Klassiker! Es ist schrecklich! Lecker! Als ich noch bei Siemens Altstetten war, sind wir ab und zu mittags zum „Singapore“ in der Badenerstrasse beim Letzigrundstadion gegangen. Wenn ich keinen Bock zum Kochen hatte, es zu spät dazu war oder ich mir einfach einen Moment des Geniessens und der Ruhe gönnen wollte, dann bestellte ich mir „Chicken Süss/Sauer“ und ein Bier dazu.
Das habe ich nun davon: Mein Hausarzt ist immer noch in Altstetten. Jetzt war ich grad Medikamente hole dort. Und? Es „glustelt“ mich nach „Chicken Süss/Sauer“!! Vor die Wahl gestellt hungrig im Feierabendstau zu stehen oder genüsslich Hühnchen zu schaufeln, entschied ich mich für Letzteres.
Eigentlich ist es kein Geheimnis, sondern eher eine interessante Enstehungsgeschichte; denn die Ganymed Skulptur am Bürkliplatz ist ein Symbol der Schwulenszene in Zürich. Aber fangen wir ganz von Vorne an.
Die wohl meistfotografierte Skultur in Zürich: Ganymed und der Adler am Bürkliplatz
Dort, wo heute die schön Uferpromenade direkt am Seebecken liegt und jedes Jahr Tausende von Touristen zusammen mit den Einheimischen flanieren, sich am Panorama erfreuen, und alle Jahre fast eine Million Raver zur Streetparade vorbeitanzen, war noch im 18. Jahrhundert eine ausgedehnte Schanzenanlage. Dort wurden keine Fotos geschossen, sondern die noch kleine, aber damals schon bedeutende, Stadt Zürich verteidigt.
Die 3. Stadtbefestigung von Zürich, nachträglich kolorierter Stich von Heinrich Vögelin, 1705. Braun die nach Plänen Werdmüllers ab 1642 angelegten Schanzen. Legende siehe im Artikel Stadtbefestigung (Zürich) wikipedia, Marco Zanoli.
Ein grosser Teil der Schanzenanlage ist heute noch erhalten. So wird ein Teil beim Kongresshaus heute als Bootssteg genutzt. Die Promenade folgt entlang der Zickzacklinie der ehemaligen Schanzenanlage. Alle paar hundert Meter führen Treppenaufgänge in die angrenzenden Stadtgebiete. Ein Rundgang mit Informationstafeln beginnt an der Gessnerbrücke unweit vom Hauptbahnhof Zürich, führt hinter der Migros-City und unterhalb der Reithalle (Gessnerallee) zumeist dem Kanal entlang über Holzstege und Sandsteinplatten. Der Nüschelersteg ermöglicht Fussgängern und Fahrrädern, den Graben zu überqueren. Die Promenade unterquert die Sihlstrasse (Sihlporte) und führt am «Hallenbad City» und der 1864 errichteten «Männerbadi» (offiziell: «Flussbad Schanzengraben») vorbei. Gleich unterhalb der «Männerbadi» reguliert ein Wehr mit Fischtreppe den Ausfluss aus dem See. Über der Badeanstalt ragen die hohen Mauern des ehemaligen Bollwerks «Katz» auf, wo sich heute der Alte Botanische Garten, eine kleine Parkanlage, befindet. Es folgen im Quartier Enge die Selnaubrücke und das autofreie Bärenbrüggli. Auf der Höhe Paradeplatz wird der Bleicherweg, darauf die Dreikönigstrasse unterquert, beim Hotel Baur au Lac der General-Guisan Quai am Seebecken. Der Weg endet direkt an der Uferpromenade. Aber das ist eine andere Geschichte.
Aber zurück zu „Ganymed“ und Zürich; denn er ist in der Griechischen Mythologie der wohl schönste Mann seiner Zeit unter den Lebenden. Zeus wird auf den Ziegenhirten aufmerksam und entführt ihn in der Gestalt des Adlers in den Olymp. Dort soll Ganymed der Mundschenk der Götter sein und unsterblich werden. Die Frau von Zeus ist aber gar nicht begeistert davon, dass deren hübsche Tochter Hebe nun arbeitslos ist und dafür Ganymed an die Stelle von Hebe tritt.
