhr ich extra nach Mannheim, um Roger Waters zu hören – und zu sehen. Heute und morgen tritt Ex-PinkFloyd Roger Waters – der Denker und kreative Kopf – samt neuer Band in Zürich auf. 250 Mitarbeiter bauen die Bühne auf. Es hat sogar noch Restkarten.
Freund und Kollege „Hardy“ besorgte schon letztes Jahr die Eintrittskarten – und er hatte wegen Absage eines Kollegen von ihm eine für mich übrig. Sonst wäre ich nicht nach Mannheim gefahren. Die Fahrt am letzten Freitag war schon der reine Horror. Die A5 ist eine einzige Baustelle. Und dann erwischte es mich 7 Kilometer vor der Abfahrt Schifferstadt: Ein LKW war umgekippt und Dieselöl lief aus. Ergebnis Totalsperre. Ich stand geschlagene 1,5 Stunden im Totalstau und der Konzertbeginn kam immer näher.
Schliesslich gab ich dann direkt die SAP Arena ins Navi ein und als es weiter ging kam ich gerade noch rechtzeitig. Ich setzte mich und 1 Minute später fand das „Klangspektakel: The Wall“ statt. Gut, ich war und bin nicht der absolute Pink Floyd-Fan. Die Musik kam mir immer etwas zu „psychedelic“ und langwierig vor. Und ich machte mir deshalb nur selten die Mühe die Texte zu übersetzen bzw. zu verstehen. Schliesslich wurde the Wall irgendwann um 1979 veröffentlicht. Mit 13 macht man sich nicht die Gedanken, was da in der Welt der Politik so abgeht.
Erst später befasste ich mich mit den Texten und fand es bewundernswert, dass sich jemand in Texten zu Populärmusik politisch auszudrücken vermochte. Abseits von ausgetretenen Schnulzen und Rocksongs, welche sich nur mit dem Thema „Sehnsucht“ auseinandersetzten.
Tagesanzeiger: Das monumentale Klangspektakel „The Wall“ ist in Zürich angekommen.