Für den Umbau der Schanzenanlage zu einer offenen ausschweifenden Uferpromenade wurde 1881 der Namensgeber Arnold Bürkli beauftragt. Er schüttet während 6 Jahren Bauzeit 200.000 Quadratmeter Land auf. Im Sommer 1887 wird der neue Uferquai mit einem grossen Volksfest eingeweiht. Zürich hat ein neues Gesicht gen Zürisee und die Promenaden werden gerne angenommen. Auch ein neuer Hafen entsteht: Die Enge am Mythenquai mit ihrem Löwendenkmal von Bildhauer Urs Eggenschyler.
Aber so alt, wie die Griechische Mythologie selbst, ist die Ganymed-Statue in Zürich nicht. 1942 tritt in der Schweiz ein Gesetz in Kraft, das Homosexualität entkriminalisiert. Zürich wird im 2. Weltkrieg eine Anlaufstelle für viele, die wegen den Nazis flüchten müssen. Im gleichen Jahr veranlasst Heinrich Wölfflin eine neue Statue für den Bürkliplatz. Eine „zuchtvoller Mann“ soll es werden; denn nakte Frauenbilder hat Zürich schon genug. Der Bildhauer Herrmann Hubacher bekommt den Auftrag. Dieser nimmt die Griechische Figur Ganymed als Vorbild, wandelt diese aber ab: Ganymed bittet Zeus in der Gestalt des Adlers um die Aufnahme im Olymp. Deshalb zeigt er mit der Rechten Hand gen Himmel. Wie in der Griechischen Dichtung wird Ganymed also auch in Zürich zum Symbol der gleichgeschlechtlichen Liebe und wird 1952 feierlich eingeweiht.
Karl Meier, Redaktor der einflussreichen Homosexuellenzeitschrift «Der Kreis», ist bei der Enthüllung ist ebenfalls anwesend und ist ganz entzückt von dem Zürcher Ganymed. «Nicht der Adler, nicht Zeus ist es, der von der Erde das Schöne raubt – Ganymed selbst fordert den Unsterblichen auf, ihn in das Reich des Göttlichen zu entführen. Wie herrlich, wie unsagbar schön ist diese Gebärde gelungen, die zur Höhe weist!» Dank Ganymeds einwirken wurde aus einem Kleinod des Bürgertums also das wichtigste Denkmal der Schwulenkultur in Zürich.
Wer aktuell in Zürich am Bürkliplatz vorbeifährt, dem wird ein 8 Meter grosses Kunstobjekt mit einem brennenden Feuer am oberen Ende ins Auge fallen. So war es bei uns gestern auch, als wir das schöne Wetter für einen kurzen Spaziergang nutzten. Das „Friedenslicht“ ist komplett aus Stahl gefertigt, am oberen Ende brennt ein Licht, der Sockel steht auf grobem Kies, daneben etwas verloren eine Tafel mit eine kurzen Beschreibung und unter dem Monument steht ein kleines Windlicht.
Das Friedenslicht 2020 in Zürich
Nach einer Recherche in den Medien erfährt man sehr wenig. Auf der Website von „Friedenslicht Schweiz“ steht, dass das Friedenslicht erstmals 1993 in die Schweiz kam.
In der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet jeweils ein Kind ein Licht – das Friedenslicht, welches mit einer speziellen Laterne mit dem Flugzeug nach Wien gebracht wird. Von dort aus wird es an über 30 Länder in Europa und in Übersee weitergegeben. Ein LICHT – als Zeichen des FRIEDENS – wird von Mensch zu Mensch weitergeschenkt und bleibt doch immer dasselbe LICHT. Im Rahmen der offiziellen Ankunft in der Schweiz wird das Friedenslicht an Delegierte von über 200 Destinationen aus allen Landesteilen feierlich überreicht. Von da breitet sich das Licht sternförmig über die ganze Schweiz aus und berührt die Herzen der Menschen. Und dies über alle sozialen, religiösen und politischen Grenzen hinaus.
In den Medien findet man übrigens nichts. Rein gar nichts. Weiss jemand von Euch mehr darüber?
Am letzten Samstag fand die Party „80sforever“ im Papiersaal in Zürich statt. Ich hatte wieder einmal meine Digicam dabei und schoss ein paar Fotos vom Event.
Die letzten beiden Tage unterstützte ich meine Kollegen von Basalte.be – Mark und Koen – auf der erstmalig durchgeführten Messe „Architect@Work“ in Messe Zürich. Schon am Dienstag vor der Messe trafen wir uns und wir fuhren gemütlich in die Innenstadt von Zürich. Dabei fragten mich die beiden, ob ich die Pizzeria „PeterPan“ kennen würde. Diese befände sich genau gegenüber von der Messe. Nein, leider kannte ich diese Pizzeria nicht. „PeterPan“ ist in der KNX-Welt mein Spitzname. Zu diesem kam ich allerdings schon im Kindergarten, weil es in unserer Gruppe etwa 5 „Peter“ gab. Ich war der kleinste und frechste Junge (scheinbar/offensichtlich) und erhielt so von den Kindergärtnerinnen meinen Spitznamen. Dieser blieb an mir kleben – bis heute – und ich denke, dass er immer noch recht gut passt.
PeterPan vor der Pizzeria „Peter Pan“
Natürlich wissen die beiden Kollegen aus Belgien davon. Mark und Koen meinten dann, ob ich etwa mit meiner Firma nicht ganz ausgelastet sei?! Denn ich hätte ja eine Pizzeria eröffnet und ihnen nie etwas davon erzählt. Oder ob ich denn nun schon das 3. Geschäft eröffnet hätte? Warum ich die Pizzeria dann nicht gleich „Smart Pizza Design“ genannt hätte; denn die erste Firma nennt sich „Smart Building Design GmbH„, die zweite heisst „Smart Building Services GmbH“ und „Smart Pizza Design“ wäre doch dann der passende Name. Schlussendlich könnte ich ja noch einen Pizza-Lieferservice gründen. Der würde dann sicherlich „Smart Pizza Service“ heissen. Man könnte die Pizza’s dann online kaufen im Shop namens „PizzaShop4u.ch“. Sie würden sich auch gerne als Teilhaber oder Geschäftsführer bewerben. Schliesslich lieben die beiden Pizza und Nudeln – mit möglichst viel Käse. So, in diesem Stil, verliefen die Diskussionen am Dienstag Abend in der Züricher Innenstadt bei dem ein oder anderen Bier.
Pizza „Peter Pan“ in der Pizzeria „Peter Pan“
Menükarte in der Pizzeria „Peter Pan“
Marc und Koen von Basalte.be
Heute nun – nachdem wir den Messe-Stand abgebaut hatten – mussten Mark, Koen und ich natürlich zwangsläufig den Abschluss der Messe in der Pizzeria „Peter Pan“ feiern. Und natürlich bestellten sich die beiden die Pizza „Peter Pan“. Nachdem ich allerdings am Nachbartisch sah, wie gross die Pizzen waren, bestellte ich eher etwas „nudligeres“. Aber auch die Nudelportion kann sich sehen lassen. Die Preise sind übrigens für Zürcher Verhältnisse mehr als angemessen und im Grossen und Ganzen ist die Pizzeria „Peter Pan“ wirklich empfehlenswert. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass „PeterPan“ dem „Peter Pan“ einen Besuch abstattet.
Gestern – nach der Hochzeit von Manu und Chrigel – war ich noch kurz auf der „80sforever“-Party im Papiersaal Zürich. Tja, und es war noch eine Braut anwesend 🙂
Eindrücke von der 21. Streetparade? Es war voller als die letzten Jahre. Das Wetter passte perfekt! Die Stimmung war toll! Es war für alle etwas dabei. Ich war allerdings später als sonst dort. Vom Parkhaus Gessnerallee wanderte ich zuerst Richtung Bahnhofstrasse und reihte mich in den dichten Besucherstrom ein, der Richtung Bürkliplatz floss. Ein buntes Völkchen tummelte sich da auf den Strassen und das Wummern in der Ferne *nznznznz* kam immer näher. Ich bog nach dem Paradeplatz links ab; denn ich wollte zum Utoquai. Nur es gab kein Durchkommen. Wegen Überfüllung sperrte man die Strassen Richtung Quaibrücke und Bürkliplatz. Ich liess mich daraufhin zur Münsterbrücke weiter treiben. Die Strasse zum Limmatquai war allerdings ebenso gesperrt.
Doch ich erreichte den Grossmünsterplatz über die Römerstrasse. Die Absperrungen scheinen eingeplant worden zu sein, um ähnliche Situationen, wie in Düsseldorf vor ein paar Jahren zu verhindern. Über die kleine Treppe beim Grossmünster erreichte ich dann doch den Limmatquai und umging so per Umweg die Absperrungen.
Und tatsächlich, je näher man der Bühne am Hechtplatz kam, umso dichter wurde das Gedränge. Es hiess wieder ausweichen nach Rechts an der Limmat entlang.
Die Limmat bot auf der einen Seite eine willkommene Abkühlung und war an diesem Tage wohl das grösste Badezimmer Zürich’s.
Auf der anderen Seite hatten Zürisee-Kapitäne ihre mobilen Tanzflächen in direkter Nähe zum Geschehen an der Quaibrücke navigiert.
Ich kämpfte mich noch durch die Menge und den Staub am Opernplatz (dort wird bald eine neue Tiefgarage eröffnet) und erreichte schliesslich nach ein paar weiteren Umwegen den Utoquai in der Nähe der Pumpstation.
Die Lovemobiles bewegten sich per Stop-and-Go um das untere Züriseebecken.
Auch sonst waren recht bunte Vögel und futuristische Trucks dabei. Den Truck hatte ich schon mal gesehen. Kann der nicht bei einem Auffahrunfall die Kabine nach oben fahren? Weiss nicht mehr und bin mir nicht mehr sicher.
Auf jeden Fall ging „der Punk ab“ auf dem Lovemobile. Die Musik konnte man sich auch anhören.
Allerdings tanzten rund um die Trucks nur relativ wenig Leute – eventuell wegen der Hitze – auch wenn die Higher-Society per Dusche vom Balkon für Abkühlung sorgte.
Als der letzte Truck an mir vorbei gezogen war, machte ich mich auf den Weg zur Quaibrücke. Dort staute es sich ohne Ende. Also wich ich abermals aus und machte mich auf den Weg zur „Bar Nachtflug“. Dort angekommen bestellte ich mir einen Kaffee und streckte die Füsse aus. Hier war es deutlich ruhiger und kühler.
Nach einem weiteren Kaffee wanderte ich zurück zur Quaibrücke. Dort war es Personenanzahl-mässig lockerer geworden.
Bis man in die Nähe der Bühne am Bürkliplatz kam. Dort stauten sich erneut die Menschenmassen.
Da ich heute genug Stau’s und Umwege hatte, ging ich ohne Umweg zum Ausgang 🙂
Nächsten Samstag ist es wieder soweit: Die Mutter aller Openair-Techno-Parties geht an den Start – die Streetparade in Zürich. Während sich die Presse mit Schauermärchen über „Steigenden Prozentsatz von Koks im Abwasser“ Gedanken macht, findet man hingegen wenig Informationen dort, was tatsächlich läuft und wo! Einheizen muss bei den heissen Sounds eh keiner. Deshalb brauchts weder Koks noch Gas. Nur Kohle sollte man mitnehmen und ggf. Ohrstöpsel.
Um an Informationen zu kommen, was wo warum und wozu läuft, sollte man sich an die Homepage der Streetparade halten. http://www.streetparade.ch/
Das Wichtigste in Kürze:
Das Motto heisst dieses Jahr „Follow Your Heart“. Werde ich tun. Nebst den 30 fahrenden Bühnen (Love Mobiles) runden von 13:00 – 24:00 Uhr entlang der Route sieben grosse Bühnen das vielseitige Musikangebot mit Top-DJs und Tanzanimationen ab.
Die 2,4 Kilometer lange Street Parade-Route wird wieder die Gleiche wie in den Vorjahren sein. Die Street Parade startet um 13 Uhr auf den Stages. Der Umzug der Love Mobiles startet beim Utoquai im Zürcher Seefeldquartier. Danach rollen die Trucks rund um das Zürcher Seebecken über Bellevue, Quaibrücke und Bürkliplatz bis zum Hafendamm Enge.
Bis 24 Uhr wird bei allen Bühnen der Abschluss der Street Parade 2012 gefeiert!
Angeblich schickt die SBB bis zu 105 Sonderzüge auf die Reise. Auch Infos zum Regionalverkehr der ZVV findet man dort. Informationen hat es hier.
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